Zu Ostern hatte die BR-Satire-Sendung "SchleichFernsehen" für Empörung gesorgt, weil sich Kabarettist Helmut Schleich in einem Sketch sein Gesicht schwarz angemalt und somit Blackfacing betrieben hatte. Er schlüpfte damals in die von ihm erfundene und bereits bekannte Figur des Maxwell Strauß, der uneheliche Sohn von Franz Josef Strauß und gleichzeitig Diktator in Afrika - und schwarz. Während es am Tag nach der Ausstrahlung von der BR-Redaktion noch hieß, dass die Problematik bekannt gewesen sei, man aber einem Künstler in einem Satire-Format Überhöhungen zubilligen müsse, klingt ein Statement von BR-Intendantin Katja Wildermuth im Rundfunkrat nun etwas anders.

Entschieden wurde, dass die Figur Maxwell Strauß im Programm des BR nicht mehr auftauchen wird. Gestartet wurde laut der Intendantin auch eine intensive Aufarbeitung, letztlich habe der Sender die Verantwortung, gegen Stereotype und Herabwürdigungen zu wirken.

Wildermuth betonte im gleichen Atemzug, dass Kunst- und Meinungsfreiheit ohne Zweifel sehr hohe Güter seien. "Unstrittig ist aber auch, dass der Medienstaatsvertrag und das Bayerische Rundfunkgesetz uns aufgeben, für ein diskriminierungsfreies Miteinander zu sorgen und Sendungen zu unterlassen, die Vorurteile schüren oder Einzelne beziehungsweise Gruppen herabsetzen", so die BR-Intendantin, die ihren Dienst beim BR im Februar antrat und damals auf Ulrich Wilhelm folgte.

Wildermuth kündigte an, dass sich der BR unter ihrer Führung immer wieder überprüfen und den "sicheren inneren Kompass über alle Programmbereiche hinweg" schärfen solle. Helmut Schleich hatte kurz nach der Ausstrahlung des umstrittenen Sketches noch mitgeteilt: "Gerade durch einen erfundenen Sohn Maxwell Strauß zeige ich den Import neokolonialer Strukturen aus dem globalen Norden nach Afrika auf." 

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