Rupert Murdoch © David Shankbone
Rupert Murdoch wollte mit News UK TV eigentlich einen neuen Nachrichtensender im Stile von Fox News nach Großbritannien bringen. Zuletzt machte aber vor allem das neue GB News Schlagzeilen, auch das ist ein neuer News-Sender, der bald starten wird. In den vergangenen Wochen machte dieser Sender mit einigen Personalien von sich reden. Murdochs Pläne aber fanden kaum Beachtung - und nun ist auch klar, wieso. So hat Murdoch den Start eines großen Nachrichtensenders inzwischen weitgehend aufgegeben. Ein solches Projekt wäre wohl schlicht zu teuer. Der "Guardian" zitiert Rebekah Brooks, Chefin von Murdochs Unternehmen News UK, die gegenüber Mitarbeitern gesagt haben soll, die Nachfrage der Zuschauer nach einem solchen Sender sei gegeben, doch die Kosten "beträchtlich". Brooks: "Nach unserer Einschätzung würde die Amortisation für unsere Aktionäre nicht ausreichen." Man müsse die "richtigen Produkte für das digitale Zeitalter" auf den Markt bringen. Das ist einigermaßen überraschend, hatte man doch schon eine entsprechende Lizenz bei der Ofcom beantragt und erhalten sowie etliche Mitarbeiter für den Sender eingestellt. 

Channel 5 © Channel 5
Viel Kritik hat zuletzt der zu ViacomCBS gehörende Sender Channel 5 einstecken müssen. Konkret geht es um das Format "Celebrities: What Happened to Your Face" (Foto oben), in dem sich der Sender mit Promis und ihren Schönheitsoperationen beschäftigt. In der Sendung kommentieren Mediziner, Promis und Journalisten Auftritte von Madonna, Simon Cowell, Sylvester Stallone oder auch Charlotte Crosby - und dabei sind sie nur selten freundlich. Crosby war unter anderem bei "Geordie Shore" und "Celebrity Big Brother" zu sehen und hat sich nach der Ausstrahlung über die Sendung beschwert. Schon vor der Ausstrahlung habe ihre Agentin den Machern klar gemacht, dass das Format nicht nur unmoralisch sei, sondern auch Auswirkungen auf die psychische Gesundheit Crosbys haben könnte. Channel 5 zeigte die Folge trotzdem und erhielt einen Shitstorm. Daraufhin entschuldigte man sich und erklärte, dass man die Sorgfaltspflicht ernst nehme. Inzwischen hat man die Folge auch aus der Mediathek genommen. In Großbritannien ist in den vergangenen Jahren durch den Tod verschiedener TV-Protagonisten eine Diskussion darüber entbrannt, wie gut die Fernsehmacher Kandidaten von Shows schützen. In diesem Fall wurden Promis bewusst vorgeführt.

Premier League © Premier League
Wegen der Pandemie und dem Brexit gibt es auch große Unsicherheiten bei der Premier League, die nun mit einer speziellen Bitte an die britische Regierung herangetreten ist. So will man die nun eigentlich anstehende Rechte-Ausschreibung ausfallen lassen, um die bestehenden Pakete einfach um drei Jahre zu verlängern. Die Liga fürchtet offensichtlich niedrigere Einnahmen, würde man die Rechte neu ausschreiben. Mit den Rechtehaltern Sky, BT Sport und Amazon hat man offenbar schon gesprochen - nun liegt es an der Politik, die auch an das Wettbewerbsrecht denken muss. Schlecht wäre eine Verlängerung nämlich für solche Unternehmen, die gerne bei der kommenden Auktion mitgeboten hätten, etwa der Streamingdienst DAZN. Über die Bitte der Liga an die Regierung berichten in UK derzeit mehrere Medien, kein Unternehmen wollte sich zu der Sache äußern.

Line of Duty © BBC/World Productions
Kurz vor dem Staffelfinale dreht "Line of Duty" bei der BBC noch einmal mächtig auf. Die vorletzte Folge der Staffel erreichte in der vergangenen Woche in den Overnight-Ratings 10,9 Millionen Zuschauer - damit war es die erfolgreichste Serien-Folge im britischen Fernsehen seit 2008, damals hatte "Doctor Who" noch mehr Zuschauer. Der Marktanteil für die BBC lag bei 51,7 Prozent. Hinzu kommt, dass "Line of Duty" eine starke zeitversetzte Nutzung hat und sich innerhalb der ersten sieben Tage meist noch auf mehr als 13 Millionen Zuschauer steigert - das dürfte auch dieses Mal passieren. Zum Erinnerung: Der britische TV-Markt ist kleiner als der deutsche - "Line of Duty" liegt also auch deutlich über dem "Tatort"-Niveau hierzulande. 

ITV © ITV
ITV hat angekündigt, dass Formate, die sich speziell an ein junges Publikum richten, künftig in der Regel zuerst online im ITV Hub verfügbar gemacht werden sollen. Das betrifft vor allem solche Sendungen, die bei ITV 2, ITVBe und CITV laufen werden. Diese Kanäle werde es auch weiterhin geben, sagt Paul Mortimer, Head of Digital Channels and Acquisitions bei ITV. "Ein Großteil der Inhalte, die wir für die Sender in Auftrag geben, wird zuerst auf dem ITV Hub landen", so der Manager weiter. Ausnahme könne es immer wieder geben, sagt Mortimer und führt "Love Island" als täglich produzierte Show an, die auch im linearen Fernsehen sehr gut funktioniere. Grundsätzlich ist die Stoßrichtung aber klar, man fährt künftig eine Online-First-Strategie. "Die Pandemie hat das Verhalten der Zuschauer verändert. Immer mehr Menschen wollen Inhalte zu ihren eigenen Bedingungen und nach eigenem Belieben sehen." Mortimer hat außerdem eine Drama-Serie für ITV 2 in Aussicht gestellt, es wäre die erste ihrer Art seit fast zehn Jahren. 

Apocalypse Wow © ITV
Etwas aktueller ist bei ITV 2 derzeit aber schon das Format "Apocalypse Wow", das noch im Sommer starten soll. In jeder Ausgabe der Physical Gameshow treffen sich fünf Promis an einem Ort, den der Sender "Torture Dome" nennt, das ist eine Mischung aus Underground Club, BDSM-Studio und Fight Club. Darin müssen sie gegen "übermenschliche Bosse" antreten, dafür ist der Zusammenhalt der Promis gefragt. Die Rede ist von "lächerlichen und unterhaltsamen, körperlichen Herausforderungen". Moderiert wird das Format von AJ Odudu, Donna Preston ist als "Mistress" mit dabei, die die Bosse zähmt. 

Josh Hartnett © Sarah Dunn Josh Hartnett
Sky hat den Cast seiner neuen Serie "The Fear Index" bekanntgegeben - und der ist durchaus prominent. An erster Stelle zu nennen ist Josh Hartnett, der einst durch "Pearl Harbor" einem weltweiten Publikum bekannt wurde. Neben ihm werden auch Leila Farzad, Arsher Ali and Grégory Montel in der vierteiligen Thriller-Serie zu sehen sein. Die Serie basiert auf einem Roman von Robert Harris. Hartnett spielt einen Computer-Spezialisten, der bereit dazu ist, einen Mord zu begehen. Mit einem Freund aus einem Hedge Fund bringt er ein Programm auf den Markt, das den Nutzern Milliarden-Gewinne verspricht. Doch die Einführung läuft nicht wie geplant und es entwickeln sich die schlimmsten 24 Stunden im Leben des IT-Experten. Die Dreharbeiten zur Serie laufen in Ungarn, Sky will den Vierteiler später im Jahr zeigen.