Netflix © Netflix
Fast drei Jahre ist es her, dass TBS angekündigt hat, die neue Serie der "Cobra Kai"-Macher Jon Hurwitz, Hayden Schlossberg und Josh Heal umzusetzen - doch daraus geworden ist bislang nichts und nun hat sich TBS ja ganz aus dem Geschäft mit fiktionalen Serien zurückgezogen. Nachdem Netflix mit der einst von YouTube übernommenen Serie "Cobra Kai" große Erfolge feiert, konnten die drei ihr neues Projekt aber ebenfalls beim Streamer unterbringen. In der Action-Comedy-Serie "Obliterated" geht es um eine Spezialeinheit, die gerufen wird, um eine tödliche Bedrohung in Las Vegas zu vereiteln, was dieser anscheinend auch gelingt. Doch nach einer darauffolgenden ausschweifenden Party-Nacht mit Drogen, Alkohol und Sex stellt man fest, dass die vermeintliche Bombe eine Fälschung war und die echte Bombe noch irgendwo sein muss. Netflix gab nun grünes Licht für eine achtteilige erste Staffel.

Liz Feldman © IMAGO / Cover-Images
Und auch bei einer weiteren neuen Comedyserie setzt Netflix auf eine schon bewährte Partnerschaft: Liz Feldman steckt hinter der Christina-Applegate-Comedy "Dead to me" und darf für Netflix nun auch die neue schwarzhumorige Serie "No Good Deed" umsetzen. Feldman hat ohnehin einen mehrjährigen umfassenden Deal mit Netflix geschlossen, im Rahmen dessen nun diese Serie entsteht. "No Good Deed" handelt von drei sehr unterschiedlichen Familien, die darum wetteifern, dieselbe Villa im spanischen Stil der 1920er Jahre zu kaufen, von der sie glauben, dass sie all ihre Probleme lösen wird. Allerdings kann das Haus der Träume sich womöglich auch als totaler Alptraum entpuppen.

NBC © NBC
Nachdem die Upfronts mit einem Beginn durch NBC bereits in den Startöchern stehen, hat der Sender abermals vorab eine Serie beauftragt und behält damit eine Art Tradition bei. Der Pfauensender reist buchstäblich zurück in die Vergangenheit und holt dort "Zurück in die Vergangenheit" für eine Neuinterpretation aus dem Schrank. Im Original als "Quantum Leap" bezeichnet, handelte die Sci-Fi-Serie vom mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Quantenphysiker Dr. Samuel "Sam" Beckett und den Folgen eines gescheiterten Selbstversuchs. Dadurch reist dieser durch die Zeit und nimmt die Identitäten anderer Menschen an, was damals bei NBC in fünf Staffeln erzählt wurde. In der nun bestellten Serie wird Raymond Lee in der Hauptrolle zu sehen sein.

Paramount+ © ViacomCBS
Seit Netflix fürs erste Quartal überraschend einen Abo-Rückgang vermelden musste, beäugt der Markt noch kritischer, wie sich die Streaming-Dienste der Konkurrenz schlagen, in denen alle aktuell ihre Zukunft sehen. Paramount vermeldete insgesamt 63 Millionen Abonnements für die beiden großen Angebote Paramount+ und Showtime, ein Zuwachs von 7 Millionen im Vergleich zum Jahresende 2021. Allein auf Paramount+ gehen dabei derzeit rund 40 Millionen bezahlte Abos zurück. Damit sieht man sich weiterhin auf einem guten Weg, die zuletzt angehobenen Abo-Ziele zu erreichen. Bis Ende 2024 will man weltweit die 100-Millionen-Marke übersprungen haben. Auch im werbefinanzierten Streaming-Markt sieht man sich gut aufgestellt: Die Zahl der monatlich aktiven User von Pluto TV erhöhte sich von 54 auf 64 Millionen, der Umsatz schoss im Vergleich zum Vorjahr um 45 Prozent nach oben.

Kleingeld © neo.n / photocase.com
Ohnehin ist werbefinanziertes Streaming der Markt, in dem gerade mehr Phantasie drin ist, nachdem die Abo-Modelle langsam Wachstumsgrenzen zeigen. Die IAB gab nun jedenfalls an, dass die Investitionen in Werbung bei Streaming-Angeboten im vergangenen Jahr um 57 Prozent auf 15,2 Milliarden US-Dollar nach oben geschossen sind, für das laufende Jahr soll es der Prognose zufolge um weitere 39 Prozent auf über 21 Milliarden nach oben gehen - das wäre mehr als eine Verdoppelung im Vergleich zu 2020. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Die linearen Reichweiten fallen schnell - und die Medienkonzerne sind längst dazu übergegangen, lieber Kombis aus linearer und digitaler Werbung anzubieten.

Abgesetzt oder verlängert

Legends of Tomorrow © TheCW
"Batwoman" und "Legends of Tomorrow": Das "Arrowverse" schrumpft weiter zusammen: The CW hat sich entschieden, auch "Batwoman" und "Legends of Tomorrow" nicht fortzusetzen. "Legends of Tomorrow" brachte es insgesamt auf sieben Staffeln, für "Batwoman" ist schon nach der dritten Schluss. Insbesondere Letztere sorgte während ihrer kurzen Laufzeit für unschöne Schlagzeilen: Nach Staffel 1 schied Hauptdarstellerin Ruby Rose aus und machte der Produktionfirma im Nachhinein schwere Vorwürfe. Bei beiden Serien lief das Serienfinale bereits, die Macher erhielten also nicht die Möglichkeit, das Ende zu planen. Übrig sind an DC-Serien nun nur noch "The Flash" und "Superman & Lois".

"Bosch: Legacy": Nach sieben Staffeln entschied Amazon, mit "Bosch" eine seiner ältesten Serien-Eigenproduktionen mit Titus Welliver in der Hauptrolle nicht fortzuführen. Doch die Geschichte von Harry Bosch ist damit nicht auserzählt: Am heutigen Freitag startet beim werbefinanzierten Amazon-Streamingdienst Freevee der Ableger "Bosch: Legacy". Und damit wird es 2023 auch weiter gehen: Noch vor der Premiere gab's das Go für Staffel 2.

"Julia": TV-Köchin Julia Child brachte das amerikanische Publikum nicht nur über "The French Chef" mit der französischen Küche in Kontakt. Doch diese Produktion stellt wohl die umfangreichste und eindrucksvollste in der Historie der 2004 verstorbenen Persönlichkeit dar. Bei HBO Max nahm man sich der Lebensgeschichte mit Sarah Lancashire in der Hauptrolle an und wird nun mehr davon produzieren. Noch vor dem Finale der acht Folgen umfassenden Auftaktstaffel von "Julia" wurde nun eine zweite Staffel geordert.

"Minx": Im Los Angeles der 1970er Jahre schließen sich die feministische Joyce (Ophelia Loviond) und der wenig Seriosität ausstrahlende Verleger Doug (der aus "New Girl" bekannte Jake Johnson) zusammen, um das erste Erotikmagazin für Frauen an den Start zu bringen. Der als Comedy verpackte Stoff erhält Nachschub, denn HBO Max hat eine zweite Staffel bestellt.

"Pachinko": Pünktlich zum Finale der ersten Staffel hat Apple TV+ grünes Licht für eine zweite Staffel der Multi-Generationen-Saga "Pachinko" gegeben. Die Serie erzählt die Geschichte von vier Generationen einer koreanischen Einwanderer-Familie und wie sie in Südkorea, Japan und Amerika versucht, ihre Träume zu verwirklichen.

"Saved by the Bell": Die in Deutschland als "California High School" - oder sogar auch "Pausenstress und erste Liebe" - aus den 1990ern bekannte Sitcom bekam von Peacock einen neuen Anstrich und wurde dem allseits beliebten Trend folgend neu aufgelegt. Doch nun endet das Abenteuer schon wieder, denn nach den beiden Staffeln 2020 und im letzten Jahr ist schon wieder Schluss mit Highschool-Geschichten beim Streamingdienst.

"Space Force": Zwei Staffeln lang spielte Steve Carrell einen Viersternegeneral, der die neue und von anderen belächelte "Space Force" als Teileinheit der Streitkräfte aufbauen und Menschen zum Mond bringen soll. Nach 17 Folgen hat sich Netflix nun entschieden, die Serie nicht weiter fortzuführen.

"Sweet Magnolias": Die Geschichte drei "Sweet Magnolias" aus Serenity, gespielt von JoAnna Garcia Swisher, Brooke Elliott und Heather Headley, wird fortgesetzt: Netflix hat eine dritte Staffel der Serie bestellt, die auf der gleichnamigen Romanreihe von Sherryl Woods basiert.

The Equalizer © CBS
"The Equalizer": Im Gespräch war die CBS-Serie zuletzt eher, weil Chris Noth Teil des Ensembles war und über diesen eine Welle der Entrüstung aufgrund angeblichen sexuellen Fehlverhaltens rollte. Daher wurde er nicht nur aus der letzten Folge des Reboots von "Sex and The City", "And Just Like That...", heraus geschnitten, auch der Verbleib in der Serie mit Queen Latifah war unrealistisch. Nachdem sein Charakter in der letzten Staffel auch dort aus der Serie genommen wurde, wird die Zukunft der Drama-Serie mit zwei weiteren Staffeln jedoch fortgeschrieben: CBS hat eine dritte und vierte Staffel in den Warenkorb gelegt.

US-Quoten-Update

CBS © CBS
Noch läuft die aktuelle TV-Season, schon jetzt feiert man bei CBS aber das 14. Jahr in Folge die Marktführung beim Gesamtpublikum, an der sich in den kommenden Tagen wohl nichts mehr ändern wird. Das ist insofern bemerkenswert als NBC ja immerhin die Olympischen Spiele und den Super Bowl übertragen hat. NBC wird aber aller Voraussicht nach zumindest die Marktführung in der Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen einfahren. Tatsächlich hatte CBS mit "FBI: International" auch den linear meistgesehenen Dramaserien-Neustart ebenso wie mit "Ghosts" den meistgesehenen Comedy-Neustart im Programm. "Ghosts" lag unter den Neustarts auch bei den 14- bis 49-Jährigen vorn, während es bei den Drama-Serien hier "La Brea" von NBC war.

9-1-1 © FOX
Nach wochenlangem Unentschieden hat sich Fox am Montagabend mit seiner Serie "9-1-1" gegen die Konkurrenz durchgesetzt und mit einem Rating von 0,7 bei den 18- bis 49-Jährigen. Insgesamt verzeichnete die Serie durchschnittlich 4,87 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Damit dominierte "9-1-1" die erste Stunde der Primetime, schlug auch die Castingshow "American Idol", deren Rating bei nur 0,6 lag. Allerdings zählte "Idol" bei ABC mit 5,69 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern eine höhere Gesamt-Reichweite. NBC zog im Musik-Duell indes klar den Kürzeren und ging erneut mit dem "American Song Contest" baden. Gerade mal 1,56 Millionen Menschen wollten die Show sehen. Den Quoten-Sieg am Montagabend fuhr letztlich CBS ein, wo "NCIS" von 7,01 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern gesehen wurde.