Der ARD-Journalist Robert Kempe hat nun doch noch eine Akkreditierung für die Fußball-Europameisterschaft 2020 (die 2021 stattfindet) erhalten und wird somit Zugang zu den russischen Spielorten haben. Vor wenigen Tagen hatte der WDR publik gemacht, dass die russischen Behörden die Ausstellung einer solchen Akkreditierung zunächst verweigert hatten. Dies sei nach einem "Hintergrund-Screening" des Journalisten geschehen. Der Journalist ist seit mehr als zehn Jahren für den WDR und die ARD tätig, er berichtet über die Zusammenhänge von Sport und Politik. Als UEFA-Experte des WDR tritt er regelmäßig in den Nachrichtenformaten mit seinen Einschätzungen auf.

Kempe hatte sich erst Ende Mai mit dem russischen Staatskonzern Gazprom und dessen Verbindungen in den europäischen Fußball beschäftigt. WDR-Chefredakteurin Ellen Ehni sagte am Sonntag erleichtert: "Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, Öffentlichkeit herzustellen. Wir müssen als Medien wachsam sein und nachdrücklich benennen, wenn unsere Journalistinnen und Journalisten nicht frei berichten können."

Die russische Stadt St. Petersburg gehört zu den insgesamt elf Spielorten der pan-europäischen Fußball-Europameisterschaft. Wer eine Akkreditierung für die EM erhält, durchläuft zugleich ein vereinfachtes Visum-Verfahren im jeweiligen Gastgeberland.