Fußball © iSPOON / photocase.com
Der ORF und ServusTV haben vor wenigen Tagen eine umfassende Kooperation bei den kommenden Fußball-Weltmeisterschaften sowie Europameisterschaften angekündigt. So wird der ORF, der die Rechte an der WM 2022 in Katar hält, 25 von insgesamt 64 Live-Spielen an ServusTV abgeben. Der öffentlich-rechtliche Sender wird dann 39 Spiele live zeigen, darunter fast alle Spiele in der Primetime sowie exklusiv das Eröffnungsspiel und das Finale. Im Gegenzug reicht ServusTV 20 von insgesamt 51 Live-Spielen der EM 2024 an den ORF weiter. ServusTV zeigt 31 Begegnungen, darunter alle Spiele der österreichischen Nationalmannschaft, wenn sich diese für das Turnier qualifiziert. Darüber hinaus sind auch das Eröffnungsspiel, die beiden Halbfinal-Begegnungen sowie das Finale exklusiv beim Privatsender zu sehen. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann sagt: "Was bei der Formel 1 reibungslos funktioniert und sich bei der Europa- bzw. Conference League bewährt hat, kommt nun auch bei großen Turnieren zur Anwendung. Der hochpreisige Sportrechtemarkt verlangt nach kreativen und pragmatischen Lösungen, will man verhindern, dass Live-Sport hinter Bezahlschranken verschwindet." Und ServusTV-Chef Ferdinand Wegscheider ergänzt: "Mit dieser Kooperation zeigen wir einmal mehr auf, dass es sinnvolle Wege gibt, die den gesamten Medienstandort Österreich stärken."

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Der Verein der Chefredakteur:innen sieht Österreichs Medienvielfalt in Gefahr. Grund dafür ist die geplante Reform des ORF-Gesetzes, die dem ORF wohl mehr Spielraum im Digitalen einräumen wird. Die Chefredakteurinnen und Chefredakteure von einigen großen Print-Titel und deren Online-Ablegern glauben nun, diese neuen Freiheiten des ORF seien für sie "existenzbedrohend". Daher fordere man eine Reform der Medienförderung sowie den Ausbau eben dieser. "Die geplante Reform des ORF-Gesetzes darf andere Marktteilnehmer in ihrer publizistischen, digitalen und wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit nicht benachteiligen. Die Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen ORF sollte gestärkt werden, zugleich braucht es ein faires duales Mediensystem, das private Medien in ihren digitalen Aktivitäten nicht beschädigt", heißt es unter anderem vom Verein, dem unter anderem Chefredakteurinnen und Chefredakteure von APA, "Standard", "Presse", "Heute", "Kurier", "Profil", "Kleine Zeitung" und andere angehören. Auch die "Kronen Zeitung" unterstützt in dieser Sache die Position des Vereins. 

4Gamechanger © P7S1P4
Nach zwei Jahren Pause findet in dieser Woche erstmals wieder das 4Gamechangers Festival in Wien statt. Und weil ProSiebenSat.1Puls4 eine Kooperation mit dem ORF gelungen ist, liegt auf der Veranstaltung noch mehr Schlaglicht als ohnehin schon. Nun haben die Veranstalter angekündigt, dass auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf dem Festival zugeschaltet werden und sprechen soll. Am kommenden Donnerstag soll Selenskyj, vorbehaltlich aktueller Ereignisse, einen Appell an die österreichische Bevölkerung richten und über die humanitäre Situation und die aktuelle Lage in der Ukraine berichten. Auf der Bühne sitzen dann nach aktuellem Stand auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Karl Nehammer

Dancing Stars © ORF/Hans Leitner
Weil im kommenden Herbst die Fußball-WM stattfindet, gibt’s im ORF keine neue Staffel von "Dancing Stars" zu sehen, die Tanzshow kehrt allerdings im Frühjahr des kommenden Jahres zurück auf die Bildschirme. Dabei soll den Zuschauerinnen und Zuschauern ein Mix aus Bewährtem und Neuem angeboten werden, heißt es vom Sender gegenüber DWDL.de. Jüngst hatte die  "Kronen Zeitung" über vermeintlich Neues berichtet, nämlich, dass die Musik nicht mehr von einem Orchester, sondern vom Band kommt - so wie auch in der RTL-Version. Auf DWDL.de-Anfrage heißt es allerdings vom ORF, das Orchester gehöre "aktuell selbstverständlich" zu den Planungen.

Justizia © Photocase
Dass die Politik, genau genommen die Regierung, durch die Entsendungspolitik in den Stiftungsrat großen Einfluss auf den ORF hat, ist hinlänglich bekannt. Nun hat das Burgenland eine Verfassungsbeschwerde gegen eben diesen Polit-Einfluss im öffentlich-rechtlichen Unternehmen angekündigt. In einem Interview mit der "Presse" kündigte Hans Peter Doskozil (SPÖ), Landeshauptmann des Bundeslandes, einen entsprechenden Schritt an. "Wir haben in den letzten Jahren gesehen, wie wichtig ein unabhängiger öffentlich-rechtlicher Rundfunk für unsere Gesellschaft und die Demokratie ist", so Doskozil in einer Pressemitteilung. "Der ORF muss seinen Kernauftrag objektiv, unparteiisch und unabhängig erbringen können. Wenn das wichtigste Organ des ORF, der Stiftungsrat, nach dem geltenden Gesetz mehrheitlich von der Regierung besetzt wird, ist die Unabhängigkeit des ORF nicht gewährleistet. Die unabhängigen Medien sollten die Regierung kontrollieren – nicht die Regierung die Medien."

Roman Rafreider © Screenshot ORF
Kurz vor dem Jahreswechsel sorgte der ORF-Moderator Roman Rafreider mit einem Lall-Auftritt live auf Sendung für viele Schlagzeilen (DWDL.de berichtete). Kurz darauf ging er in eine sechsmonatige Auszeit - nun kehrt Rafreider zum Sender zurück, allerdings nicht als Moderator. Stattdessen wird der Journalist künftig hinter der Kamera arbeiten, und das als Chef vom Dienst und Redakteur im Team der Sendungen "Aktuell nach eins", "Aktuell nach fünf", das hat der ORF bestätigt. Zuerst hatte "Heute" über das Rafreider-Comeback berichtet. Rafreider erklärte damals nach dem kuriosen Auftritt, er habe kurz vor der Sendung von einem Todesfall erfahren. Daraufhin nahm er eine Beruhigungstablette, die er nicht so gut vertragen hatte, wie er offenbar annahm. 

RTR © RTR
Der Fachbereich Medien der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) hat einen neuen Geschäftsführer. Radio-Arabella-Chef Wolfgang Struber ist zu eben diesem bestellt worden, das hat die RTR bekanntgegeben. Struber folgt auf Oliver Stribl, der seine Tätigkeit auf eigenen Wunsch beendete und inzwischen für die Wien Holding arbeitet. Struber wird damit in Österreich ein wichtiger - und ziemlich gefragter - Mann in der Medienszene. Die RTR vergibt unter anderem mehrere Millionen Euro an Förderungen für Privatsender. Die Bestellung des neuen RTR-Chefs sorgte aber auch für Kritik, denn auch "Datum"-Herausgeber Sebastian Loudon hatte sich um den Posten beworben, war aber gar nicht zum Hearing eingeladen worden. Das ist vor allem deshalb kurios, weil er 2017 nach der Anhörung zum selben Job noch als aussichtsreichster Kandidat galt - der damalige Medienminister Thomas Drozda (SPÖ) entschied sich aber für Stribl. Dass Loudon nun nicht einmal angehört wurde, sorgt nicht bei wenigen in der Branche für das Gefühl, dass der Posten erneut nach politischen Wünschen besetzt wurde. 

Thomas Mohr und Bianca Ambros © Chris Glanzl / Puls 24
Am 7. Juli starten bei Puls 4 die traditionellen "Sommergespräche" mit den Chefs der im Parlament vertretenen Parteien. Und wie der Sender nun bekanntgegeben hat, führen mit Bianca Ambros und Thomas Mohr erstmals zwei Journalisten durch die Interviews. Damit fährt Puls 4 einen ähnlichen Weg wie der ORF, der in diesem Jahr ebenfalls auf ein Duo setzt (DWDL.de berichtete). Bei Puls 4 wird es wohl etwas lockerer zugehen als im ORF, der Sender hat nämlich angekündigt, mit den Politikerinnen und Politikern zunächst zu grillen und spazieren zu gehen. Das passierte, um in lockerer Atmosphäre über persönliche Themen zu sprechen. Anschließend gibt es ein gesetztes Interview zu politischen Themen