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Newstime © ProSieben
ProSiebenSat.1 produziert seine Nachrichten seit Beginn des Jahres wieder selbst. Damit gehen auch Abschiede einher: Wie ein Sendersprecher gegenüber DWDL.de bestätigte, steht Laura Dünnwald inzwischen nicht mehr für ProSieben-"Newstime" vor der Kamera. Gleichzeitig hat auch Leslie Nachmann die Sendung verlassen. Mit dem Wechsel der Nachrichten von Berlin nach Unterföhring hat es abseits der Personailen bislang nur wenige für das Publikum sichtbar Veränderungen gegeben. Ändern soll sich das ab Mai, wenn ProSiebenSat.1 eine einheitliche News-Marke an den Start bringen wird. Im Laufe des Jahres soll außerdem ein neues Nachrichtenstudio in Betrieb genommen werden. Eine weitere Veränderung betrifft unterdessen das langjährige Sat.1-Magazin "Akte", das nach 28 Jahren nicht mehr wöchentlich ausgestrahlt werden. "'Akte' wird 2023 regelmäßig in der Primetime laufen, mit investigativen Reportagen wie 2022 um das Schlachtimperium Tönnies", kündigt Sat.1-Sprecher Christoph Körfer an. Geplant sind außerdem immer wieder Spezial-Ausgaben in der Primetime und am späten Abend, "allerdings nicht mehr Woche für Woche".

RTL Deutschland hat eine alte Diskussion neu entfacht: Wie vor wenigen Tagen begann wurde, wollen die Kölner den Erfolg ihrer linearen Fernsehprogramme ab sofort an der erweiterten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen bemessen. Ein Grund dafür ist neben einer veränderten Fernsehnutzung, die sich nicht zuletzt in jüngeren Zielgruppen immer mehr in Richtung Streaming verlagert, besonders der demografische Wandel. Im Jahr 2022 bildeten die 14- bis 49-Jährigen kaum noch mehr als ein Fünftel des gesamten Publikums ab. Erweitert man die Zielgruppe um zehn Jahre bis 59, würde sich der Anteil nahezu verdoppeln. Heute erklärt Stephan Schmitter, Programmgeschäftsführer von RTL Deutschland, gegenüber DWDL.de: "Es gibt aus demografischer Sicht gar keine Alternative."

1899 © Netflix
Sechs Wochen nach der Veröffentlichung von "1899" hat Netflix sein Urteil über das deutsche Prestige-Projekt gefällt: "Schweren Herzens müssen wir Euch mitteilen, dass '1899' nicht verlängert wird. Wir hätten diese unglaubliche Reise gerne mit einer zweiten und dritten Staffel beendet, wie wir es mit 'Dark' getan haben", erklärte das Schöpfer-Duo Baran bo Odar und Jantje Friese. Noch im November hatte sich Baran bo Odar darüber gefreut, dass "1899" zwei Tage nach dem Start in 55 Ländern die Nummer eins der Netflix-Charts sei. Doch offenbar hatte sich der Streamingdienst mehr erhofft. "Manchmal entwickeln sich die Dinge nicht so, wie geplant. So ist das Leben", schrieben die beiden Macher. Welche Auswirkungen das vorzeitige Aus für "1899" auf den 2018 geschlossenen Exklusiv-Deal zwischen Netflix und dem Duo hat, ist nicht bekannt.

Sat.1 hat überraschend ein Comeback von "Die perfekte Minute" angekündigt. Noch überraschender ist allerdings, dass Ulla Kock am Brink die Moderation der Spielshow übernehmen wird - so wie schon zwischen 2010 und 2012, als die Sendung schöne Erfolge feierte. Danach hatte noch Thore Schölermann zwei Staffeln moderiert, allerdings mit deutlich schwächeren Quoten. Die neuen Folgen werden von Banijay Productions Germany produziert und sollen - anders als damals - nicht in der Primetime, sondern im Vorabendprogramm ausgestrahlt werden. Dass Ulla Kock am Brink nun ihr Sat.1-Comeback feiert, ist erstaunlich, schließlich hatte sie erst im Herbst die Moderation der Neuauflage der "100.000 Mark Show" bei RTL übernommen. Davon stehen noch zwei Folgen aus. Wann diese den Weg ins Programm finden werden, ist bislang nicht bekannt.

Stefan Aust © Welt
Ein juristisches Nachspiel hatte eine Ende November ausgestrahlte Ausgabe des "ZDF Magazin Royal", in der Jan Böhmermann die FDP satirisch zur neuen RAF erklärte und in diesem Zusammenhang auch ein Fahndungsplakat zeigte, auf dem nach der "Lindner/Lehfeldt-Bande" gesucht wurde. Abgebildet waren darauf verschiedene FDP-Politiker und Mitarbeiter der "Welt". Genannt wurde dort auch "Welt"-Herausgeber Stefan Aust - allerdings ist über seinem Namen nicht ein Foto von ihm zu sehen, sondern vom Schauspieler Volker Bruch, der Aust im Film "Der Baader Meinhof Komplex" gespielt hatte. Inzwischen hat Aust eine Einstweilige Verfügung erwirkt. Böhmermann selbst veröffentlichte daraufhin zwei neue Versionen des Fahndungsplakats - einmal mit einem Foto Austs und der Bildunterschrift "Bruch, Volker", einmal mit dem Namen Austs und stattdessen mit einem Foto von Evan Peters in dessen Rolle des Serienmörders Jeffrey Dahmer in der Netflix-Serie "Dahmer - Monster".

Für Verwunderung sorgt zu Jahresbeginn auch der Blick ins Streaming-Angebot von Peackock, dem internationalen Streamingdienst von NBCUniversal. Seit dem 1. Januar sind die meisten Peacock-Inhalte bei Sky verschwunden. Dazu gehören zahlreiche fiktionale Peacock-Serien - etwa "The Girl in the Woods", "MacGruber", "Joe vs. Carole", "Bel-Air" und "The Resort", obendrein auch "Saved by the Bell", "Rutherford Falls" und "Girls5eva". Von den zum Start angekündigten Filmen, etwa "Out of Sight", "Snow White and the Huntsman", "Van Helsing" oder "American Pie 2" fehlt mittlerweile ebenso jede Spur wie vom NBCU-Serienkatalog, der unter anderem "Monk", "30 Rock", "The Office", "Heroes", "Dr. House", "Psych" oder das "Chicago"-Franchise umfasst. Nicht unwahrscheinlich, dass NBCU diese Inhalte künftig Wettbewerbern anbietet und für eine Lizensierung dann Geld einnimmt. Im Kern besteht Peacock jetzt noch aus US-Reality und True Crime - und selbst hier kann von einem großen Angebot nicht die Rede sein. "Sky orientiert sich ständig an den Wünschen seiner Kunden und passt sein Content-Portfolio kontinuierlich an", heißt es in einem Statement des Senders lapidar. 

TV-Quoten

Michael Smith und Gabriel Clemens © IMAGO / Pro Sports Images
Die Darts-Weltmeisterschaft hat zu Jahresbeginn für Rekord-Quoten bei Sport1 gesorgt - pünktlich zum 30. Geburtstag des Senders. An gleich zwei Abenden in Folge war Sport1 sogar Marktführer, allen voran mit dem Halbfinale, das der deutsche Spieler Gabriel Clemens bestritt. 3,31 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer und in der Spitze sogar bis zu 3,78 Millionen Fans schalteten hier ein. Außerdem brachte es Sport1 eigenen Angaben zufolge auf über 3,24 Millionen Livestream-Abruf. Das Finale ohne Clemens markierte ebenfalls neue Bestwerte und trieb den Marktanteil in der Zielgruppe auf starke 16,6 Prozent. 

Abseits davon war das Publikum an den ersten Tagen des Jahres wieder vornehmlich im Krimi-Fieber: Der Neujahrs-"Tatort" setzte sich mit 8,71 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern deutlich gegen das "Traumschiff" durch, das mit 5,51 Millionen Fans deutlich schwächer abschnitt als in den vergangenen beiden Jahren. Starke Quoten gab's einen Tag später schließlich für den Zweiteiler "Die Frau im Meer", der im ZDF zum Auftakt fast sieben Millionen Menschen unterhielt. "Marie Brand und die Ehrenfrauen" knackte im Laufe der ersten Woche zudem noch einmal die Acht-Millionen-Marke. Nur Sat.1 fiel mit seinem neuen französischen Krimi "Biarritz - Mord am Meer" durch.

Im Show-Bereich dominierte vor allem Günther Jauch die ersten Tage des neuen Jahres: Dessen "3-Millionen-Euro-Woche" bei "Wer wird Millionär?" sorgte für bis zu 18,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Aber auch "Die besten Comedians Deutschlands" erwiesen sich in Sat.1 mit 12,6 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen als schöner Erfolg.

Und sonst?

Das Philoshophie-Magazin "Hohe Luft" wird nach zwölf Jahren eingestellt, Sat.1 hat eine Fortsetzung von "Geh aufs Ganze" angekündigt und "Galileo" erhält einen neuen Sonntags-Ableger, der noch in diesem Monat startet. Bestätigt wurden darüber hinaus das TV-Comeback von Boris Becker bei Eurosport und der Sendetermin der ZDF-Eventserie "Der Schwarm"

Außerdem möchten wir Ihnen noch unsere aktuellen Interviews an Herz legen: