Zusammen mit dem Schweizer Medienunternehmen Ringier betrieb Axel Springer bislang sein Geschäft in Osteuropa. Nun stößt der deutsche Verlag sämtliche Anteile an den Aktivitäten in Ungarn, Serbien, der Slowakei sowie in Estland, Lettland und Litauen ab. Übernommen werden die Anteile von Ringier. Springer trennt sich damit von einem großen Teil seines Osteuropa-Geschäfts. Man wolle sich auf die großen strategischen Kernmärkte fokussieren, heißt es. Das Joint Venture zwischen Springer und Ringier in Polen bleibt bestehen. 

Ringier-CEO Marc Walder spricht von einem "Meilenstein in unserer Unternehmensentwicklung". Der Kauf der Springer-Anteile sei ein "Bekenntnis zu unserem langfristig angelegten Engagement als moderner Medieninvestor in Osteuropa". Walder: "Das Portfolio dieser Länder passt ideal zu uns und wird das Ringier-Ecosystem weiter stärken. Darüber hinaus bieten Serbien, die Slowakei und Ungarn eine gute Basis für den Ausbau unserer digitalen Sportmedien-Strategie. Ich freue mich gleichzeitig darüber, dass wir in Polen zusammen mit Axel Springer unsere Medien und digitalen Marktplätze weiter vorantreiben. Gemeinsam werden wir in diesem großen und spannenden Markt weiter investieren."

Von Axel Springer heißt es, man wolle im digitalen Journalismus und bei digitalen Rubrikenangeboten weltweit führend werden, darauf wolle man sich nun konzentrieren. Im Segment News Media will man sich auf die Märkte Deutschland, USA und Polen fokussieren. Jan Bayer, Vorstand News Media der Axel Springer SE, sagt: "Wir haben die Ringier Axel Springer Media AG in den letzten elf Jahren gemeinsam mit Ringier zu einem der erfolgreichsten Unternehmen in Mittel- und Osteuropa ausgebaut, mit starken Nachrichtenmarken und erfolgreichen digitalen Classifieds. Im Rahmen unserer Wachstumsstrategie werden wir uns auf unsere strategischen Kernbereiche und große Märkte fokussieren."

Wie viel Ringier für die Springer-Anteile zahlt, ist nicht bekannt. Man habe über den Verkaufspreis Stillschweigen vereinbart, so die beiden Medienunternehmen. Abgeschlossen werden soll die Transaktion noch im Laufe dieses Jahres, der Deal steht zudem noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden. 

Neuer Upday-CEO

Bei Axel Springer selbst gibt’s darüber hinaus auch zwei Personalien. So wird Peter Würtenberger, aktuell noch CEO von Upday, ab dem 1. August Executive Vice President. In dieser Rolle verantwortet er die globalen Partnerschaften des Unternehmens, die nach Angaben des Verlags eine "zunehmende strategische und wirtschaftliche Bedeutung" erlangen. Zudem wird Würtenberger Vorsitzender des Gesellschafter-Beirats von Upday. Die strategische Führung der internationalen Sales Unit von Axel Springer wird er auch in seiner neuen Rolle fortsetzen. Neuer CEO von Upday wird Thomas Hirsch, er ist aktuell stellvertretender Chef und COO des Dienstes.