Netflix © Netflix
Netflix hat ein Einsehen mit den Fans von "Manifest" und wird die Serie nun also nach wochenlangen Verhandlungen doch noch mit einer vierten XL-Staffel, die gleich 20 Folgen umfassen wird, zu Ende bringen. NBC hatte die Serie, in der ein verschollenes Flugzeug nach fünf Jahren landet, ohne dass für die Passagiere mehr als wenige Stunden vergangen wären, nach drei Staffeln abgesetzt, obwohl zentrale Mysterien nicht aufgelöst worden waren. Trotzdem fand die Serie bei Netflix, das sie nach der NBC-Absetzung ins Programm genommen hatte, erstaunlich viele neue Zuschauer und belegte wochenlang Platz 1 der Streaming-Charts. Nun also Einigung auf eine finale Staffel, die übrigens am 28. August (8/28) um 8:28 Uhr verkündet wurde - Anspielungen auf Flug 828, um den es in der Serie geht.

The CW © The CW
Solche Rettungs-Aktionen gehen übrigens auch in die andere Richtung: Nachdem Netflix das Interesse an "The Girls on the Bus", einer Serien-Adaption des Bestsellers "Chasing Hilary: Ten Years, Two Presidential Campaigns nad One Intact Glass Ceiling" verloren hat, hat nun The CW eine Überarbeitung des Skripts fürs eigene Publikum in Auftrag gegeben. Ob es hier zu einer Serien-Bestellung kommt, ist noch unklar, sicher ist sie hingegen schon beim "Nancy Drew"-Spinoff "Tom Swift", das auf der gleichnamigen Buch-Serie basiert. Der titelgebende schwarze, schwule Milliardär und Erfinder gerät nach dem Verschwinden seines Vaters in eine Welt voller Science-Fiction-Verschwörungen und unerklärlicher Phänomene. Für die Suche nach der Wahrheit lässt er die Annehmlichkeiten seines gewohnten Lebensstils hinter sich und versucht, einer Gruppe von Illuminaten, die ihn aufhalten will, einen Schritt voraus zu sein.

Nielsen Logo © Nielsen
In der seit Monaten andauernden Auseinandersetzung zwischen den US-Sendern und dem Marktforschungsunternehmen Nielsen über die Qualität der Quotenmessung ist die nächste Eskalationsstufe ereicht. Das Media Ratings Council, in dem u.a. Sender, werbetreibende Industrie und Agenturen versammelt sind, hat seine offizielle Unterstütung für die nationalen Nielsen TV-Quoten zurückgezogen. Es handelt sich hier um eine Art Gütesiegel, dessen Fehlen erstmal keine konkreten Auswirkungen hat. Es ist aber offenbar der ultimative Schuss vor den Bug, dass Nielsen dringend seine Probleme bei der Messung der traditionellen TV-Nutzung wie auch der Erfassung der zahlreichen neuen Ausspielwege in den Griff kriegen muss. Andernfalls dürfte sich nicht nur NBC, das bereits vergangene Woche die Suche nach neuen Partnern gestartet hat, nach Alternativen umsehen. Nielsen verweist darauf, dass die Daten auch ohne die offizielle Akkreditierung weiter wie gewohnt genutzt werden können und arbeitet ohnehin am neuen Mess-System Nielsen One. Ob das reicht, um den Riss zwischen der Branche und dem Marktforschungsunternehmen wieder zu kitten, bleibt abzuwarten. Mehr Hintergründe haben wir vergangene Woche zusammengefasst.

Jeopardy © Sony
Sony hat Mike Richards nun auch als Executive Producer von "Jeopardy" und "Wheel of Fortune" gefeuert, seine Aufgaben übernimmt übergangsweise der Produzent von "Who wants to be a Millionaire" zusätzlich. Richards hatte bei "Jeopardy" eigentlich sogar vor die Kamera wechseln und die Nachfolge des verstorbenen Alex Trebek antreten sollen. Dann tauchten allerdings Aussagen aus einem acht Jahre alten Podcast auf, in dem er sich abfällig über Frauen, Juden und Arbeitslose geäußert hatte. Außerdem wurden auch noch Klagen wegen Diskriminierung durch mehrere Models von "The Price is Right" öffentlich. Nach nur fünf aufgezeichneten Folgen trat er von seinem Moderationsposten daher wieder zurück, wollte aber hinter den Kulissen weiter für die Sendungen arbeiten. "Wir hatten gehofft, dass der Rücktritt von Mike als Moderator von 'Jeopardy!' die Unruhe und die internen Schwierigkeiten, die wir alle in den letzten Wochen erlebt haben, minimieren würde. Das ist eindeutig nicht geschehen", hieß es in einem internen Memo zur Trennung. Angesichts der langjährigen Zusammenarbeit dürfte die Trennung für Sony allerdings nicht ganz billig werden.

Verlängert oder abgesetzt?

"Big Shot": "Die Serie repräsentiert alles, was Disney für mich ist – Familie, Inklusion und Einheit", so John Stamos ("Full House") über die Produktion von Disney Plus. Seinen aussichtsreichen Job als Basketball-Coach verliert der Schauspieler in der Rolle des Marvyn Korn und muss stattdessen an die private Elite-Schule für Mädchen, was einen anderen Umgang mit dem Team, aber auch mit sich selbst als bislang erfordert. Bestellt wurde nun eine zweite Staffel.

"Cobra Kai": Neben drei Nominierungen in den Handwerks- und Nebenkategorien gab es bei den diesjährigen Emmy Awards auch eine in der Top-Kategorie "Beste Comedy Serie". Da überrascht es nicht allzu sehr, dass die einst bei YouTube beheimatete Serie eine weitere Staffel von Netflix erhält. Und das grüne Licht für eine fünfte gab es sogar noch vor dem Start der vierten Staffel.

"Dickinson": Ab dem 5. November startet bei Apple TV+ die dritte Staffel der Serie "Dickinson" mit zunächst drei Folgen. Die restlichen sieben Episoden gibt es dann jeweils freitags. Allerdings wird damit dann auch der Schlussakkord gesetzt, denn die Serie wird nach der dritten Staffel nicht fortgeführt.

Kevin can f**k himself © Amazon
"Kevin Can F**k Himself": Acht neue Episoden spendiert AMC seiner düsteren Comedy "Kevin Can F**k Himself", welche in 2022 auf AMC und AMC Plus debütieren werden. Gut für alle Fans, denn die in Deutschland bei Amazon Prime Video zum Abruf stehende Auftaktstaffel mit "Schitt's Creek"-Castmitglied Annie Murphy als Allison McRoberts endete mit einem Cliffhanger.

"Reservation Dogs": Beim Publikum und der Kritik erfolgreich zeigt sich laut Hulu der Neustart "Reservation Dogs" über das Leben einer Gruppe Teenager in einem Reservat in Oklahoma. Bevor es am 20. September erst mal mit der ersten Staffel zu Ende geht, ist bereits jetzt klar, dass es weitergeht, denn Hulu hat eine zweite Staffel beauftragt.

"Run The World": Einen Blick auf das vibrierende Leben einer Gruppe schwarzer Mittzwanzigerinnen in Harlem wirft "Run The World". Und das geht bei Starz weiter, denn dort wurde eine zweite Staffel geordert. Diese wird dann zudem von der neuen Showrunnerin Rachelle Williams betreut.

"The Republic Of Sarah": Staffelfinale gleich Serienfinale: dieser unbeliebte Fall trifft nun auf "The Republic Of Sarah" bei The CW zu. Der Sender hat sich dazu entschieden, die Produktion nach nur einer Staffel zu beenden, womit die kommende Episode auch die allerletzte sein wird.

US-Quoten-Update

Walking Dead Staffel 10 © AMC
"The Walking Dead", einstmals die erfolgreichste US-Serie beim jungen Publikum überhaupt, startee mit 3,2 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern in seine elfte und zugleich finale Staffel, was ein Rückgang von 800.000 im Vergleich zum Auftakt der zehnten Staffel waren. Immerhin: Die Reichweite aus dem vorangegangenen Staffel-Finale konnte AMC halten. Während die Entwicklung im linearen TV trotzdem eher ernüchternd war, verhalf "The Walking Dead" dem Streamingdienst AMC Plus, das die Premiere eine Woche im Voraus zeigte, zu einer neuen Rekord-Woche. Offizielle Zahlen liegen nicht vor, "Variety" berichtet unter Berufung auf einen Insider aber von der höchsten Zahl an Abo-Abschlüssen, die AMC Plus je in einer Woche verzeichnete.

Fox News © FNC
Bei den US-Nachrichtensendern hat inzwischen wieder Fox News klar die Oberhand gewonnen. In der Primetime erreichte Fox News im August im Schnitt rund zweieinhalb Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, MSNBC kam auf 1,2 Millionen, CNN nur auf 820.000. Allesamt verloren sie gegenüber dem Vorjahr massiv - damals stand aber auch eine Wahl bevor und durch Trump war das Klima extrem aufgeheizt. Das Fehlen von Trump als "Gegner" sorgt nun bei CNN für besonders deutliche Abschläge, das Minus lag bei über 50 Prozent, für MSNBC ging's um 44 Prozent runter, für Fox News "nur" um 32 Prozent.