Das ZDF und die Produktionsfirma Spiegel TV sehen sich in den sozialen Netzwerken derzeit dem Vorwurf ausgesetzt, Komparsen für die Teilnahme an Demonstrationen zu bezahlen. Anlass ist eine Mail einer Mitarbeiterin der Produktionsfirma Spiegel TV, in der Komparsen für Dreharbeiten in Neustadt an der Waldnaab instruiert werden. „Ihr seid eine Gruppe von protestierenden Menschen, die auf einen Aufruf des Bürgermeisters gegen die Teilnahme an Corona-Leugner-Demos reagiert und über 5 Wochen hinweg zu Montagsdemos vor dem Rathaus aufgelaufen sind“, heißt es in der Mail.

Spiegel TV hat bereits am Wochenende dazu erklärt, dass die Dreharbeiten für die Produktion einer Folge der ZDF-Reihe „Terra Xpress“ zum Thema Zivilcourage geplant gewesen seien, im Rahmen derer auch der Fall des Bürgermeisters von Neustadt an der Waldnaab thematisiert werden sollte, der sich in einem Video gegen Querdenker positioniert hatte und sich in der Folge Anfeindungen ausgesetzt sah.

„Das inhaltliche Konzept der Sendereihe ‚Terra Xpress‘ sieht vor, dass gelegentlich Szenen, die bestimmte Sachverhalte aus der Vergangenheit thematisieren, in einer kurzen Sequenz beispielhaft nachempfunden werden. Diese Szenen werden in der Sendung später deutlich als ‚nachgestellt‘ gekennzeichnet“, heißt es in der Stellungnahme. Der geplanten Szene, die den Protest vor dem Rathaus zeigen solle, lägen Zeugenaussagen und ein Polizeiprotokoll als Quelle zugrunde.

Dass Komparsen für die Teilnahme an den Dreharbeiten eine geringe Aufwandsentschädigung erhielten, sei üblich. Selbstverständlich zahle Spiegel TV aber niemandem Geld für die Teilnahme an realen Demonstrationen. Generell handle man in der Berichterstattung „stets nach strengen journalistischen Standards“.

Empfohlener externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt. Sie können sich den Inhalt anzeigen lassen. Dabei können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.