Nach der Fusion ist vor der Umbenennung: ViacomCBS hat am späten Montagabend deutscher Zeit auf seinem "Investor Event" angekündigt, künfig unter dem Namen Paramount auftreten zu wollen. Unter diesem bekannten Label, versehen mit dem inzwischen offenbar obligatorischen "Plus", bündelt das Unternehmen bekanntlich schon seit einiger Zeit seine globalen Streaming-Aktivitäten. Auch hierzulande soll Paramount+ noch im Laufe dieses Jahres an den Start gehen - dementsprechend sind die jüngsten Ankündigungen auch für den hiesigen Markt von Interesse.

Gleich 50 neue fiktionale Originals will ViacomCBS im laufenden Jahr in die Produktion schicken. Dabei sollen nahezu alle von VIS, dem internationalen Produktionsstudio des Konzerns, entwickelt und produziert werden. Sechs dieser Projekte hat ViacomCBS jetzt präsentiert, darunter eine Produktion, die in Großbritannien mit einem britisch-deutschen Cast gefilmt wird. Es handelt sich dabei um "Simon Beckets Die Chemie des Todes", eine sechsteilige Krimi-Thrillerserie auf Basis der populären Bestseller-Romane über den forensischen Anthropologen Dr. David Hunter.

Entwicklung und Produktion betreut das deutsche VIS-Team gemeinsam mit den Produktionspartnern Nadcon Film und Cuba Pictures ("McMafia"). Die Drehbücher stammen von Sukey Venables Fisher ("Electricity"), Regie wird Richard R. Clark ("War of the Worlds") führen. Dixie Linder, Nick Marston und Peter Nadermann ("The Killing") fungieren als Executive Producer, Angie Daniell (Vigil, The Long Call) als Producerin.

"Simon Becketts Romane zeichnen sich durch eine einzigartige Authentizität und ihre dichte Atmosphäre aus", so Susanne Schildknecht, SVP MTV Entertainment Brands Central & Northern Europe and Asia bei ViacomCBS Networks International, die federführend für die Produktion der deutschen Inhalte für Paramount+ verantwortlich ist. "Gemeinsam mit unseren Produktionspartnern war uns schnell klar, dass wir die in Deutschland entwickelte Serie nur mit einem britisch-deutschen Team und vor Ort im Heimatland von Dr. David Hunter perfekt umsetzen können, um den Erwartungen der hiesigen Fangemeinde gerecht zu werden." 

Simon Becketts Die Chemie des Todes © ViacomCBS Die neue Serie "Simon Becketts Die Chemie des Todes" setzt auf einen britisch-deutschen Cast.

Und Sabine Anger, SVP Streaming Central & Northern Europe and Asia bei ViacomCBS Networks International, sagt: "Mit der Kombination aus einer starken IP und außergewöhnlichen Kreativen hinter der Kamera steht 'Die Chemie des Todes' exemplarisch für die weiteren lokalen Originals aus Deutschland, die sich aktuell in Entwicklung für Paramount+ befinden. Wir freuen uns darauf, in den nächsten Monaten mehr zu enthüllen." Damit ist klar, dass Paramount+ auf dem deutschen Markt mehr sein will als nur eine reine Abspielstation.

Ebenfalls noch 2022 sollen bei Paramount+ die britischen Produktion "A Gentleman in Moscow" über die Geschichte des Grafen Rostov, der sich 1922 in Moskau in Gefangenschaft und im Abseits der Weltgeschichte wiederfindet, an den Start gehen. Mit "Sexy Beast", der Vorgeschichte zum gleichnamigen Kultfilm beginnt mit Gal Dove und Don Logan, ist zudem eine weitere britische Serie geplant. In deren Zentrum steht eine Liebesgeschichte zwischen zwei Männern - im Stil von "Butch Cassidy and the Sundance Kid", wie es heißt. Als Showrunner fungiert Michael Caleo ("Die Sopranos"). Darüber hinaus entsteht jeweils eine zweite Staffel der mexikanischen Serien "The Envoys" und "Cecilla".

Zum bislang nicht konkret datierten Start des Streamingdienstes in Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie Frankreich und Großbritannien wird darüber hinaus die südkoreanische Serie "Yonder" auf der Plattform verfügbar sein, wie ViacomCBS mitteilte. Diese soll das Publikum ins Jahr 2032 versetzen. Die Drama-Science-Fiction-Serie will Fragen über Leben und Tod aufwerfen und zum Thema machen, was ewiges Glück für die Menschheit in einer Welt, die von den Fortschritten der Wissenschaft und Technologie geschaffen wurde, bedeutet. Zum Auftakt geht's bei Paramount+ damit also direkt um das große Ganze.

Mehr zum Thema