Der RBB muss sparen. 2023 und 2024 sollen 49 Millionen Euro nicht ausgegeben werden. In einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" teilte die seit April amtierende Programmdirektorin und frühere Kulturchefin des Senders, Martina Zöllner, mit, dass in den kommenden Monaten insbesondere bei der Fiction deutlich auf die Bremse getreten werde. Erst kürzlich kam vom RBB die zweite Staffel der Serie "MaPa", doch abgesehen von einer Serie über Alfred Herrhausen, die schon abgedreht ist und dem "Tatort" sowie dem "Polizeiruf 110" ist bis Ende 2024 im Bereich fiktionaler Serie nichts vom RBB zu erwarten.

"Danach wird es wieder ein bisschen besser. Vorbehaltlich aller Entwicklungen wie Inflation und Beitragserhöhung", sagt Zöllner und ergänzte, dass es ihr daran gelegen war, das Dokumentarische stark zu halten. Mittelfristig sei Zöllner zuversichtlich, dass sich der RBB "vielleicht ein kleineres, besonderes serielles Projekt pro Jahr" wird leisten können.

Am Entwickeln des Sparprogramms ihres Senders war die jetzige Programmdirektorin direkt beteiligt. "Wochen der Grausamkeit" seien das gewesen, berichtete sie der Tageszeitung. Positiv: "Es wird aber im Haus erstmals wieder fühlbar über Programm geredet". Insbesondere in den zurückliegenden Monaten dominierten bekanntlich Debatten und Schlagzeilen rund um das Missmanagement der einstigen Senderspitze.

Zöllner bekräftigte in dem Gespräch zudem auch nochmal die schon bekannten Prioritäten des Senders: Der Vorabend und danach die Primetime. "Den Vorabend müssen wir stärken. Das ist das erweiterte Wohnzimmer für viele angestammte Zuschauer, und da sind im Moment zu viele Übernahmen im Programm." In die Zeit zwischen 20:15 und 22 Uhr solle dann das "Restgeld" gesteckt werden.