Nach dem Drehbuch von Daniel Nocke und Silke Steiner und unter der Regie von Nicole Weegmann entsteht derzeit in Paris und Köln der zweiteilige Fernsehfilm "Alice" (AT), der das Leben der jungen Alice Schwarzer und ihren Weg zur Gründung der feministischen Zeitschrift "Emma" aufzeigt. Produziert wird der Zweiteiler von Boris Schönfelder und seiner Neuen Schönhauser Filmproduktion. Die Dreharbeiten finden unter anderem in Berlin, Köln, Bonn, Wuppertal, Brüssel und Paris statt, ein Sendetermin wurde noch nicht genannt.

Der Zweiteiler beginnt mit der 21 Jahre alten Alice Schwarzer, die in den frühen 60ern als Au-Pair nach Paris geht. Dort wird sie durch den Kontakt zu einer französischen Frauenbewegung mit den lebensgefährlichen Konsequenzen der Abtreibungsgesetze konfrontiert. Zurück in Deutschland geht sie gegen das Abtreibungsverbot vor und initiiert eine Kampagne von mehreren hundert Frauen, die bekennen, abgetrieben zu haben, und schreibt damit ihre Geschichte. Ein öffentlicher Fernseh-Schlagabtausch mit Ester Vilar macht sie dann schlagartig berühmt. Insgesamt soll die Geschichte zwischen Alice Schwarzers 21. und 33. Lebensjahr nachgezeichnet werden

In der Hauptrolle ist Nina Gummich ("Ein Hauch von Amerika", "Unterleuten", "Charité") als Alice Schwarzer zu sehen. An ihrer Seite spielen Thomas Guené, Isabel Thierauch, Katia Fellin, Vidina Popov, Hannah Walther, Katharina Schüttler, Valerie Pachner, Sven-Eric Bechtolf, Gabriele Schulze, Rainer Bock und David Rott.

Alice Schwarzer, die im Dezember 80 Jahre alt wird, war bei dem Projekt zunächst skeptisch. Ihr sei "ein bisschen bang", sagte sie in einem offiziellen Statement: "Die Vorstellung, dass ein Spielfilm über dreizehn Jahre meines Lebens gedreht werden soll, war natürlich erstmal ziemlich eigenartig für mich. Doch nach einem gewissen Zögern habe ich zugestimmt. Und inzwischen freue ich mich darüber."

Martina Zöllner, Kultur- und Filmchefin des rbb, sagt zu dem Projekt: "Zu erzählen, wie die junge Alice Schwarzer zu ihren Themen und ihrer Mission fand, war für uns ein großer Reiz. Übrigens auch, sich auf dem Weg noch einmal klarzumachen, wie repressiv die Verhältnisse für Frauen in den 1970er Jahren gerade in Deutschland waren. Alice Schwarzer mag bis heute viele zum Widerspruch herausfordern - ihr kritischer Blick, ihre Unerschrockenheit, ihr höchst kreativer Kampf für Geschlechtergerechtigkeit machen sie unserer Überzeugung nach zu einer spannenden weiblichen Hauptfigur auch für junge Frauen heute."

"Alice" (AT) ist eine Koproduktion mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg rbb (Redaktion: Kerstin Freels), dem Westdeutschen Rundfunk WDR (Redaktion: Henrike Vieregge) und der ARD Degeto (Redaktion: Christoph Pellander) für die ARD.