Das Miteinander innerhalb des WDR soll sich verändern, es soll sich verbessern. Daher wird bereits seit 2018 evaluiert, wie sich die Kultur innerhalb der öffentlich-rechtlichen Sendestation verändern soll. Basis der Evaluation seien, wie der WDR nun mitteilte, eine im Sommer durchgeführte Analyse der Maßnahmen sowie ein in mehreren Workshops im Herbst zusammengetragenes Stimmungsbild. Die Ergebnisse: Die Mitarbeitenden wünschen sich, und das ist schon bemerkenswert, "spürbare Verbesserungen in einem wertschätzenden Umgang" untereinander, Lob für verbindliche Instrumente wie Führungskräfte-Feedbacks, Jahresgespräche für Feste und Freie sowie mehr Engagement der Geschäftsleitung für eben diesen Kulturwandel.

Verantwortlich für diesen Prozess sind innerhalb des WDR die Verwaltungsdirektorin Dr. Katrin Vernau und die Personalratsvorsitzende Christiane Seitz. Unterstützung bekamen sie von extern; für einen Schulterblick sorgte Dr. Monika Wulf-Mathies, die unter anderem Telefoninterviews führte. Laut Wulf-Mathies sei es bemerkenswert, dass Intendant und Geschäftsleitung dieses umfangreiche Projekt in Gang gesetzt hätten, welches ihren Willen dokumentiere, notwendige Veränderungen anzustoßen und ein respektvolles Arbeitsklima beim WDR zu gewährleisten. Sie empfahl, dass der WDR Führungspositionen künftig nur noch an Menschen mit "nachgewiesener Sozialkompetenz" vergibt.

Tom Buhrow © WDR/Ben Knabe Tom Buhrow
"Strukturveränderungen bieten die Chance, tradierte Wege zu verlassen, neue Führungsmodelle auszuprobieren, Hierarchien zu verschlanken und Eigenverantwortung zu stärken", sagt Wulf-Mathies. "Richtungsweisend" nannte WDR-Intendant Tom Buhrow die Hinweise der Mitarbeitenden und von Wulf-Mathies. Erste Ergebnisse sollen bereits früh im Jahr 2022 folgen, versprach der Intendant. "Wir werden eine neue Phase im Kulturwandel starten und die Zuständigkeiten und Rollen neu verteilen", sagte er ohne genauer ins Detail zu gehen. "Eine moderne Unternehmenskultur und ein respektvoller Umgang miteinander sind eine unverzichtbare Voraussetzung dafür, dass wir unsere Aufgabe bestmöglich erfüllen können: gutes Programm für die Menschen zu machen.“