Die Entscheidung, dass der Eurovision Song Contest im kommenden Jahr nicht in der Ukraine stattfinden kann, ist zwar angesichts des weiter andauernden Angriffes Russlands auf das Land nachvollziehbar, brachte der Europäischen Rundfunkunion EBU aber trotzdem im letzten Monat einiges an Kritik ein, vor allem aus der Ukraine selbst. Geändert hat das an der Entscheidung nichts. Nun steht die Ersatzlösung - und es wurde genau die, über die schon im Vorfeld der Austragung des diesjährigen ESC spekuliert worden war: Großbritannien springt ein.

Man habe mit dem ukrainischen Fernsehen UA:PBC eine Reihe an Optionen erörtert und sei schließlich zu dem Entschluss gekommen, dass die BBC im kommenden Jahr als Gastgeber den 67. Eurovision Song Contest ausrichten werde. Der britische Beitrag hatte beim ESC 2022 den zweiten Platz belegt. Die BBC hat diesem Vorschlag - der auch mit hohen Kosten für die ausrichtende Sendeanstalt verbunden ist - auch bereits zugestimmt. In Zusammenarbeit zwischen UA: PBC und BBC sollen ukrainische Elemente in die Show integriert werden, heißt es in einer Mitteilung. Die Ukraine bleibt zudem als Vorjahressieger direkt qualifiziert, auch wenn sie den ESC 2023 nun nicht selbst ausrichten wird.

"Der Eurovision Song Contest 2023 wird nicht in der Ukraine stattfinden, aber zur Unterstützung der Ukraine. Wir sind unseren Partnern bei der BBC dankbar, dass sie sich mit uns solidarisch zeigen. Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam in der Lage sein werden, dieser Veranstaltung ukrainischen Geist zu verleihen und wieder einmal ganz Europa um unsere gemeinsamen Werte - Frieden, Unterstützung, Förderung von Vielfalt und Talent - zu vereinen", erklärt Mykola Chernotytskyi von UA:PBC.

BBC-Chef Tim Davie bezeichnete als großes Privileg, den größten und komplexesten Musikwettbewerb ausrichten zu dürfen. "Die BBC ist bestrebt, die Veranstaltung zu einem echten Spiegelbild der ukrainischen Kultur zu machen und gleichzeitig die Vielfalt der britischen Musik und Kreativität zu präsentieren", so Davie. Auch Martin Österdahl, Executive Supervisor des ESC, betonte, dass sichergestellt werde, dass ddie Ukraine als Gewinner des diesjährigen Wettbewerbs trotz Ausrichtung durch die BBC über das ganze Event hinweg gefeiert werden und vertreten sein solle.

In welcher Stadt der ESC stattfinden wird, steht noch nicht fest, in dieser Woche startet ein Auswahlprozess. Auch das genaue Datum und das Logo stehen noch nicht fest. Auch darin soll sich aber die besondere Situation des kommenden Jahres und die Kooperation zwischen Gewinner- und Ausrichterland wiederspiegeln.

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