Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV), VRFF und ver.di haben alle festangestellten und freien Journalistinnen und Journalisten sowie Volontärinnen und Volontäre des WDR an sämtlichen Standorten und in allen Redaktionen in Nordrhein-Westfalen dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Der Streik führt schon seit Dienstagmorgen zu Problemen bei der Produktion verschiedener WDR-Programme. So konnte etwa am Vormittag nur eine Notausgabe von "Live nach Neun", bestehend aus Best-Of-Videos, im Ersten laufen.

 

Nun ist bekannt geworden, dass andere WDR-Formate am Dienstag nicht wie gewohnt über die Bühne gehen werden. Sowohl "Hier und heute", eigentlich ab 16:15 Uhr geplant, als auch die "Servicezeit" um 18:15 Uhr sollen entfallen. Geplant sind Alternativprogramme. Ab 19:30 Uhr wird der WDR derweil nur drei unterschiedliche "Lokalzeit"-Ausgaben auf die Beine stellen.

Eine Sendung für Westfalen soll aus Bielefeld kommen, sie ist dann auch für Münster und Siegen gemacht. Eine weitere Ausgabe entsteht in Duisburg – dabei soll es sich dann um die Ruhrgebietssendung handeln. Sie entsteht auch für Düsseldorf, Dortmund und Essen. Aus Bonn gesendet wird eine Ausgabe für das Rheinland, die auch für Köln, Aachen und Wuppertal gedacht ist. Im WDR-Hörfunk kommen am Dienstag alle Regionalnachrichten aus dem zentralen Newsroom. Bei WDR5 muss die Sendung "Quarks" entfallen. Sie soll durch die Ausstrahlung von Podcasts ersetzt werden. 

Die Streikenden fordern fünf Prozent mehr Gehalt für Feste und fünf Prozent mehr Effektivhonorar für frei Mitarbeitende sowie einen "angemessenen Inflationsausgleich." Aus Sicht des DJV habe der WDR bislang "kein akzeptables Angebot" vorgelegt. "Im Gegenteil. Statt sich als verantwortungsbewusster Arbeitgeber zu präsentieren, legte der WDR trotz Rekordinflation den Gewerkschaften das schlechteste Angebot seit jeher vor", erklärte der DJV. "Deswegen müssen wir nun streiken."