Gemischte Geschäftszahlen für das zweite Quartal des Fiskaljahres 2023 hat Disney vorgelegt. So verzeichnete man im wichtigen Streaming-Segment trotz eines Umsatzanstiegs um 12 Prozent erneut einen Rückgang der Abonnentinnen und Abonnenten, zu Ende April zählte der Mickey-Maus-Konzern noch rund 158 Millionen Abos, das waren fast 4 Millionen weniger als Ende Dezember 2022 - und schon damals hatte der Konzern erstmals überhaupt seit dem Start gesunkene Zahlen für das vermeintliche Zukunftsgeschäft vermeldet. Getrieben wurde das Minus jetzt von Disney+ Hotstar, das es so nur in Indien und einigen Teilen von Südostasien gibt. Aber auch in den USA und Kanada hat Disney+ rund 300.000 zahlende Kunden verloren. 

Das Minus in der Streamingsparte konnte Konzernchef Bob Iger in den zurückliegenden Monaten jedoch stark drücken. Das Ergebnis hat sich hier um 26 Prozent verbessert, lag aber immer noch bei -659 Millionen Dollar. Konzernchef Bob Iger hat bei der Vorlage der Zahlen außerdem angekündigt, Ende des Jahres Hulu-Inhalte zu Disney+ holen zu wollen. Die Dienste sollen auch künftig getrennt voneinander buchbar bleiben, ein Kombiangebot soll die Nutzerinnen und Nutzer aber stärker binden bzw. neue ansprechen. 

Insgesamt verzeichnete Disney trotz der schwachen Streaming-Abozahlen ein starkes Umsatzplus in Höhe von 13 Prozent, 21,8 Milliarden Dollar setze der Konzern im abgelaufenen Quartal um. Unterm strich verdiente Disney 1,27 Milliarden Dollar nach 470 Millionen Euro vor einem Jahr. Getrieben wurde das Ergebnis durch starke Zahlen der Freizeitparks und Hotels, die nach dem Corona-Einbruch inzwischen wieder starke Wachstumsraten verzeichnen. 

So stieg der Umsatz im Bereich Parks & Experiences um 17 Prozent auf 7,8 Milliarden Dollar. Das US-Geschäft macht dabei noch immer den mit Abstand größten Brocken aus, aber auch international erholte sich der Konzern in diesem Segment wieder und verzeichnete ein Umsatzplus von mehr als 100 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Bereich klassischer, linearer TV-Sender tat sich Disney, wie aktuell so viele Medienkonzerne, schwer. Die Werbeeinnahmen der Sender gingen um 7 Prozent zurück, betrugen aber noch immer 6,6 Milliarden Dollar. Wobei es auf dem US-Markt (-4 Prozent) deutlich besser lief als international (-18 Prozent). Auch das Betriebsergebnis (operating income) der linearen Networks ging um 35 Prozent zurück, hier standen am Ende 1,8 Milliarden Dollar auf dem Disney-Konto.