Thomas Gruber © ATV/Ernst Kainerstorfer
Als Puls-4-Chefin Stefanie Groiss-Horowitz vor einiger Zeit zum ORF gewechselt ist, gab es beim Privatsender für sie keine direkte Nachfolge. Stattdessen setzte ProSiebenSat.1Puls4-Chef Markus Breitenecker auf ein mehrköpfiges Gremium, das den Sender steuern sollte. Doch damit ist ab sofort wieder Schluss, denn Breitenecker macht mit sofortiger Wirkung Thomas Gruber, der bislang schon als Chef von ATV agiert, zum Senderchef von Puls 4. Erst um den Jahreswechsel herum waren die letzten Auflagen der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) ausgelaufen, die diese dem Konzern vor einigen Jahren im Zuge der ATV-Übernahme auferlegt hatte. Erst dadurch ist es nun überhaupt möglich, dass eine Person beide Sender leitet. Den Informations- und Newsbereich leitet bei Puls 4 auch weiterhin Infochefin Corinna Milborn. Markus Breitenecker sagt zur Personalie: "Thomas Gruber hat in den vergangenen Jahren mit ATV bewiesen, dass er ein feines Gespür für Planung und neuen Content hat. Er trifft gemeinsam mit seinem Programmteam den österreichischen Zeitgeist mit Kultformaten und Programminnovationen wie kein anderer Fernsehmacher. Thomas stand mir bereits in der Gründungszeit von Puls 4 und über die letzten 17 Jahre hinweg beratend zur Seite. Er ist die beste Wahl für unsere Programmentwicklung im TV und Digital für unsere Streaming-App Zappn und damit für die Verantwortung der besten lokalen Unterhaltung für unsere Zuseherinnen und Zuseher." 

Puls 4 © Puls 4
In einem Interview mit der Tageszeitung "Kurier" hat Gruber auch gleich aufgzeigt, wohin die Reise bei Puls 4 künftig gehen wird. Der neue Senderchef will weniger in große Unterhaltungsshows investieren, sondern vermehrt in andere Eigenproduktionen. "Wir gehen weg von großen Shows und setzen verstärkt auf österreichische Factual-Reality-Formate, True Crime und Comedy", so Gruber. Eine weitere Staffel "The Masked Singer Austria" wird es also wohl eher nicht geben und auch die Zukunft von "Ninja Warrior Austria" ist damit unklarer denn je. Bleiben soll dagegen die Gründershow "2 Minuten 2 Millionen". Neu angekündigt haben Gruber und Puls 4 bereits Formate wie "Very Good for Hollywood", "Junges Geld", "So lebt sich’s leichter" oder auch "Taxi, bitte". Gegenüber dem "Kurier" sagt Gruber, er wolle Show-Formate für die Zukunft nicht ausschließen. "Aus Gründen der Kosteneffizienz wollen wir aber verstärkt hin zu Formaten, die auch die Möglichkeit von einer nochmaligen Ausstrahlung bieten und in der Produktion leistbarer sind." Im Zuge des Wegfalls der BWB-Auflagen sind mittlerweile auch die News-Redaktionen von Puls 4 und ATV fusioniert. Grundsätzlich will Gruber bei Puls 4 eher in die Primetime investieren und bei ATV in den Vorabend. 

Tennis © Bill David Brooks (CC BY-SA 2.0)
Mit den Australian Open überträgt ServusTV aktuell ein prestigeträchtiges Tennis-Turnier und fährt damit meist gute Quoten ein. Nun hat sich der Sender auch die Rechte an den French Open 2023 und 2024 gesichert. In diesem Jahr startet das Turnier am 28. Mai, ServusTV wird dann pro Tag ein Top-Spiel übertragen. Das Rechtepaket beinhaltet zudem alle Halbfinal- und Final-Partien der Damen und Herren. Darüber hinaus hat ServusTV die WRC-Rechte bis 2024 verlängert, am vergangenen Wochenende startete die neue Saison der World Rally in Monte Carlo. Zwölf weitere Rennen finden bis Mitte November statt. 

Prinz Harry © ITV
Über Prinz Harry ist in den vergangenen Wochen und Monaten wahrlich viel berichtet worden. Ein Fan von DJ Ötzi und dessen "Burger Dance" ist der Ex-Royal aber sehr wahrscheinlich nicht - und dennoch hat es eben diese Falschmeldung zuletzt in viele österreichische Medien geschafft. In die Welt gesetzt wurde die Ente vom Spaß-Projekt Galerie Arschgeweih, das sich auf Instagram zu dem Prank bekannte. Man behauptete schlicht, das angebliche Fantum von Harry würde dieser in seinem Buch enthüllen. Wenn man in das Buch schaut, findet man darin zu DJ Ötzi aber: nichts. Drauf reingefallen sind Boulevard-Medien wie "Heute" und "oe24", aber auch vermeintliche Qualitäts-Medien wie Ö3 oder die "Tiroler Tageszeitung".

Österreich in Zahlen

Ski Alpin ORF © Screenshot ORF
ORF 1 profitiert seit einigen Wochen wieder von den Ski-Wettbewerben, die man exklusiv zeigen kann. Am vergangenen Wochenende stand mit dem Hahnenkamm-Rennen eines der beliebtesten Events auf dem Programm - und die Quoten haben das wieder einmal bestätigt. Der zweite Slalom-Durchgang der Herren erreichte am Sonntag durchschnittlich 1,21 Millionen Zuschauende, der Marktanteil lag bei extrem starken 64 Prozent. Der erste Durchgang erreichte zuvor sogar noch 70 Prozent, hier sahen aber "nur" 979.000 Menschen zu. Einen Tag zuvor erreichte ORF 1 mit der legendären Abfahrt auf der Streif 1,17 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sowie 70 Prozent Marktanteil. Auch bei den 12- bis 49-Jährigen wurden jeweils Werte jenseits der 50 Prozent ermittelt.

Bauer sucht Frau © Ernst Kainerstorfer
Meistgesehenes Format im Privatfernsehen war in der vergangenen Woche "Bauer sucht Frau" bei ATV. 270.000 Zuschauerinnen und Zuschauer waren hier mit dabei, das verhalf schließlich auch "Alles Liebe" zu einer guten Reichweite in Höhe von 134.000. Wie groß der Bedarf nach Investitionen in der Primetime bei Puls 4 ist, zeigte sich ebenfalls in der vergangenen Woche. Die fünf meistgesehenen Sendungen waren alles "Two and a Half Men"-Folgen aus dem Vorabend. 

Ich bin ein Star - Holt mich hier raus! © RTL / Stefan Thoyah
"DSDS" hat am Samstag 151.000 Menschen unterhalten, das waren zwar etwas mehr als am Samstag davor, mit 10,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen kann man bei RTL Österreich aber noch immer sehr zufrieden sein. Am Mittwoch lag die Castingshow bei 149.000 und 8,8 Prozent. Weiterhin sehr gut kommt das Dschungelcamp an, am erfolgreichsten war die Ausgabe am Samstag: Hier sahen 190.000 Menschen zu und der Marktanteil lag bei 16,8 Prozent.