Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: Viele bleiben bei RTL dran

Trotz der Tatsache, dass RTL das Finale von "Let's Dance" bis nach Mitternacht gestreckt hat, blieben erstaunlich viele Zuschauerinnen und Zuschauer bis 0 Uhr dran. Nach der Werbeunterbrechung um 22:45 Uhr kehrten zwar etwas weniger Menschen zurück zum Format, aufgrund der langen Laufzeit ist das aber normal. Auffallend ist hier eher die Tatsache, wie viel Publikum nicht abgeschaltet hat und tatsächlich bis zum Schluss mit dabei gewesen ist. Das spricht für die Show. 

230519primetime © AdScanner

Der Vorabend-Verlauf: Großer Einschaltimpuls bei RTL

RTL ist am Freitag mit dem Finale von "Let's Dance" der stärkste Sender gewesen und auch die AdScanner-Zahlen zeigen, wie groß das Interesse an der Tanzshow war. Bereits ab kurz nach 20 Uhr verzeichnete RTL einen großen Zustrom an Zuschauerinnen und Zuschauern, die offenkundig schon etwas vor dem Beginn der Tanzshow einschalteten. Einen ähnlich starken Einschaltimpuls verzeichnet zu dieser Uhrzeit in der Regel nur Das Erste mit der "Tagesschau" - so war es auch an diesem Freitag. 

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Wichtig bei allen AdScanner-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Auch am Freitag lag die Ad Alliance wieder vorn und Seven.One Media kam mit einigem Abstand auf Platz zwei ins Ziel. Bei den Öffentlich-Rechtlichen hatte das ZDF die Nase vorn, Sky Media und Visoon lagen gleichauf und WarnerBros. Discovery war etwas stärker als El Cartel Media.

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Werbe-Ranking: Ikea wirbt sich wund

Den meisten Buzz im AdScanner-Werberanking hat C&A erzielt, hier sorgten 121 Spot-Ausstrahlungen für eine Bruttoreichweite in Höhe von rund 88. Media Markt Saturn kam mit deutlich weniger Spots auf einen ähnlichen Wert. Spannend ist auch die von Ikea gewählte Strategie: Der Möbelriese schaltete am Freitag 226 Spots im deutschen Fernsehen. Weil davon aber besonders viele bei kleinen Sendern wie Deluxe Music und TLC oder auf Pay-TV-Sendern wie Syfy und 13th Street liefen, gab es am Ende nur einen XRP-Wert in Höhe von 60,49. Amazon Prime schaffte in etwa die gleiche Bruttoreichweite mit weniger als der Hälfte der Spots. 

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AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.