Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

In Zusammenarbeit mit AdScanner veröffentlicht das Medienmagazin DWDL.de täglich die Hitlisten der Produkte, für die am Vortag im TV die meisten Spots geschaltet bzw. deren Spots die höchsten Reichweiten erzielt haben. Seit Anfang Mai findet die Auswertung nun also auf Produkt-Ebene statt: Sind mehrere unterschiedliche Spots für das gleiche Produkt geschaltet, zählen wir diese zusammen. So ergibt sich ein klareres Bild, wie hoch der Werbedruck für ein Produkt wirklich war.

Die Messung der Reichweiten basiert auf der sekundengenauen Erhebung der TV-Nutzung von rund einer Million Haushalten in Zusammenarbeit mit Vodafone. Statt nur einer durchschnittlichen Werbeinsel-Reichweite kann AdScanner auch Unterschiede innerhalb eines Werbeblocks sichtbar machen. Daher werden aus dem branchenüblichen GRP (Gross Rating Points), der Brutto-Reichweite in Prozent, die den erzeugten Werbedruck misst, bei AdScanner der sekundengenaue XRP (Exact Rating Points), bezogen auf die gemessenen Vodafone-Haushalte.

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Kein anderes Unternehmen hat am Pfingstsonntag eine so große TV-Reichweite mit seinen Werbespots erzielt wie Lidl. Die Angebots-Spots des Dicounters flimmerten insgesamt 170 Mal über die Bildschirme und führten zu einem XRP von 103,98. An keinem Tag hat Lidl in den vergangenen Wochen derart oft geworben wie an diesem Sonntag.

Die hohe Reichweite lässt sich zudem mit einer breiten Streuung bei großen Sendern erklären: Der Löwenanteil der Spots verteilte sich auf RTL, Vox, ProSieben und Sat.1. Daneben warb Lidl aber auch auf kleineren TV-Kanälen wie Vox Up, Sat.1 Gold oder Bild. Konkurrent Aldi hielt sich dagegen mit seinen Werbespots zurück und kam mit seinen 87 Spots für die aktuellen Angebote lediglich auf einen XRP von 33,86. Das hängt auch damit zusammen, dass Aldi nicht zuletzt kleinere Sender belegte - ein Großteil der Spots entfiel auf Sender der Discovery-Gruppe, deren Reichweiten jedoch für gewöhnlich nicht so groß sind.

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Zum Verständnis der XRP: Hier handelt es sich um eine Brutto-Reichweite, die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung wird somit aufaddiert. Ein Beispiel: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.

Auffällig: Amazon war am Pfingstsonntag gleich doppelt in den Top 10 der reichweitenstärksten Produkte vertreten. Während 90 Spots für Amazon auf einen XRP von 61,56 kamen, trommelte das Unternehmen zusätzlich auch noch für seinen Streamingdienst Prime Video. Dieser wurde ganze 122 Mal beworben und kam damit auf eine ähnlich hohe Reichweite. Im Duell mit RTL+ zog Prime Video jedoch den Kürzeren: Der RTL-Streamingdienst belegte am Sonntag mit einem XRP von 84,84 den zweiten Rang im AdScanner-Ranking.