Anja Mellage © RBB/Die Hoffotografen GmbH Anja Mellage
Anja Mellage übernimmt die Leiterin der RBB-Intendanz. In der Vergangenheit arbeitete sie für den Wirtschaftsprüfer KPMG und Axel Springer. Nach einem Ausflug in die Start-Up-Szene wechselte sie vor knapp sechs Jahren als stellvertretende Geschäftsführerin und kaufmännische Leiterin zum IVZ (Informations-Verarbeitungszentrum), dem zentralen IT-Dienstleister für die ARD und das Deutschlandradio, dessen Federführer der RBB innerhalb der ARD ist.

Auf ihrem neuen Posten tritt Anja Mellage nun die Nachfolge von Verena Formen-Mohr an. "Anja Mellage zeichnet sich durch ihre Führungsstärke aus, verbunden mit der Fähigkeit, konsensual zu entscheiden, was in der ARD und auch beim RBB nur von Vorteil sein kann", sagte RBB-Intendantin Katrin Vernau. "Vor allem aber sprechen ihre beruflichen Kompetenzen und Erfahrungen für sie. Ich bin froh, nun jemanden an meiner Seite zu wissen, die mich organisatorisch wie inhaltlich entlastet, so dass ich mich voll und ganz auf meine Aufgaben als Intendantin des RBB konzentrieren kann."

Anja Mellage: "Ich habe Respekt vor den neuen Aufgaben, aber ich greife auf RBB-Erfahrung in Bezug auf Ansprechpartner, Strukturen und Geschäftsprozesse und auf den Austausch mit den anderen Landesrundfunkanstalten in der ARD zurück. Mein betriebswirtschaftlicher Hintergrund wird mir hoffentlich auch helfen, die anstehenden Veränderungsprozesse im RBB zu unterstützen."

Der RBB steht nach den Vorwürfen gegen Patricia Schlesinger seit Monaten in der Kritik. Längst schon hat die Affäre dem gesamten öffentlich-rechtlichen System schwere Schäden zugefügt. Erst am Freitag hatten über 1.100 Beschäftigte des RBB ihren Unmut geäußert. In einem Protestschreiben forderten sie die Mitglieder der Geschäftsleitung auf, ihre Dienstverträge neu zu verhandeln und auch nachvertragliche Ruhegelder bedingungslos zu verzichten (DWDL.de berichtete). Nur so könne es einen glaubwürdigen Neuanfang an der Senderspitze geben.