Am Mittwoch dürfte es in den Programmen der ARD wohl wieder zu einigen Einschränkungen und Ausfällen kommen, nachdem die Gewerkschaft ver.di für den 9. November in zahlreichen Rundfunkanstalten der ARD zu einem Warnstreik aufgerufen hat. Mit dieser konzertierten Aktion reagiere man auf die "festgefahrenen Verhandlungsstände" in der aktuell laufenden Tarif-Auseinandersetzung.

Hintergrund sind die vor allem angesichts der hohen Inflation vergleichsweise niedrigen Angebote der öffentlich-rechtlichen Sender, die sich ihrerseits darauf berufen, dass die KEF nur einen geringen Verhandlungsspielraum zulasse. Christoph Schmit, im ver.di-Bundesvorstand für Medien zuständig, sagt: "Die ARD-Verhandler*innen scheinen sich abgesprochen zu haben und bieten überall niedrige Tariferhöhungen an, unabhängig von den unterschiedlichen Möglichkeiten der Rundfunkanstalten auch stärkere Tariferhöhungen finanzieren zu können. Es wird ARD-weit an Planzahlen aus dem Jahr 2020 festgehalten, ohne die aktuellen Nöte der Rundfunkbeschäftigten und die auch für unsere Kolleginnen und Kollegen explodierenden Lebenshaltungskosten zu berücksichtigen. Jungen Rundfunkbeschäftigten, Auszubildenden und Freien wird die kalte Schulter gezeigt."

Die Forderungen von ver.di belaufen sich auf Gehalts- und Honorarerhöhungen von durchschnittlich sechs Prozent, wobei man besonders Berufseinsteigerinnen und Niedrig-Verdiener bedenken will. Angesichts der hohen Inflation drängt man auf eine Laufzeit des Abschlusses von zwölf Monaten. Die Rundfunkanstalten bieten bislang maximal 2,8 Prozent bei einer deutlich längeren Laufzeit.

"In der Wirkung bleiben alle Vorschläge aus der ARD auch nach in einigen Sendern schon sechs und mehr Verhandlungsrunden weit hinter einem Inflationsausgleich zurück und sind nicht akzeptabel. Streiks sind deshalb nötig, um Bewegung in die nächsten Verhandlungen zu bringen und Ergebnisse zu ermöglichen", sagt Schmitz.