ORF © ORF
Beim ORF laufen gerade die Vorbereitungen auf den Herbst auf Hochtouren: Mit der Fußball-WM der Männer sowie zahlreichen Ski-Übertragungen stehen zwei sportliche Highlights auf dem Programm. Die späte Fußball-WM wird aber auch zu einigen Termin-Kollisionen mit den traditionell quotenstarken Skirennen führen. Gegenüber dem "Standard" spricht der öffentlich-rechtliche Senderverbund von einer "Herausforderung". Normalerweise überträgt ORF 1 das Sport-Programm - in diesem Herbst könnte es aber auch parallele Übertragungen bei ORF 2 geben. Konkret wird es am 26. und 27. November sowie am 2., 3. und 4. Dezember zu Überschneidungen von Fußball-WM und Skirennen kommen. Fix ist schon jetzt, dass beide Wettbewerbe in jedem Fall nicht bei ORF Sport plus laufen werden - obwohl der Name des Senders das eigentlich nahe legen würde. Das sei laut ORF aber "keine Alternative, da beide Bewerbe sogenannten Premium Content darstellen". Und aus diesem Grund könne man die Übertragungen "nicht im Sport-Spartenkanal" zeigen, so ein Sendersprecher gegenüber dem "Standard". Insgesamt 25 WM-Spiele hat der ORF an ServusTV sublizenziert - das sorgt für entsprechend weniger Überschneidungen mit Ski-Wettbewerben. 

Martha Gutschi © ORF/Thomas Ramstorfer Martha Gutschi
Erst vor wenigen Wochen wurde der Job ausgeschrieben, nun hat ORF 1 eine neue Programmplanerin gefunden. Generaldirektor Roland Weißmann hat auf Vorschlag von Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz Martha Gutschi zur neuen Leiterin der Abteilung Programm ORF 1 bestellt. Damit ist sie ab sofort für die Programmplanung und -koordination zuständig und erarbeitet gemeinsam mit dem Channelmanagement das Sendeschema und die langfristigen Programmpläne. Vor ihrem Wechsel war Gutschi zehn Jahre lang für die Programmplanung von ORF III zuständig. Zu ihrem neuen Job sagt sie: "[...] Ziel für die kommenden Jahre ist, gemeinsam mit Stefanie Groiss-Horowitz eine verstärkt österreichische Programmierung für das Flaggschiff ORF 1 auszuarbeiten. Der Leitgedanke dabei lautet: dem öffentlich-rechtlichen Auftrag verbunden und dem Publikum verpflichtet."

Österreich in Zahlen

Servus TV © Servus TV
ServusTV hat in den zurückliegenden Monaten und Jahren konstant Reichweiten und Marktanteile hinzugewonnen, zuletzt zog das Tempo der monatlichen Steigerungen noch einmal merklich an. Im August legte der Privatsender aus dem Hause Red Bull aber eine kleine Verschnaufpause in seiner Rekordjagd ein. So erzielte man beim Gesamtpublikum einen Monatsmarktanteil in Höhe von 4,0 Prozent. Zwischen April und Juli lag man noch deutlich über dieser Marke, im Jahresvergleich hielt sich ServusTV aber konstant. Bei den 12- bis 49-Jährigen ging es auf 3,3 Prozent nach oben - aber auch hier lief es in den vergangenen Monaten meist noch besser. Fest steht aber wohl schon jetzt, dass ServusTV das Jahr mit neuen Rekord-Quoten beenden wird. Sowohl insgesamt als auch in der Zielgruppe liegt man deutlich über dem Jahresschnitt 2021. Im August sorgten die Formel 1, der UEFA Supercup und die "Heimatleuchten"-Reihe für gute Quoten. 

ORF 2 © ORF
Erfolgreichster Sender in Österreich ist und bleibt aber ORF 2, das im August 22,0 Prozent Marktanteil verzeichnete. Damit war es für den Sender der beste Monat seit März dieses Jahres. Im August 2021 lief es zudem nur geringfügig besser. ORF 1 dagegen sackte im August auf den schlechtesten Wert des Jahres und erreichte beim Gesamtpublikum nur noch 6,7 Prozent. Nach eigenen Angaben kommt ORF 1 zwischen 20:15 und 22 Uhr auf 14,0 Prozent, bis 23 Uhr liegt der Sender bei 12,8 Prozent. Und das zeigt auch schon, wo die Probleme liegen. Die US-Serien in der Daytime ziehen den Schnitt regelmäßig nach unten. 

Puls 4 © Puls 4
Puls 4 gab im Jahresvergleich leicht nach, kann mit 5,2 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe aber immer noch zufrieden sein. ATV legte etwas zu und stand im achten Monat des laufenden Jahres bei 4,3 Prozent. Beim Gesamtpublikum bewegten sich die beiden Sender dagegen traditionell kaum: ATV erreichte den dritten Monat in Folge 2,9 Prozent, für Puls 4 lief es mit 3,2 Prozent einen Hauch besser.

oe24.tv © Mediengruppe Österreich
Ein interessantes Bild zeigt sich bei den zwei österreichischen Nachrichtensendern: oe24.TV lag mit 1,1 Prozent in der Zielgruppe zwar vor Puls 24, das auf 0,8 Prozent kam. Im Jahresvergleich gab der Sender der Mediengruppe Österreich aber deutlich nach, im August 2021 erreichte oe24.TV noch 2,1 Prozent Marktanteil - Puls 24 lag damals bei 1,0 Prozent, hier ist der Rückgang jetzt also nicht ganz so heftig wie bei der Konkurrenz.

ORF Sommergespräche 2022 © ORF/Thomas Ramstorfer
Am Montag ist in ORF 2 das letzte "Sommergespräch" zu sehen gewesen, zu Gast bei Tobias Pötzelsberger und Julia Schmuck war dieses Mal Bundeskanzler und ÖVP-Chef Karl Nehammer - und mit 747.000 Zuschauerinnen und Zuschauern war das Interesse auch vergleichsweise hoch. Nur die Sendungen mit FPÖ-Chef Herbert Kickl und SPÖ-Parteivorsitzenden Pamela Rendi-Wagner hatten eine höhere Reichweite. Der Marktanteil lag bei 29 Prozent. Die "ZiB 2" verfolgten im Anschluss noch 714.000 Menschen, das hatte 33 Prozent Marktanteil zur Folge. Das Staffelfinale von "Liebesg’schichten und Heiratssachen" sahen sich zur besten Sendezeit zudem 902.000 Zuschauende an, das entsprach 35 Prozent Marktanteil. Insgesamt war es also eine mehr als gelungener Abend für die Verantwortlichen von ORF 2.