Pünktlich zu Ostern wird n-tv von Karfreitag, den 19. April, bis zum Ostersonntag um jeweils 22:05 Uhr die sechsteilige Doku-Reihe "Der Papst - Kirche, Macht und Machtmissbrauch" ausstrahlen. In Doppelfolgen soll die Entwicklung des Papsttums erzählt werden, von den Ursprüngen bis in die Neuzeit. 

Pro Folge porträtieren Historiker, Theologen und Geistliche die jeweiligen Päpste vor dem politischen Geschehen und dem Zeitgeist ihrer Epoche. Alles beginnt mit Peter I., dem ersten Papst und Namensgeber von Roms Machtzentrum, dem Petersdom. Sein damals revolutionärer Ansatz trieb ihn jedoch in die Hände der Römer. Er wird gekreuzigt und seine Anhänger werden in den Untergrund getrieben. Erst viele Jahre später können sie sich in der religiösen Landschaft Europas durchsetzen. Die darauffolgenden Päpste wie Leo III. (799 n. Chr.) erhalten mit wachsender Gemeinde immer mehr Macht und sind bald mehr Feldwebel, Politiker und Staatsmann als religiöses Oberhaupt. Ablasszahlungen im Mittelalter und Machtspiele in der Renaissance erschüttern die Glaubwürdigkeit des heiligen Amtes. Ein herber Rückschlag folgt auch durch Martin Luthers Reformation.

Während die geistliche Rolle moderner Päpste als Glaubensvater wieder eine Aufwertung erfährt, ist ihr politisches Gewicht weltlichen Machthabern besonders in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein Dorn im Auge. Die Folge: bis heute wird Papst Pius XII. (1935) kritisiert, zu wenig gegen den Holocaust angekämpft zu haben. Umso mehr wird sein Nachfolger - Johannes Paul II. - in den 1980er Jahren für seine globale Präsenz in neuen Medien und die Einmischung in den Kalten Krieg gefeiert. Der amtierende Papst Franziskus tritt in eben jene Fußstapfen und arbeitet Altlasten seiner Vorgänger auf. 

Der Doku-Sechsteiler schildert auf mehrere Arten, wie es großen Päpsten mit klugen Schachzügen, aber auch mit Intrigen und Komplotts gelungen ist, über viele Epochen hinweg das "Zünglein an der Waage" im Weltgeschehen zu sein und das Phänomen Papst bis in die Gegenwart zu übertragen.