Sony Channel © Sony Channel
Der Landschaft der linearen Sender in Großbritannien ändert sich bald nachhaltig. So hat Disney angekündigt, den Fox Channel schon in wenigen Wochen einzustellen (DWDL.de berichtete). Darüber hinaus hat Sony Pictures Television den Verkauf seiner Free-TV-Sender an den US-Investmentkonzern Narrative Capital angekündigt. Dazu zählen der Sony Channel, aber auch Sony Movies, Sony Movies Action, Sony Movies Classic sowie die Kindersender Pop, Tiny Pop und Pop Max. Der Deal umfasst auch sämtliche digitalen Aktivitäten der Sender. Die 35 betroffenen Mitarbeiter sollen ihre Jobs behalten. Narrative-CEO Daniel Levin spricht von einem "großartigen Match", das die Gelegenheit biete, das eigene Geschäft breiter aufzustellen. Welche Auswirkungen der Verkauf auf das künftige Programm haben wird, ist noch unklar. 

Friends © TNT Serie
In wenigen Tagen wird bei HBO Max die "Friends"-Reunion zum Abruf bereitgestellt. In allen Ländern, in der der Streamingdienst nicht aktiv ist, stellt sich die Frage, wie "Friends"-Fans an die Episode kommen. In Großbritannien hat offenbar Sky gute Karten im Rennen um die Rechte, wie das US-Portal "Deadline" berichtet. Eine finale Entscheidung gibt es noch nicht, doch eine Ausstrahlung der Reunion bei Sky sei am wahrscheinlichsten, berichtet "Deadline" und beruft sich dabei auf mit der Sache vertraute Personen. Sky arbeitet schon lange mit WarnerMedia zusammen und ist in Europa ein wichtiger Partner für HBO. In den nächsten Jahren laufen alle HBO-Originals exklusiv bei Sky - von dem Deal sind Eigenproduktionen von HBO Max jedoch ausgeschlossen.

Sky © Sky
Ärger könnte Sky allerdings an anderer Stelle drohen. Die Medienaufsichtsbehörde Ofcom hat nämlich einen "berechtigten Grund zur Annahme", dass der Pay-TV-Konzern gegen Verbraucherschutzbestimmungen verstößt. So müssen alle Unternehmen, die "elektronische Kommunikationsdienste" anbieten, ihre Kunden rechtzeitig vor dem Ende ihrer Vertragslaufzeit informieren - und genau das macht Sky offenbar nicht oder nur unzureichend. Doch offenbar herrscht Unklarheit darüber, ob Sky tatsächlich unter diese Regel fällt, beim Sender geht man nämlich nicht davon aus. Die Ofcom dagegen meint, auch Sky biete "elektronische Kommunikationsdienste" an - ähnlich wie Telefon- und Internetanbieter. Auf eine entsprechende Information der Ofcom muss Sky nun reagieren. Mit einer finalen Entscheidung in der Sache ist bis zum Ende des Sommers zu rechnen.  

BBC Studiosworks © BBC Studiosworks
Nachdem die Corona-Restriktionen in Großbritannien nach und nach gelockert wurden, sind inzwischen auch wieder Produktionen mit Studiopublikum möglich - und die ersten Produktionsfirmen und Studiobetreiber machen davon auch Gebrauch. Seit Dienstag erlaubt die BBC Studioworks wieder Publikum in seinen Studios. In den kommenden Tagen sollen Formate wie "The Goes Wrong Show" (BBC), "The Jonathan Ross Show", "Piers Morgan’s Life Stories" oder auch "The Martin Lewis Money Show" (alle ITV) so wieder mit Publikum vor Ort entstehen. Bevor die Zuschauer das Studio betreten, wird ihre Körpertemperatur gemessen, der Ein- und Auslass erfolgt gestaffelt und die Menschen sitzen in denen ihnen zugewiesenen Blasen und müssen dabei Masken tragen. 100 Prozent der Kapazitäten können außerdem noch nicht genutzt werden. 

Im A Celebrity Get Me Out Of Here © ITV
Wegen Corona hat ITV im vergangenen Jahr erstmals sein Dschungelcamp in Wales produziert - als Set diente dabei eine Burgruine. Das lief so gut, dass es schon bald Interesse aus dem Ausland gab an einer Burg-Version des Dschungelcamps. Nun hat der griechische Sender Antenna TV die entsprechenden Rechte erworben und wird sich an einer lokalen Version versuchen. Produziert wird in einer alten Burg in Polen, die ITV zu einem Production Hub ausbaut. Hier sollen künftig auch andere Länderversionen der Show entstehen. Im März berichtete "Deadline" noch von einem möglichen zweiten Interessenten (DWDL.de berichtete). 

BBC © BBC
Die BBC macht einen großen Serien-Aufschlag und hat jetzt gleich sechs neue Drama-Serien in Auftrag gegeben. So wird Dolly Alderton ihre Autobiografie "Everything I Know About Love" zu einer Serie machen, "Rocks"-Autorin Theresa Ikoko verfilmt zudem den bald erscheinenden Roman "Wahala" und Cash Carraway macht aus ihrem eigenen Buch die Serie "Cash Carraway", Daisy May Cooper wird hier unter anderem zu sehen sein. Die drei anderen Serien-Projekte sind "Champion", "The Gallows Pole" und "Marriage". Kurze Inhaltsbeschreibungen der neuen Serien gibt’s auf der Webseite der BBC

Channel 4 © Channel 4
Eine mögliche Privatisierung von Channel 4 ist offenbar Lieblingsthema von einigen Politikern in Großbritannien. Schon seit Jahren gibt es immer wieder entsprechende Spekulationen und teilweise auch ganz konkrete Forderungen, zuletzt im Oktober des vergangenen Jahres. Um dem Sender eine "nachhaltige Zukunft" zu bieten, sei es durchaus denkbar, ihn bis Ende 2024 zu verkaufen, erklärte nun Medienminister Oliver Dowden. Eine Privatisierung liege auf dem Tisch, so Dowden. Durch die sich schnell verändernde Medienlandschaft seien umfassende Änderungen nötig. Channel 4 ist ein öffentlich-rechtlicher Sender, der sich über Werbung finanziert. Eine öffentliche Subventionierung gibt es keine, dennoch befindet sich Channel 4 de facto im Eigentum der Regierung.

Martin Bashir © BBC Martin Bashir beim Diana-Interview
Der Journalist Martin Bashir verlässt die BBC aus "gesundheitlichen Gründen", das hat Jonathan Munro, Vizedirektor des Nachrichtensenders BBC News, bestätigt. Bashir ist vor allem durch ein Interview mit Prinzessin Diana bekannt geworden. Das Gespräch sorgte 1995 für viel Aufregung, Prinz Charles ließ sich kurz darauf von Diana scheiden. Immer wieder gab es Vorwürfe, Bashir habe sich das Interview mit unlauteren Methoden erschlichen, teilweise fälschte er Dokumente. Dafür entschuldigte sich die BBC bereits, nach einer ersten Untersuchung 1996 sprach man den Journalisten aber frei. Vor einigen Monaten startete man eine weitere Untersuchung des Falls. Die Ergebnisse dieser erneuten Überprüfung sind noch nicht bekannt - Bashir kommt der Veröffentlichung mit seinem Abgang zuvor. Im Zuge der Entwicklungen hat die BBC auch einen "Panorama"-Beitrag verschoben, in dem man sich eigentlich mit dem Vorfällen aus den 90er Jahren beschäftigen wollte. Eine bereits angekündigte Ausstrahlung wurde kurzfristig abgesagt.