Der RBB und dessen ehemalige Führung beschäftigen die Berliner Justiz weiter auf Hochtouren. Nun aht der RBB seine Ex-Intendantin Patricia Schlesinger einem Bericht von "Business Insider" zufolge auf die Zahlung von Schadensersatz in Höhe von knapp 250.000 Euro verklagt. Das Landgericht Berlin bestätigte "BI" den Eingang der Klageschrift und die Zustellung an Schlesinger.

Der größten Teil dieser Schadensersatz-Forderung bezieht sich auf das 2018 beim RBB eingeführte Bonus-System, das Schlesinger und weiteren Führungskräften zu deutlich höheren Einnahmen verhalf. Aus Sicht des RBB war dieses - von Ex-Verwaltungsratschef Wolf-Dieter Wolf allerdings abgesegnete - Bonussystem unrechtmäßig, weshalb Schlesinger nun die Prämen der vergangenen Jahre zurückzahlen solle - insgesamt geht es hier um mehr als 150.000 Euro.

Darüber hinaus wirft der RBB Schlesinger vor, mehrere Privatreisen dienstlich auf Kosten des RBB abgerechnet zu haben. Während Schlesingers Anwalt die Vorwürfe samt und sonders bestreitet, kamen externe Prüfer zum Schluss, dass es bei mehr als einem halben Dutzend abgerechneten Dienstreisen gar keinen dienstlichen Anlass gegeben habe, zudem seien teils Familienmitglieder dabei gewesen. Neben der unrechtmäßigen Abrechnung wirft der RBB Schlesinger in dem Zusammenhang demnach auch Arbeitszeitbetrug vor.

Schlesinger wiederum fordert ihrerseits die Auszahlung ihrer Versorgungsleistungen - beginnend mit dem Ruhegeld, das ihr ab sofort zustünde. Ursprünglich beliefen sich die Forderungen hier auf mehr als 18.000 Euro im Monat, da Schlesinger inzwischen aber für ein nicht genanntes neues Unternehmen arbeitet, hatte man die Forderung zuletzt um einen nicht bekannten Betrag reduziert.