Mit ProSieben und Sat.1 haben gleich zwei Sender angekündigt, Prominente in Jobs schnuppern zu lassen, mit denen sie vorher nichts zu tun hatten. Während sich "Die Herzblut-Aufgabe" von Sat.1 vor allem um Promis in Gesundheitsberufen dreht, sind die "Job-Touristen" von ProSieben sozusagen die etwas spaßigere Version. In der von RedSeven Entertainment produzierten Sendung geht’s für Promis wie Bülent Ceylan, Sandy Mölling, Riccardo Simonetti, Marco Schreyl, Simon Gosejohann oder auch Mario Basler zur Feuerwehr, zur Polizei und in ein Schlosshotel. 

Zum Start müssen Ceylan, Mölling und Simonetti zusammen mit Laura Karasek, Bastian Bielendorfer und Rúrik Gíslason in der staatlichen Feuerwehrschule Würzburg antreten. Drei Tage lang absolvieren sie dort einige Prüfungen, um zu erleben, was man braucht, um in dem Job zu arbeiten. Und während Bülent Ceylan anfangs davon spricht, sich damit einen Kindheitstraum zu erfüllen, berichtet Karasek davon, wie sie sich mal ihre eigenen Haare in Brand gesetzt hat. Und Bastian Bielendorfer bezeichnet sich selbst als "Körperklaus", was sich in den darauffolgenden rund 100 Minuten als nicht unwahr herausstellt.

Als die Promis auf das riesige Feuerwehr-Gelände schreiten, werden sie bereits von 40 Feuerwehrleuten begrüßt. Die Chefs der Truppe erklären direkt, wie wichtig sie die Ausbildung nehmen sollen. Das gelingt einigen Promis im Verlauf der Sendung nicht immer, etwa als sie während der ersten Prüfung einen Parcours absolvieren und dabei auch eine Puppe retten müssen. Die ist allerdings so schwer, dass einige der Promis sie nur mit viel Mühe auf die Trage wuchten können. "Rettung gelungen, Patient tot", spottet Bielendorfer über den Einsatz zwei seiner Kollegen. 

Als Bielendorfer und Ceylan schließlich an der Reihe sind, machen sie es auch nicht viel besser. "Ist das Reiner Calmund?", fragen sie - und das kommt bei den echten Feuerwehrleuten naturgemäß nicht gut an, die sich bei jeder Prüfung ganz gewissenhaft Notizen machen und später Punkte für die besten Teams vergeben. Ein Stück weit lebt "Die Job-Touristen: Wir lernen jetzt was Richtiges" von diesem Kontrast: Hier die Promis, die die Aufgaben zwar ernst nehmen, sie dabei auch immer als Show verstehen. Und daneben die echten Feuerwehrleute, die in der Ausübung ihres Jobs keinen Spaß verstehen. Es geht schließlich um Leben und Tod. 

Eine Alternative? "Wird es nicht geben"

Wie ernst die Ausbilder die Sache nehmen, zeigt sich auch bei einer Prüfung, bei der die Promis eine Drehleiter nach oben klettern und dort einen Plüschhund retten müssen. "Jetzt hört mal ganz genau zu", ruft der Feuerwehrmann zu den Promis, als diese mal wieder nicht ganz bei der Sache sind. Und als Riccardo Simonetti, der an Höhenangst leidet, fragt, ob es eine Alternative zur Aufgabe gibt, antwortet der Feuerwehrmann trocken: "Eine Alternative… wird es nicht geben". Und so muss Simonetti eben doch die Drehleiter hoch, was er trotz seiner Angst mit Bravour schafft. Seelische Unterstützung gibt ihm dabei Britney Spears. 

Darüber hinaus müssen die Promis noch verschiedene Brände löschen und dabei vor allem im Team arbeiten, und mit einem kleinen Schlauchboot geht es auch darum, eine Puppe aus dem Wasser zu retten. Am Ende geht's zudem in ein sogenanntes Brandübungshaus, wo sie gemeinsam nicht nur einen Brand löschen, sondern auch eine Person in Form einer Puppe retten. 

Bei der Ergebnis-Verkündung und Urkunden-Übergabe übertreibt man es dann noch ein wenig. Die Promis sprechen von einer "aufschlussreichen Zeit", was man ihnen durchaus abnimmt. Dass sie nun innerhalb von drei Tagen so wahnsinnig zusammengewachsen sein sollen, aber schon nicht mehr. Und als der Einsatzleiter der Feuerwehr dann noch erklärt, er würde durchaus mit den Promis zu einem echten Einsatz gehen, passt das nicht mehr zu seiner sonst sehr ernsten Art. Denn natürlich sind die Bülent Ceylan & Co. noch längst nicht Feuerwehr-tauglich. Einen authentischen Einblick in den harten Arbeitsalltag der Feuerwehrleute haben sie dennoch gegeben. Dabei ist die Sendung nicht immer sehr ernst, aber sie bringt den Feuerwehrmännern und Feuerwehrfrauen stets den nötigen Respekt entgegen, den sie verdient haben.