Er ist zweifelsfrei die deutsche Stimme des "Eurovision Song Contests": Wenn der Musikwettbewerb in diesem Jahr am 13. Mai live im Ersten über die Bühne geht, wird letztmals Peter Urban als Kommentator im deutschen Fernsehen im Einsatz sein. Der 74-Jährige, der eigentlich schon seit 2013 im Ruhestand ist, den "ESC" aber auch aus diesem heraus noch begleitete, wird dann zum 25. Mal deutsche Stimme des Wettbewerbs sein.



"Ich bin ein großer Peter Urban-Fan und möchte ihm im Namen des ganzen NDR für sein herausragendes Engagement für den Eurovision Song Contest danken. Er kennt den Wettbewerb wie wohl kaum ein anderer", sagt NDR-Programmdirektor Frank Beckmann, der Urbans Kommentare als "aufschlussreich, kenntnisreich, trocken und auf den Punkt" bezeichnet. "Ihm gelingt es, kein Blatt vor den Mund zu nehmen und zugleich wohlwollend und respektvoll zu kommentieren. Seine Begleitung über eine ganze Generation hinweg hat den ESC geprägt. Wir werden ihn vermissen."

Den "Eurovision Song Contest" dürfte auch Urban zweifelsfrei vermissen, lässt er sich doch wie folgt zitieren: "Ich liebe am 'ESC' die Spannung, den Wettbewerb, das Drama, die Überraschungen, Vielfalt und Toleranz, das Verständnis vieler Nationen untereinander, die gemeinsame Erfahrung von Spaß, Emotionen, Frust oder Freude, das Zusammentreffen mit den befreundeten Kommentatoren und die gemeinsame Zeit mit unserem Team." Er erklärte, sich in den vergangenen Jahren bemüht zu haben, den Wandel vom traditionellen Grand Prix hin zum weltweiten Top-Event der internationalen Musikszene "mal informativ und sachlich, mal emotional und mit leiser oder lauterer Ironie" der Zuschauerin und dem Zuschauer nahe gebracht zu haben.



"Ich hoffe, dass ich auch in den Jahren mit schwächeren deutschen Ergebnissen mit meinen Kommentaren mitgeholfen habe, das Interesse für diese faszinierende, einzigartige Veranstaltung, die in der Welt ihres Gleichen sucht, hochzuhalten", sagt Urban, der in wenigen Wochen 75 Jahre alt und ebenfalls im April seine Memoiren veröffentlichen wird. Urban ist weiterhin auch auf NDR in seiner eigenen Show zu hören und macht den Musik-Popcast "Urban Pop". Zu seinem Abschied vom "ESC" ehrt ihn das NDR Fernsehen am Abend vor dem Finale in Großbritannien, am 12. Mai, um 20:15 Uhr mit dem 90-minütigen Porträt "Lena, Stefan Raab und Co. - Peter Urbans 25 legendäre ESC Jahre". Darin erinnert sich Peter Urban an seine größten und bewegendsten "ESC"-Momente

Wer ersetzt Urban beim "ESC" im Jahr 2024? Möglicherweise ist es noch zu früh, darüber nachzudenken. Möglicherweise hilft aber auch ein Blick in die Historie. Als Urban vor rund eineinhalb Jahrzehnten nach einer OP ausfiel, ersetzte ihn Tim Frühling vom HR. Er ist auch jetzt noch beim HR tätig, unter anderem als Nachmittagsmoderator von HR1. Denkbar sind freilich auch andere Namen, etwa Thorsten Schorn, der schon beim Eurovision Song Contest in Düsseldorf als Reporter im Einsatz war und als Off-Stimme nachweislich viel Erfahrung mitbringt.