Amoklauf Uvalde © IMAGO / ZUMA Wire
Das in den USA in diesen Tagen dominierende Thema ist der Amoklauf in der texanischen Stadt Uvalde, wo ein 18-Jähriger an einer Grundschule 19 Kinder und zwei Lehrer erschossen hat. Selbst in einem Land, in dem derartige Taten in erschreckender Regelmäßigkeit vorkommen, sticht es aufgrund der Opferzahl hervor und führte - mal wieder - zur Diskussion über eine Verschärfung der Waffengesetze, die wohl - mal wieder - zu nichts führen wird. Abgesehen von der umfangreichen aktuellen Berichterstattung gab es auch ein paar Auswirkungen aufs unterhaltende TV-Programm: CBS hat kurzfristig die Ausstrahlung des Staffelfinales der Serie "FBI" aus dem Programm genommen und stattdessen nur eine Wiederholung gezeigt. Die Inhaltsbeschreibung der Folge lautete: "Als das Team einen tödlichen Raubüberfall untersucht, bei dem die Mörder ein Lager mit automatischen Waffen erbeutet haben, entdecken sie, dass einer der Täter ein Klassenkamerad von Jubals Sohn ist, der nur widerwillig an dem Fall mitarbeitet." Wann die Folge stattdessen gezeigt werden soll, steht noch nicht fest. Netflix versieht die Eröffnungsszene der lange erwarteten vierten Staffel von "Stranger Things" in den USA nun mit einem vorgeschalteten Warnhinweis, dass die schon vor längerem gedrehte Szene angesichts der jüngsten Tat in Texas auf manche Zuschauerinnen und Zuschauer erschütternd wirken könnte.

Gar nicht zu scherzen aufgelegt war unterdessen Late-Night-Talker Jimmy Kimmel, der stattdessen am Mittwoch einen sehr emotionalen, neun-minütigen Monolog zum Start der Show hielt, der noch ohne Studio-Publikum aufgenommen wurde und in dem er die Politikerinnen und Politiker aufforderte, endlich zu Handeln. "Die ist nicht die Zeit für Schweigeminuten. Das ist eine Zeit, um laut zu sein, laut zu bleiben und nicht aufzuhören, bis wir das gelöst haben." Ausgerechnet in der texanischen Stadt Dallas war dieser Monolog in Teilen aber nicht zu sehen, weil dort die Sendung unvermittelt durch Werbung unterbrochen wurde. Die lokale TV-Station entschuldigte sich und erklärte das mit einem technischen Fehler: Die vorausgehende Nachrichtensendung war kurzfristig verlängert wurden, die geplanten Werbe-Unterbrechungen danach aber offenbar nicht angepasst worden. Um Zensur habe es sich in jedem Fall nicht gehandelt. "Wir spielen im gleichen Team", twitterte der Senderchef als Antwort auf Jimmy Kimmel, der zuvor getwittert hatte, dass er sich um Aufklärung bemühen werde, warum der Monolog unterbrochen wurde.

Amazon Prime Video © Amazon
Amazon hat die animierte Sci-Fi-Comedy-Serie "The Hospital" nun endgültig bestellt - und zwar gleich für zwei Staffeln. Dass an der Serie gearbeitet wird, war schon seit Anfang 2020 bekannt, es dauerte aber recht lange, bis es nun grünes Licht gab. Hinter "The Hospital" steckt als kreativer Kopf Cirocco Dunlap, der auch schon an "Russian Doll", "Big Mouth" und "Miracle Workers" mitgeschireben hat. Maya Rudolph und Natasha Lyon werden mit ihrer Produktionsfirma Animal Pictures mitproduzieren und sprechen auch je eine Figur, ebenso wie Keke Palmer, Greta Lee, Kieran Culkin und Sam Smith. In "The Hospital" geht es um Sleech und Klak - Außerirdische, beste Freunde und intergalaktisch renommierte Chirurgen - bei ihrem Kampf gegen angstfressende Parasiten, illegale Zeitschleifen und Geschlechtskrankheiten im Weltraum.

Starz © Starz
Ava DuVernay (u.a. "When they see us") hat eine neue romantische Drama-Serie bei Starz untergebracht: Der Sender hat gleich drei Staffeln in einem Rutsch bestellt. Einen Titel gibt's für das Projekt noch nicht, aber der Hauptcast steht mit Joshua Jackson und Lauren Ridloff, die beide auch als Executive Producer fungieren, bereits fest. Sie spielen zwei absolut gegensätzliche Charaktere, die sich in einer Liebesbeziehung verstricken, die ihre Welt ebenso wie die aller Menschen um sie herum auf den Kopf stellt. Beschrieben wird der Inhalt der Serie so: "Die eine Person ist ehrgeizig, die andere rastlos. Der eine ist bereit, sich zu binden, während der andere über die Vorzüge von Beziehungen debattiert. Der eine ist schwarz und der andere weiß. Der eine ist taub und der andere nicht. Obwohl die beiden sehr unterschiedlich sind, fühlen sie sich emotional und körperlich zueinander hingezogen, trotz persönlicher Erwartungen und öffentlicher Annahmen. Ihre Anziehungskraft durchbricht leidenschaftlich die Vorstellungen von Rasse, Geschlecht, Klasse, körperlichen Fähigkeiten und normativer Kultur und erhebt sich zu einer wahren Liebe, die über alle Unterschiede hinausgeht."

Apple TV+ © Apple
Die 60er-Jahre-Manga-Serie "Speed Racer" soll bei Apple TV+ als Live-Action-Serie neu aufgelegt werden, wie "Variety" und "Deadline" berichten. 2008 hatte es bereits eine Realverfilmung gegeben. Hinter dem Serien-Projekt, zu dem noch nicht viele Details bekannt sind, steht J.J. Abrams mit seiner Produktionsfirma Bad Robot, als Showrunner und Autoren-Team sind Ron Fitzgerald und Hiram Martinez vorgesehen. In "Speed Racer" geht es um Autorennen und ein Renn-Auto, das über so viele Gadgets verfügt, dass es quasi jedes Rennen gewinnen kann.

Verlängert oder abgesetzt

Delilah: Es liegt schon rund ein Jahr zurück, dass die erste Staffel der Justiz-Serie "Delilah" mit Maara Hill in der titelgebenden Hauptrolle beim Sender OWN lief, seither hat man nichts mehr davon gehört. Nun steht laut "TV Line" endgültig fest, dass es keine Fortsetzung geben wird - was für all jene, die die Serie verfolgt haben, unbefriedigend sein dürfte, weil ein Rätsel aus dem Finale der ersten Staffel nun nicht aufgelöst wird. In Deutschland war die Serie bislang aber ohnehin gar nicht zu sehen.

US-Quoten-Update

This is us © NBC
Am Dienstag ging bei NBC die Serie "This is us" zu Ende - mit Szenen, die teils schon vor Jahren gedreht worden waren, um die Saga rund um die Pearson-Familie zu einem runden Abschluss bringen zu können. Nachdem auch "This is us" in der finalen Staffel nicht vom allgemeinen Abwärtstrend der linearen TV-Quoten verschont geblieben war, gab's nochmal einen Endspurt: Die Erstausstrahlung der Finalfolge bei NBC verfolgten am Premieren-Abend im Schnitt 6,37 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, was die höchste Reichweite seit Herbst 2020 bedeutete. Zwischenzeitlich lag die Reichweite in dieser Staffel nur noch bei knapp über vier Millionen. In der Zielgruppe stieg das Rating auf 1,3 Prozent an, auch hier war es der beste Wert seit etwas mehr als eineinhalb Jahren. Wie gut das im heutigen Umfeld ist, zeigt ein Blick auf die restliche Top10 der vergangenen sieben Tage. Die zweitmeistgesehene fiktionale Serie kam hier auf nur auf ein 0,7-Prozent-Rating. Wie immer gilt aber natürlich: Ein erheblicher Teil der Nutzung geschieht inzwischen zeitversetzt und ist in diesen Zahlen daher noch nicht enthalten.

NCIS Logo © CBS
Neben "This is us" haben sich auch die meisten anderen Serien in den letzten Tagen schon in die Sommerpause verabschiedet, Zeit also für eine kleine Bilanz. Die inklusive sieben Tagen zeitversetzter Nutzung (exklusive Streaming) weiterhin meistgesehene Serie des Landes blieb demnach "NCIS" von CBS mit im Schnitt knapp elf Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern, gefolgt von "FBI" mit rund 10,3 Millionen. Alle anderen Serien liegen unter der 10-Millionen-Marke. Dominiert wird die Top10-Liste ganz klar durch Dick Wolf, der neben "FBI" auch noch alle drei Chicago-Serien sowie "FBI: Most Wanted" in der Top 10 unterbringt und damit gleich die Hälfte aller Produktionen stellt. Ebenfalls sehr stark weiterhin: "Blue Bloods" auf Rang 4, gefolgt von "The Equalizer" auf dem fünften Rang. Mit 8,4 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern platzierte sich auch die neue Comedy-Serie "Ghosts" noch in der Top 10. Die einzige andere Comedy dort ist "Young Sheldon" mit einer Gesamt-Reichweite von im Schnitt rund 9,2 Millionen. Es sind übrigens einzig Serien von CBS und NBC, die in Sachen Gesamt-Reichweite die Top10 bevölkern. Schaut man sich die Liste von der anderen Seite aus an, dann sind es vor allem die Fox-Comedy-Serien die (The CW mal außen vor gelassen) die Liste der am wenigsten gesehenen Broadcast-Serien anführen. Ganz hinten rangiert "Duncanville" gefolgt von "Welcome To Flatch", "The Great North" und "Bob's Burgers", obendrein ist auch "Pivoting" noch in den Flop 10 platziert. Die erfolgloseste Drama-Serie war "Queens" von ABC mit im Schnitt nicht mal 1,9 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern insgesamt.