Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Erstmals sichtbar für alle: Die Quotenkurven der acht großen deutschen Vollprogramme in der Primetime, basierend auf der Messung von rund einer Million Vodafone-Haushalten. Mehr Hintergrund zu den neuen Daten gibt es hier. Die wichtigste Erkenntnis aus den Kurven ist nicht, wer vorne liegt. Die Zahlen sind aussagekräftig für die gemessenen Vodafone-Haushalte, aber nicht gewichtet, auch wenn sich die Ergebnisse nach Erfahrungen von AdScanner und Vodafone jenen der Zielgruppe 14 bis 59 annähern.

Wertvoller und in sich aussagekräftig sind die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten, deren Profiteuren und der Entwicklung von Reichweiten innerhalb einer Sendung. Das erlaubt Deutungen, die bislang ohne zugängliche Minuten- bzw. Sekundenverläufe nicht möglich waren. Etwa ob eine Sendung von Beginn an wenige Zuschauende hatte oder aber während der Ausstrahlung massiv verlor. Die folgenden Quotenkurven spiegeln die Anzahl der eingeschalteten Giga TV-Boxen in den gemessenen Vodafone-Haushalten wider.

verlauf220512 © AdScanner

Sehr konstante und sogar minimal ansteigende Zahlen wies am Donnerstagabend im TV der Teil des "GZSZ"-Specials zum 30. Geburtstag der Serie auf, der zwischen 20:15 und kurz vor 21 Uhr lief. Weil RTL in diesem Zeitraum auch komplett auf Werbung verzichtete, gab es kaum Schwankungen. Dafür folgten dann um kurz vor 21 Uhr und gut eine Viertelstunde später Werbeinseln, nach denen das Publikum aber ebenfalls fix wieder zurück war.

Diese Stabiität wies eine anschließende "GZSZ"-Doku, die sich vornahm auf 30 Jahre der Daily zurückzublicken, nicht auf. Die Werte sanken direkt nach unten, nach einer Werbepause innerhalb der Ausstrahlung kamen die Zusehenden, die darin abgeschaltet hatten, zudem großteils nicht mehr zurück.

zap220512 © AdScanner

Nicht allzu ermutigend stellt sich zudem die Verlaufskurve der neuen ZDF-Serie "Wendehammer" dar; insbesondere in den ersten Minuten ging sie kontinuierlich zurück. Erst gegen 21:30 Uhr war ein leichtes Ansteigen festzustellen; das dürfte auch am Ende des "GZSZ"-Specials gelegen haben.

ZapIn und ZapOut ist die tägliche Betrachtung des Nutzungsverhalten mit der Frage: Wohin verlieren die größten acht größten deutschen Vollprogramme ihre Zuschauenden im Verlaufe eines Tages eigentlich und von welchen Sendern wiederum zappt das Publikum zu ihnen? Unsere ZapMap liefert Erkenntnisse zu Wettbewerbssituationen: Zwischen welchen Sendern herrscht der intensivste Publikumsaustausch?