Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

In Nordrhein-Westfalen wurde am Sonntag ein neuer Landtag gewählt – angesichts der vielen Menschen, die in dem Bundesland leben, gilt die Landtagswahl in NRW auch als "kleine Bundestagswahl". Doch das Interesse bei den großen öffentlich-rechtlichen Sendern hielt sich eher in Grenzen. So fiel eine "Anne Will"-Ausgabe, die um kurz vor 22 Uhr startete, erstmals seit vergangenen September wieder auf weniger als drei Million Zuschauende. Sucht man nach einer Ausgabe der Talkshow, die weniger Publikum versammelte, muss man sogar bis Januar 2020 zurückgehen. Diesmal sahen 2,54 Millionen Menschen ab drei Jahren zu, ermittelt wurden somit 12,0 Prozent. Die bisher in diesem Jahr gezeigten Ausgaben kamen auf einen Schnitt von über vier Millionen Zusehenden. Weiterhin recht stark lief der ARD-Polittalk bei den 14- bis 49-Jährigen, 9,5 Prozent wurden hier gemessen, der Jahresschnitt bisher liegt aber bei über elf Prozent.

Das Erste und das ZDF starteten die Live-Berichte rund um die NRW-Wahl um kurz nach halb sechs Uhr abends. Beide Programme erreichten dabei in etwa vergleichbare Zahlen. Im Zweiten kam eine bis 19 Uhr laufende Sendung auf 1,51 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, die Berichterstattung im Ersten wurde im Schnitt von 1,62 Millionen Interessierten verfolgt. Das Erste lag insbesondere bei den 14- bis 49-Jährigen (8,4%) vor dem ZDF (6,1%). Im ZDF folgte noch die "Berliner Runde" ab 19:37 Uhr: Die rund halbstündige Talkshow erreichte 2,32 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. 3,20 Millionen sahen davor die "heute"-Hauptnachrichten im Zweiten, die 20-Uhr-Tagesschau sammelte alleine im Ersten 7,12 Millionen Leute ein und war somit das meistgesehene Programm am Sonntag.

Auch der WDR berichtete ausführlich: Ab 17:30 Uhr holte "Wahl 2022 – Entscheidung in NRW" im Schnitt rund 430.000 Menschen vor die Bildschirme. Bundesweit lag die gemessene Quote somit bei 3,1 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen wurden für die WDR-Übertragung 1,9 Prozent ausgewiesen. Mit 1,8 Prozent Tagesmarktanteil machte der WDR am Sonntag übrigens keine großen Sprünge; man lag gleichauf mit dem BR, aber klar hinter SWR (2,2%) und NDR (2,5%).

Das Erste sendete derweil zur besten Sendezeit einen neuen "Polizeiruf 110": Der um 20:19 Uhr gestartete Krimi interessierte im Schnitt 6,36 Millionen Menschen ab drei Jahren. Das führte zu 23,1 Prozent gesamt und 17 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Sowohl insgesamt als auch bei den Jüngeren sicherte sich der 90-Minüter somit die Marktführung. Im ZDF landete "Rosamunde Pilcher" bei 3,89 Millionen Zuschauenden (14,1% gesamt, 7,7 bei den 14- bis 49-Jährigen).

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.5; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;