In den vergangenen Jahren setzte die ARD bei der Auswahl des deutschen Beitrags für den Eurovision Song Contest auf ein reichlich kompliziertes Verfahren mit mehreren Fachjurys, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit tagten - was zuletzt trotzdem keine allzu üppige Punkte-Ausbeute einbrachte. Der neue ARD-Unterhaltungskoordinator Frank Beckmann kündigte daher eine "Vereinfachung der Vorauswahl" an: "Zuletzt hatte ich das Gefühl, dass die Regeln zum Vorentscheid eher komplex waren. Wir wollen sie so anpassen, dass sie sich in zwei Sätzen erklären lassen", sagte er im DWDL-Interview im Herbst.

Im Wesentlichen sieht das so aus, dass eine Fach-Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der ARD-Radio-Popwellen sowie Alexandra Wolfslast als Chefin der deutschen ESC-Delegation fünf Künstlerinnen und Künstler samt ihrer Songs auswählen, über die dann das Publikum abstimmen darf. Insgesamt 944 Bewerbungen von Musik-Acts sind laut dem federführenden NDR inzwischen eingegangen, obendrein können die Musik-Redaktionen eigene Vorschläge mit einbringen.

Welche Musik-Acts letztlich fürs Publikum zur Auswahl stehen, wird am 10. Februar verraten: Dann werden alle Songs auf eurovision.de präsentiert. Abgestimmt werden kann online ab Montag, dem 28. Februar. Die endgültige Entscheidung über den deutschen Beitrag fällt am Freitag, 4. März, wenn die ARD ihren "ESC-Tag" veranstaltet. Die Popwellen der ARD werden die in Frage kommenden Songs den Tag über spielen und ihre Hörerinnen und Hörer zur Abstimmung aufrufen. Dieses wird per Telefon, SMS und im Netz möglich sein.

Abends übertragen dann alle Dritten Programme der ARD um 20.15 Uhr die Sendung "Germany 12 Points – der deutsche ESC-Vorentscheid" live aus Berlin und rufen ebenfalls zur Auswahl auf. In der Show wird man dann erstmals sehen können, wie sich die Kandidatinnen und Kandidaten unter Live-Bedingungen schlagen, wie sie dann ja auch beim Eurovision Song Contest selbst herrschen werden. Moderatorin ist Barbara Schöneberger. Die Sendung wird auch auf eurovision.de und in der ARD Mediathek zu sehen sein, nicht aber im Ersten. Wer egal über welchen Weg die meisten Stimmen auf sich vereint, wird dann am 14. Mai Deutschland beim Eurovisions Song Contest 2022 in Turin vertreten.