Als sich Jürgen Domian Ende 2019 mit seiner neuen Sendung im WDR Fernsehen zurückmeldete, freute sich der langjährige Nachttalker eigentlich darauf, persönliche Gespräche zu führen. Die kurz darauf einsetzende Corona-Pandemie zwang ihn jedoch nach nur sechs Ausgaben dazu, wieder auf das altbewährte Konzept des Telefontalks zu setzen.

Eine Rückkehr zum Talk mit Studiogästen erfolgte seither nicht - und daran wird sich wohl auch nichts mehr ändern, zumindest bei seinem langjährigen Heimatsender. Gegenüber DWDL.de bestätigte der WDR jetzt, dass sich der Sender mit Jürgen Domian nicht auf eine weitere Zusammenarbeit verständigen konnte. "Wir bedauern, dass eine Einigung über eine Fortsetzung nicht zustande gekommen ist", sagte eine WDR-Sprecherin am Montag zu DWDL.de.

Ganz überraschend kommt das Ende nicht, immerhin lief die letzte Folge von "Domian live" bereits Anfang November, also vor fünf Monaten. Schon vor einem Jahr hatte sich die Vertragsverlängerung über einen langen Zeitraum hingezogen. Eine nahtlose Fortsetzung war damals zunächst daran gescheitert, dass der WDR das Format nicht rechtzeitig in seine dauerhafte Etatplanung einbezogen hatte. Am Ende einigten sich beide Seiten im vorigen Jahr aber doch noch auf eine Mischung aus Fernsehsendung und Podcast, was dazu führte, dass seither beide Programmdirektionen des WDR zusammenarbeiteten.

Über die Gründe, die nun zum endgültigen Aus von "Domian live" führten, ist indes nichts bekannt. "Jürgen Domian hat mehr als zwei Jahrzehnte mit seiner besonderen und einfühlsamen Art der Gesprächsführung das Programm des WDR bereichert", erklärte der WDR am Montag. "Er hat gerade in der SItuation der Ausnahmesituation der Corona-Krise seine Qualitäten als Ansprechpartner für die Sorgen und Nöte der Menschen unter Beweis gestellt. Dafür sind wir Jürgen Domian sehr dankbar."

Moderator plant keinen Ruhestand

Klar ist aber auch: Nach dem Ende von "Domian live" will sich Jürgen Domian keineswegs in den Ruhestand verabschieden, wie DWDL.de erfahren hat. Konkret äußerte sich der Moderator bezüglich seiner weiteren Pläne aber bislang nicht. Auf Facebook äußerte Domian am Nachmittag sein Bedauern, sagte aber auch: "Ich bin und bleibe dem WDR eng verbunden." 

Begonnen hatte Jürgen Domians Karriere 1993 begonnen, als er bei der Hörfunkwelle WDR 1 zunächst am Nachmittag mit einem Telefon-Talk. Mit der Umbenennung des Senders in 1Live wechselte Domian schließlich in die Nacht, wo er bis Ende 2016 weit mehr als 3.000 Ausgaben seiner nach ihm benannten Sendung präsentierte. Seit der ersten Folge lief "Domian" außerdem parallel im Fernsehprogramm des WDR.

Drei Jahre später folgte das TV-Comeback mit einer am späten Freitagabend ausgestrahlten Sendung. Hergestellt wurde "Domian live" zunächst von UME, der inzwischen mit der Warner Bros. International TV Productions GmbH verschmolzenen Produktionsfirma von Wolfgang Link. Der Produzent war erst vor wenigen Wochen aus der Geschäftsführung von WBITVP ausgeschieden (DWDL.de berichtete).