Roland Weißmann © ORF/Roman Zach-Kiesling Roland Weißmann
Die ORF-Spendengala "Licht ins Dunkel" hat Ende des vergangenen Jahres für viel Kritik gesorgt. Grund dafür war die Tatsache, dass dort viele prominente Teilnehmenden ohne Maske und teilweise ohne Abstand gut gelaunt aufgetreten waren - trotz des gleichzeitig geltenden Lockdowns im Land. Auch Fotos, die im Anschluss der Show entstanden waren, sorgten für Unmut. Darauf war zu sehen, wie Personen dicht beieinander standen und plauderten. Nun hat ORF-Chef Roland Weißmann neue Richtlinien erlassen, durch die solche Bilder in Zukunft verhindert werden sollen. In einer internen Mitteilung, aus der der "Kurier" zitiert, spricht Weißmann von "besonderen Sorgfaltsmaßstab bei der Übertragung von Veranstaltungen in Pandemiezeiten". Alle Produktionsbereiche werden "angewiesen, sich während aufrechter Pandemie bei TV-Produktionen im Sinne möglicher negativer Auswirkungen in der öffentlichen Wahrnehmung zu enthalten, ist entsprechend zu dokumentieren und dem Produktionsprotokoll beizulegen."

Falter © Falter
Ebenfalls viel Wirbel gab es Ende 2021 durch den satirischen Jahresrückblick "Best of Böse" der Wiener Wochenzeitung "Falter". Darin war eine Fotomontage in Anlehnung an ein Gemälde zu sehen, darauf abgebildet war auch die Freundin von Ex-Kanzler Sebastian Kurz, die ihre Brust entblößte (DWDL.de berichtete). Neben vielen Debatten bei Twitter beschäftigte sich auch der Österreichische Presserat mit der Sache. Nun gibt es eine Entscheidung: Die Montage ist aus Sicht der Presserat medienethisch zulässig, dementsprechend wird auch kein Verfahren gegen den "Falter" eingeleitet. Presse- und Meinungsfreiheit seien bei Satire und Karikaturen besonders weit auszulegen, so der Presserat. Dennoch müsse die Menschenwürde beachtet werden. Das Gremium hielt der Zeitung auch zugute, dass viele kritische Leserbriefe zur Montage veröffentlicht worden seien. Allerdings hieß es auch, Chefredakteur und Herausgeber hätten differenzierter reagieren können. 

Süddeutsche Zeitung © SZ
Die "Süddeutsche Zeitung" hat für ihre gedruckte Wochenend-Ausgabe eine eigene Österreich-Seite angekündigt. Diese soll in Österreich erstmals am 5. März erscheinen. Damit wolle man unter anderem weitere Lesermärkte erschließen, teilte der Verlag hinter der Zeitung mit. Als Autor für die neue Österreich-Seite mit dabei ist der ehemalige "Handelsblatt"-Korrespondent Hans-Peter Siebenhaar, der in Österreich zuletzt auch kurz Pressechef des Öl-Unternehmens OMV war. "Die Enthüllungen rund um die Ibiza-Affäre haben gezeigt, wofür die 'Süddeutsche Zeitung' steht: Recherche und unbestechlichen Journalismus sowie deutliche Meinung. Davon wird es mit der Österreich-Seite in der Wochenendausgabe noch mehr geben", erklärte Alexandra Föderl-Schmid, stellvertretende Chefredakteurin der "SZ".

Canal+ © Canal+
Schon seit einiger Zeit ist klar, dass A1 und Canal+ eine neue Streamingplattform in Österreich an den Start bringen wollen (DWDL.de berichtete). Und nun ist auch klar, wer den Start personell verantwortet. Philipp Böchheimer übernimmt das, er ist neuer Geschäftsführer der Canal+ Austria GmbH. Zuvor arbeitete der gebürtige Salzburger 15 Jahre lang in der Film- und Fernsehproduktion. Böchheimer will nach eigenen Angaben eine "ganz neue Content-Welt" schaffen, die speziell für die österreichischen Nutzerinnen und Nutzer geschaffen ist. Neben internationalen Formaten werde der Anspruch erhoben, "die etwas lokalere – also die österreichisch-europäische Perspektive – für den heimischen Fernsehmarkt abzudecken". Böchheimer  sieht nach eigenen Angaben von "enormes Marktpotenzial" im Bereich Pay-TV. 

Österreich in Zahlen 

ServusTV © ServusTV
Für gewöhnlich kommt ServusTV in einer Woche in der Spitze auf durchschnittlich rund 200.000 Zuschauerinnen und Zuschauer in der Primetime. Mal sind es etwas mehr, mal etwas weniger. Als der Privatsender in der vergangenen Woche die Champions League im Programm hatte, war deutlich mehr drin. Die erste Halbzeit des Matches zwischen Bayern München und RB Salzburg sahen sich 500.000 Menschen an, die zweiten 45 Minuten kamen auf 624.000 Zuschauende. Als man einen Tag später das Conference-League-Spiel von Rapid Wien gegen Vitesse Arnheim übertrug, sahen in der zweiten Halbzeit 280.000 Personen zu. Das alles zeigt schon sehr gut, wie sehr die Fußballrechte ServusTV aktuell nach vorne bringen, solche Werte erzielt der Sender sonst so gut wie nie. 

2 Minuten 2 Millionen © Puls 4
Die erfolgreichste Sendung in der vergangenen Woche bei Puls 4 war am Dienstag das Gründerformat "2 Minuten 2 Millionen", das aber nur auf eine Reichweite in Höhe von 122.000 kam. An keinem anderen Tag erreichte Puls 4 in der Primetime mehr als 100.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Stärkste ATV-Sendung ist "Mein Gemeindebau" mit 149.000 Zuschauenden gewesen. 

Klein gegen Groß © NDR/Thorsten Jander
In ORF 1 ist "Klein gegen Groß" am Samstag sehr erfolgreich gewesen, 519.000 Menschen sahen sich die Show an. Der Marktanteil lag damit bei 20 Prozent und dadurch weit über den Normalwerten von ORF 1. ORF 2 kam zur gleichen Zeit mit "Donna Leon" auf 19 Prozent Marktanteil, 535.000 Menschen waren hier mit dabei. Noch erfolgreicher ist ORF 1 in der vergangenen Woche mit einem Live-Programm des Comedians Alex Kristan gewesen, das unterhielt am Freitagabend 565.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, 22 Prozent Marktanteil waren damit drin.