Servus um 2 © ServusTV / Neumayr / Leo
Erst in der vergangenen Woche berichteten wir an dieser Stelle über die Pläne von ServusTV, künftig auch im Nachmittagsprogramm investieren zu wollen. Und nun hat der Sender den Start des neuen Magazins "Servus um 2" angekündigt. Dieses ist ab Montag, den 3. Oktober, werktags ab 14 Uhr zu sehen. Angekündigt ist "eine Stunde voller aktueller Themen aus Österreich, Reportagen und Portraits sowie nützlicher Verbraucher- und Gesundheitstipps". Hinzu kommen Studiogespräche mit Experten sowie Studiogästen, "die ihrerseits vertiefende Einblicke in einzelne Themenfelder geben". Moderiert wird das neue Nachmittagsmagazin abwechselnd von Gerald Schober und Alexander Schweitzer.

Roland Weißmann © ORF/Roman Zach-Kiesling ORF-Chef Roland Weißmann
In der vergangenen Woche fanden in Wien die Österreichischen Medientage statt. Und zum Abschluss des Events hatte ORF-Chef Roland Weißmann einen echten Hammer für die Branche - und die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - im Gepäck. So kündigte Weißmann an, dass das Textangebot auf ORF.at - der erfolgreichsten News-Seite des Landes - künftig halbiert werden soll. Er kommt damit vor allem den Verlagen entgegen, die eine solche Beschränkung seit langer Zeit fordern. Eine Halbierung des Textangebots bedeutet, dass auf ORF.at künftig noch rund 60 Meldungen pro Tag erscheinen. Weißmann will das Video- und Audio-Angebot auf der Seite künftig stärker ausbauen. Nach Angaben des ORF-Chefs ist die Ankündigung als Kompromiss für eine Digitalnovelle zu verstehen, die der ORF seit langer Zeit fordert. So will das Unternehmen mehr Beweglichkeit im Digitalen, dort ist man aktuell noch sehr eingeschränkt unterwegs und darf beispielsweise keine Online-Only-Inhalte produzieren. In der ORF-Belegschaft kam die Ankündigung erwartungsgemäß nicht gut an. Die Redaktionsvertretung und der Betriebsrat von ORF.at protestierten in einem Schreiben an Weißmann gegen die Halbierung des Textangebots und monierten, dass sie von dem Schritt aus den Medien erfuhren. Eine Beschränkung von ORF.at "schadet dem Ansehen des ORF als öffentlich-rechtliches Medium", heißt es von den Redakteurinnen und Redakteuren. Außerdem ist die Rede von "großen Risiken für die demokratiepolitische Entwicklung", wenn man selbst deutlich weniger Texte anbiete und die privaten Medienhäuser ihre Inhalte vermehrt hinter Paywalls anbieten würden. 

ORF 1 © ORF
Der ORF hat seine Programmvorhaben für die kommenden Monate vorgestellt - große Überraschungen blieben dabei aber aus. So wurde erneut ein neues "ZiB"-Studio angekündigt, was man bereits vor rund einem Jahr schon einmal in Aussicht stellte. Ende des Jahres soll es nun soweit sein. Während es in ORF 2 wenig Baustellen gibt, hier soll es weitere viele Info- und Service-Sendungen geben, will man in ORF 1 den Anteil eigenproduzierte Inhalte weiter steigern - und das vor allem im Bereich der Fiction. Um das zu realisieren, will Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz bis Ende des Jahres zusätzlich 15 Millionen Euro locker machen - trotz angekündigter Sparbemühungen des Konzerns. Man wolle "für das Programm sparen" und nicht am Programm, heißt es vom ORF. Neu angekündigt ist das Format "Seitenwechsel", in dem im Vorfeld der Fußball-WM Herbert Prohaska und Christoph Grissemann aufeinandertreffen, die beiden laden je einen Gast aus der Welt des Sports und der Kultur ein. 2023 wird es zudem ein neues Musikformat in ORF 1 geben. Grundsätzlich will man ORF 1 an jedem Tag noch stärker als bislang auf bestimmte Sparten und Genres setzen. Der Montag steht für österreichische Serien und Koproduktionen, dienstags gibt es Krimi-Serien und mittwochs widmet man sich Dokumentationen und der journalistischen Einordnung. Donnerstags ist Sport-Tag (Europa League) bzw. für US-Serien reserviert. Am Freitag folgen eigenproduzierte Unterhaltungsshows, während es samstags große Shows zu sehen gibt, die auch in Deutschland laufen (u.a. "Wetten, dass..?", "Groß gegen Klein" etc.). Sonntags setzt man auf Blockbuster. 

Im Zentrum mit Claudia Reiterer © ORF/Thomas Ramstorfer Claudia Reiterer
Mit einem Sendeplatz am Sonntagabend ist die ORF-Talksendung "Im Zentrum" in etwa vergleichbar mit "Anne Will" in Deutschland. Nun haben sich die Redaktion sowie der ORF-Redaktionsrat öffentlich gegen "unhaltbare Vorwürfe" gegen Moderatorin Claudia Reiterer zur Wehr gesetzt. So sind zuletzt Vorwürfe in Medien aufgekommen, Reiterer und die "Im Zentrum"-Redaktion hätten im Vorfeld einer Diskussionssendung der Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl Absprachen mit dem Stiftungsratsvorsitzenden Lothar Lockl getroffen. Dabei soll es um eine angebliche Begünstigung von Bundespräsident Alexander Van der Bellen gegangen sein. "Diese Vorwürfe sind falsch, ehrenrührig und ein Angriff auf die journalistische Unabhängigkeit der Redaktion und der Moderatorin. Selbstverständlich hat es keinerlei Absprachen gegeben", heißt es nun vom Redaktionsrat. Über Inhalte entscheide ausschließlich die Redaktion. "Gegen jeden Versuch, sich in die redaktionelle Unabhängigkeit einzumischen - egal von wem - würden wir uns lautstark wehren."

Österreich in Zahlen

Bauer sucht Frau Österreich © ATV
Bei ATV zählt "Bauer sucht Frau" aktuell mal wieder zu den Top-Performern. Regelmäßig ist die Kuppelsendung das mit Abstand stärkste Format des Senders in der gesamten Woche - so war es auch jetzt wieder. 274.000 Menschen sahen sich die jüngste Ausgabe in der vergangenen Woche an - das zweiterfolgreichste ATV-Format in der letzten Woche hieß "Pfusch am Bau" und kam auf eine Reichweite in Höhe von 149.000. "Bauer sucht Frau" erreichte in der Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen hervorragende 18,1 Prozent Marktanteil und lag damit weit über den ATV-Normalwerten. 

Cafe Puls Team © Puls 4/Gerry Frank
Sehr erfolgreich war in der vergangenen Woche auch das Frühstücksfernsehen "Café Puls" von Puls 4, das traditionell auch bei ProSieben, Puls 24 und in Sat.1 durchgeschaltet wird. Am Dienstag der vergangenen Woche lief es damit besonders gut, da verzeichnete das Format zusammengerechnet auf allen Sendern nämlich 49,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe - das ist der beste Wert, den die Sendung jemals erreicht hat. Inhaltlich ging es unter anderem um das einen Tag zuvor begangene Staatsbegräbnis von Queen Elizabeth II. Aber auch beim ORF kann man zufrieden sein: "Guten Morgen Österreich" lag am Dienstag ebenfalls weit über dem Senderschnitt und erzielte bis zu 33 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. 

Blackout © Gordon A. Timpen / Joyn / Sat.1 / W&B Television
Vor einer Woche hat ORF 1 mit den ersten beiden Folgen der Joyn-Serie "Blackout" richtig gute Quoten eingefahren (DWDL.de berichtete). Und auch in Woche zwei war das Interesse jetzt noch sehr groß: 464.000 Zuschauende waren am Montagabend bei der Folge um 20:15 Uhr mit dabei, 450.000 waren es im Anschluss bei einer weiteren Episode. Mit jeweils 16 Prozent Marktanteil  beim Gesamtpublikum kann man beim Sender mehr als zufrieden sein. Im Anschluss lag eine "Dok 1"-Doku zu einem flächendeckenden Blackout noch bei 10 Prozent, 213.000 Menschen blieben dran. 

European League of Football © European League of Football
Am Wochenende sind bei Puls 4 bzw. Puls 24 einige Sport-Übertragungen zu sehen gewesen, richtig hohe Quoten waren damit aber nicht drin. So erzielte das Finale der European League of Football, bei dem mit den Vienna Vikings sogar ein österreichisches Team gewann, einen soliden, aber keineswegs überragenden Marktanteil in Höhe von 4,4 Prozent in der Zielgruppe. 23.000 Menschen sahen sich das Match im Schnitt bei Puls 4 an. Das Nations-League-Match zwischen Italien und England erreichte am Freitag auf Puls 24 einen Marktanteil in Höhe von 1,0 Prozent - damit lag es etwas über dem Senderschnitt des Nachrichtenkanals. Am besten lief es für die NFL: Die Partie zwischen den Tampa Bay Buccaneers und den Green Bay Packers kam am späten Sonntagabend auf 5,9 Prozent bei Puls 4 - damit wurde der Senderschnitt übertroffen.