Carolin Kebekus und Shary Reeves sind mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet worden. Sie erhielten die mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Auszeichnung in der Kategorie "Unterhaltung" für die Rassismus-Folge, die im vorigen Jahr im Rahmen der "Carolin Kebekus Show" zu sehen war. "Mit dem insgesamt gut 15 Minuten langen Stück gelingt Reeves und Kebekus nicht weniger als ein Meisterwerk der Aufklärung", urteilt die Jury. "Die beiden Frauen benennen strukturelle Probleme in den Medien, wo People of Color dann nicht zu Wort kommen, wenn sie zu Wort kommen müssten: beim Thema Rassismus."

Ebenfalls in der Kategorie "Unterhaltung" geht der Blaue Panther an Nora Kauven als Executive Producer für die Vox-Sendung "Showtime of my Life - Stars gegen Krebs". "Die Show zieht in ihren Bann, weil Prominente ehrlich und mutig von ihren Erfahrungen mit einer Krebserkrankung erzählen", heißt es in der Jury-Begründung. Die Show sei "beste TV-Unterhaltung für eine gute Sache".

Als beste Schauspielerin wurde Karoline Schuch für ihre Rolle in der ARD-Serie "Das Geheimnis des Totenwaldes" ausgezeichnet. Sie setzte sich gegen Miriam Stein und Martina Gedeck durch. Bester Schauspieler ist nach Auffassung der Jury Rainer Bock, der sowohl für seine Rolle in der Sky-Serie "Das Boot" als auch im ARD-Zweiteiler "Der Überläufer" nominiert war. Ebenfalls nominiert waren Jannik Schümann und Barry Atsma. "Der Überläufer" überzeugte die Jury auch noch an anderer Stelle: So bekam Bernd Lange den Preis für das beste Drehbüch - er leistete jedoch nicht nur bei "Der Überflieger" gute Arbeit, sondern auch im "Tatort: In der Familie".

Mit dem Bayerischen Fernsehpreis für die beste Regie wurde indes Franziska Schlotterer für den ZDF-Film "Togeschwiegen" geehrt, der sich mit der Frage befasst, wie wir uns verhalten würden, wenn die eigenen Kinder in den Verdacht geraten, einen Menschen getötet zu haben, und wie weit wir gehen würden, unsere Kinder in einer solchen Situation zu schützen. Ausgezeichnet für die beste Kamera in der ARD-Serie "Oktoberfest 1900" wurde derweil Felix Cramer. Durch das "gelungene Zusammenspiel der Bild- und Lichtgestaltung" habe er eine "starke Verbindung zu den Figuren und deren Emotionen" geschaffen. "Nicht zuletzt unterstützt seine Kameraarbeit auf perfekte Weise die eindrucksvolle Inszenierung von Regisseur Hannu Salonen und harmoniert mit Schnitt und Musik des opulenten Mehrteilers", heißt es. 

In der Kategorie Information erhielten die Autoren und Regisseure Thomas Heise und Claas Meyer-Heuer die mit insgesamt 10.000 € dotierte Auszeichnung für ihre RTL-Reportage "Die Macht der Clans". "Schonungslos offen und ohne Klischees zu bedienen" zeige der Beitrag "ungeschönte verstörende Bilder von Razzien und legt das perfide Rechtsverständnis innerhalb dieser Großfamilien offen". Ebenfalls in der Kategorie Information ging eini Preis an den Autor und Regisseur Daniel Harrich für die SWR-Dokumentation "Spur des Terrors" - "eine investigative Reportage von höchster Güte", wie die Jury befand.

Den Preis in der Kategorie Kultur und Bildung ging an Cristina Trebbi und Jobst Knigge für die Dokumentation "Die Welt auf Abstand - Reise durch ein besonderes Jahr" von ZDF und Arte, die ein "emotionales, weltumspannendes Bild des Lebens der Menschen in der Pandemie" zeichne. Vergeben wurde zudem ein undotierter Sonderpreis, den Max Uthoff und Claus von Wagner von der ZDF-Kabarettshow "Die Anstalt" erhielten. Die Begründung: "Uthoff und von Wagner spüren auf, spitzen zu, mahnen und kritisieren – intellektuell, scharfzüngig, mutig. Zurecht gelten Uthoff und von Wagner als wahre Erben von Dieter Hildebrand: sie haben es geschafft, dem politischen Kabarett jenseits des grassierenden Comedy-Booms neues Leben einzuhauchen."

Der mit 10.000 Euro dotierte Nachwuchspreis wurde an Klaus Steinbacher für seine Rolle in "Oktoberfest 1900" überreicht. "Als sentimentaler Held entwickelt er eine außerordentliche Präsenz und zeichnet die enorme Entwicklung seiner Figur vom ungestümen Jungspund zum machtbewussten Bierbaron intensiv und subtil zugleich. Eine einprägsame, berührende und ungemein starke Leistung eines jungen Schauspielers, die lange nachwirkt", erklärte die Jury. Die Schauspielerin Michaela May erhielt zudem von Ministerpräsident Markus Söder den Ehrenpreis. Im Fernsehen wird es die Preisverleihung an diesem Mittwoch um 22 Uhr zu sehen geben - im BR Fernsehen. Schon jetzt steht die Gala jedoch in der BR-Mediathek zum Abruf bereit.

Mehr zum Thema