Ab Oktober macht Daniel Rosemann ernst: Nachdem der ProSieben-Chef kürzlich bereits im DWDL.de-Interview ankündigte, dass der Privatsender künftig am Sonntagabend keine US-Spielfilme mehr zeigen wird, um dieses Feld Sat.1 zu überlassen, stehen nun die ersten vier Eigenproduktionen fest, mit denen man dem Publikum ab Herbst eine Alternative bieten möchte. "Wir gehen den Weg weiter, den wir vor vier Jahren erfolgreich eingeschlagen haben: Mehr ProSieben von ProSieben auf ProSieben", sagte Rosemann bei den Screenforce Days, bei dem das Programm im Rahmen einer Partie "Blamieren oder Kassieren" präsentiert wurde.

Am Sonntagabend seien die Zuschauerinnen und Zuschauer in einer "besonderen Sehsituation", so der Senderchef. "Die Arbeitswoche klopft an, aber man wünscht sich, dass das Wochenende noch nicht zu Ende geht. Wir wollen mit unseren neuen Sonntagabendprogrammen das Wochenendgefühl verlängern." Deshalb hätten die ersten vier Formate ähnliche Bestandteile: Das Publikum könne "Prominenten zu Sehnsuchtsorten begleiten und Abenteuer vom Sofa aus erleben". Rosemann: "Man sieht entspannt, wie sich Promis einer besonderen Aufgabe stellen und taucht in spannende Länder, Kulturen und Welten ein. Große Bilder, spannende Geschichten, Aufgaben und Erlebnisse - einfach Wegträumen zum Wochenausklang."

Tatsächlich lesen sich die Beschreibungen ein wenig so, als hätte ProSieben "Kitchen Impossible" mit dem "Duell um die Welt" gekreuzt. "Country Challenge" ist der Arbeitstitel eines der ersten Formate, in denen Promis in unterschiedlichen Ländern herausfordernde Aufgaben lösen müssen. Die Auflösung erfolgt in jeweils vier Live-Schalten in vier Länder, ehe das Publikum am Ende entscheidet, welcher Promis sie am meisten überzeugt hat. In "Mission: Job Unknown" wiederum müssen Zweier-Teams in fremden Ländern neuen Jobs nachgehen. So versuchen sich etwa Sven Hannawald und Mario Basler als Rettungsschwimmer in Mexiko oder Viviane Geppert und Thomas Hayo als Bodyguards in den USA.

Ebenfalls für den Sonntagabend ist "Local Hero" gedacht, ein "Crashkurs der spannendsten Traditionen und skurrilsten Bräuche", wie ProSieben das Format beschreibt. Jeweils zwei Promis erfahren von einheimischen Expertes alles über die Gepflogenheiten ihres Landes und bekommen "traditionelle, verrückte, physische und psychische Challenges" gestellt. Der Sieger gewinnt Ruhm, Ehre und eine Verewigung im jeweiligen Land. Und dann ist da auch noch ein Format mit dem Arbeitstitel "World Most Dangerous Roads", für das sich 16 Prominente hinters Steuer setzen und jeweils zu zweit versuchen, mit dem Auto die gefährlichste Route eines Landes zu meistern. 

Abseits der Neustarts am Sonntagabend setzt ProSieben in der kommenden Saison aif Bewährtes, allen voran "Wer stiehlt mir die Show?", "Germany's next Topmodel", "The Masked Singer", "Das Duell um die Welt" und "Joko & Klaas gegen ProSieben". Nachdem "TV total" bereits erfolgreich neu aufgelegt wurde und "Blamieren oder Kassieren" schon in dieser Woche erstmals als eigenständige Show an den Start gehen wird, steht nun auch fest, dass die "TV total Wok-WM" am 12. November in Winterberg ihr Comeback feiern wird. 2023 will sich ProSieben zudem an eine Neuauflage des "Free ESC" wagen, der "internationaler denn je" zurückkommen wird, wie Daniel Rosemann verspricht.

Trotz mauer Quoten will ProSieben zudem weiterhin mittwochs an "Zervakis & Opdenhövel. Live" festhalten. Dazu kommen neue Experimente mit Jenke von Wilmsdorff, eine zweite Staffel von "Jenke. Crime" sowie zwei weitere Primetime-Reportagen von Thilo Mischke, deren Ausstrahlung im Herbst erfolgen soll. Auch Mischkes Reportage-Reihe "Uncovered" soll fortgesetzt werden.