Keine sechs Monate war Uwe Schlindwein an Bord der neuen Deutschen Produktionsunion, die sich im Herbst 2020 erst als neues Produktionshaus in Köln gründete. Im April dann die Trennung aufgrund unterschiedlicher Auffassungen. Jetzt ist die Pause vorbei und die langen Haare ab: Mit einer neuen Firma geht Schlindwein in die Selbständigkeit, diesmal aber allein und auch nicht als Produzent.

Viel mehr will der langjährige Produzent und zwischenzeitliche Unterhaltungschef von Sat.1 künftig als Partnervermittler agieren. "Ich sehe mich als Matchmaker zwischen Parteien, die vielleicht noch nie miteinander gesprochen haben, weil sie ihre Gemeinsamkeiten noch nicht kennen. Insbesondere in einem Markt mit immer mehr Plattformen, aber auch Marken, die nach Ideen und Content suchen", sagt Schlindwein über die neue Unternehmung.

Er ist nicht der erste Produzent, der als Berater im Markt agieren will. Schlindwein sieht aktuell aber eine Lücke für sich und seine Arbeit: "Energie ist überall zu spüren, aber was dann bremst ist der Umbruch in vielen Häusern, der oft zur Beschäftigung mit sich selbst führt. Wenn ein Bäcker seine Backstube ständig umbaut, dann gibt's für den Kunden erstmal kein leckeres neues Brot oder nur das von gestern."

Herauszuhören sind auch eigene Erfahrungen. "Ich hatte zuletzt immer sehr viel administrative Aufgaben. Das frisst Zeit, die man braucht um auf einer Idee gründlich herumzudenken", erinnert sich Schlindwein, dessen Erfahrungen in der Branche beim WDR begannen. Es folgten acht Jahre bei Granada (heute ITV und fünf Jahre bei UFA Show & Factual vor dem Wechsel zu ProSiebenSat.1.