ProSiebenSat.1 ist besser durch das Corona-Jahr 2020 gekommen als zwischenzeitlich angenommen. Wie der Fernsehkonzern am Donnerstagabend mitteilte, konnte man in den vergangenen zwölf Monaten auf Basis von vorläufigen und noch nicht geprüften Zahlen einen Umsatz von rund 4,04 Milliarden Euro erzielen. Das adjusted EBITDA lag demnach bei rund 700 Millionen Euro. Damit habe ProSiebenSat.1 seinen zuletzt veröffentlichten Ausblick sowie die Markterwartungen "deutlich übertroffen".

Zum Vergleich: 2019 lag der Umsatz bei 4,135 Milliarden Euro. Nach der Corona-Delle hatte ProSiebenSat.1 im Gesamtjahr 2020 einen Konzernumsatz zwischen 3,85 und 3,95 Milliarden Euro sowie ein adjusted EBITDA zwischen 600 und 650 Millionen Euro angestrebt. Vor allem im zweiten Quartal war das Geschäft der Gruppe stark von den Einschränkungen in Folge der Pandemie geprägt. Geholfen hat nun ein starkes viertes Quartal, zu dem alle Segmente des Unternehmens beigetragen hätten, wie es heißt.

Starker Treiber sei hierbei insbesondere das Wachstum im Werbegeschäft des Konzerns im niedrigen einstelligen Prozentbereich gewesen. Ursprünglich war ProSiebenSat.1 im vierten Quartal noch von einem Rückgang der Werbeerlöse im einstelligen Prozentbereich ausgegangen. "Wir sind mit unserer Entwicklung im vierten Quartal sehr zufrieden. Es freut uns, dass wir das für alle schwierige Corona-Jahr 2020 somit versöhnlich abschließen konnten", sagte der ProSiebenSat.1-Vorstandssprecher Rainer Beaujean angesichts des Endspurts.

Schnelle Erholung erwartet

Es habe sich gezeigt, dass sich die Investitionen ins Programm ausgezahlt hätten. "Wir haben im Wettbewerb mit hochattraktiven Entertainment- und Infotainment-Formaten überzeugt und damit auch unsere Position im TV-Werbemarkt gestärkt", so Beaujean, der davon ausgeht, dass die neuerlichen Lockdown-Maßnahmen insbesondere das Werbegeschäft im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr beeinträchtigen. Im zweiten Quartal rechnet der Konzern im Entertainment-Segment wieder mit einer deutlichen Verbesserung im Vorjahresvergleich.

"Wie schon in 2020, erwarten wir als frühzyklisches Unternehmen dann eine schnelle Erholung, sobald die Einschränkungen gelockert beziehungsweise aufgehoben werden", erklärte der Vorstandssprecher weiter. "Insgesamt fokussieren wir uns darauf, unsere Strategie in allen Segmenten konsequent fortzuführen und ProSiebenSat.1 noch synergetischer und kosteneffizienter aufzustellen. Wir konzentrieren uns dabei einerseits auf profitables Wachstum und andererseits auf die mittelfristige Verbesserung unseres P7S1-Return-on-Capital-Employed-Zielwertes auf über 15 Prozent."

Gute Nachrichten kommen indes auch mit Blick auf die Netto-Finanzverschuldung, die zum Jahresende auf rund 1,97 Milliarden Euro verringert werden konnte. Der Konzern hat darüber hinaus eine ursprünglich im April fällige Anleihe über 600 Millionen Euro bereits drei Monate früher zurückgezahlt.