Seit dem Start von Bild TV gehörte auch der Polit-Talk "Viertel nach Acht" zum Programm des Senders - zunächst tatsächlich auch um diese Uhrzeit. Weil die Quoten im klassischen, linearen Fernsehen aber meist sehr überschaubar waren, verlegte der Sender das Format Anfang 2022 auf den Sendeplatz um 23:15 Uhr, was den Titel der Sendung ein wenig ad absurdum führte, bei Youtube gab es die Sendung aber nach wie vor um 20:15 Uhr zu sehen. Zuletzt lief die Talkshow nur noch einmal in der Woche bei Bild TV, während sie bei Youtube wie gehabt dienstags, mittwochs und donnerstags zu sehen war. Nun steht das gesamte Format jedoch vor dem Aus. 

Wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" am Freitag berichtet, könnte das Format bald Geschichte sein. Wie das Magazin aus dem Unternehmen erfahren haben will, sei das Ende bereits besiegelt und niemand würde mehr mit einer Rückkehr rechnen. Grund ist offenbar, dass die Chefredaktion um Marion Horn das TV-Angebot von "Bild" weiter kürzen will. 

Bestätigt ist das Ende von "Viertel nach Acht" noch nicht. Ein "Bild"-Sprecher erklärte gegenüber dem "Spiegel", dass sich die Sendung aktuell "regulär" in der Sommerpause befinde. Man nutze die Zeit dafür, die Bewegtbildstrategie "grundlegend weiterzuentwickeln", um neue Zielgruppen und größere Reichweite zu gewinnen. Das Programm für die nächsten Monate wolle man "wie alle Sender" ab Mitte Juni bekanntgeben, heißt es. Bei den Screenforce Days stellt auch der Vermarkter Visoon das Programm seiner Partner vor, dazu zählt auch der TV-Sender von "Bild". 

"Viertel nach Acht" stammt noch von Ex-Chefredakteur Julian Reichelt, von dem sich der Verlag inzwischen getrennt hat und der mittlerweile ein eigenes Medienunternehmen führt. Reichelt und Springer führen außerdem juristische Auseinandersetzungen, zuletzt verklagte den Verlag seinen Ex-Chefredakteur (DWDL.de berichtete). Das mit hohen Ambitionen gestartete TV-Projekt von Reichelt ist in der Zwischenzeit längst zusammengekürzt worden, die einst tägliche Live-Strecke im Programm ist schon seit Monaten Geschichte. Nun soll offenbar weiter gekürzt werden.