Der Bestseller "Deutsches Haus" von Annette Hess soll zur Miniserie werden. Für die Verfilmung arbeitet die Autorin mit der Produktionsfirma Gaumont zusammen, wie am Mittwoch bekannt wurde. Der in 30 Ländern erschienene Roman spielt vor dem Hintergrund des ersten Auschwitz-Prozesses und erzählt vom Erwachsenwerden einer Frau in den 60er Jahren. Diese erhält als Dolmetscherin den Auftrag, die Aussagen der Zeugen aus Polen zu übersetzen, was ihr Leben entscheidend und nachhaltig verändert.

"Was diesen Stoff so stark macht: Er zeigt, wie wichtig es ist, die Dinge zu benennen und anzuerkennen, die wir nicht wahrhaben wollen, weil sie zu schmerzhaft sind und eigentlich gar nicht sein dürften", so Sabine de Mardt, Produzentin und Geschäftsführerin von Gaumont Deutschland. "Aber nur dadurch kann sich Denken und Handeln verändern. Darin liegt meines Erachtens auch die Aktualität des Stoffes."

Annette Hess: "Dieses sehr persönliche Buch erzählt auch einen Teil meiner eigenen Familiengeschichte, die sich für mich wie für die Hauptfigur Eva erst während des Schreibens ganz enthüllt hat. Für mich handelt das Buch vom Verschweigen und Verdrängen. Blinde Flecken gibt es in nahezu jeder Familie. Zu jeder Zeit und in jeder Nation. In der jungen Bundesrepublik wurde das Schweigen über die Vergangenheit kultiviert wie nie zuvor. Eva Bruhns steht exemplarisch für die Menschen, die gegen die Gesellschaft den Mut aufbringen, das Schweigen zu brechen und nach der Wahrheit zu verlangen - selbst, wenn sie dafür einen hohen Preis zahlen müssen."