Über Jahre hinweg hat ProSieben mit US-Sitcoms in der Daytime gute bis sehr gute Quoten eingefahren. Während sich RTL und Sat.1 in nachmittags mit eigenproduzierten Formaten abstrampeln und man zumindest in Köln derzeit auf der Suche nach einem neuen Trend ist, hat man es sich bei ProSieben damit ziemlich einfach gemacht. Und der Erfolg hat den Machern Recht gegeben. Zuletzt sind die Quoten aber sukzessive gesunken, weshalb man sich zum Start ins neue Jahr für einen Strategiewechsel entschieden hat. So setzt man seit dieser Woche pro Tag auf eine Event-Programmierung einer Sitcom - angekündigt ist das als vierwöchiger Testlauf. 

Die Ergebnisse der ersten Woche sind durchaus interessant, denn wirklich funktioniert hat auch mit der neuen Strategie nur "The Big Bang Theory". Diese Serie war auch nach dem bisherigen Ausstrahlungrhythmus am erfolgreichsten. Am Montag kamen die zehn ausgestrahlten Folgen im Schnitt auf 15,3 Prozent - ein hervorragender Wert für ProSieben. Doch schon am Dienstag erreichte "Two and a Half Men" zwischen 12:30 und 17 Uhr im Schnitt nur 9,8 Prozent. Für "The Middle" (mittwochs, 8,7 Prozent) und "Scrubs" (donnerstags, 8,8 Prozent) lief es noch schlechter. 

Am schwersten taten sich bislang aber die "Simpsons", die ProSieben am Freitag mit zehn Folgen am Stück ausgestrahlt hat. Zwar schafften zwei Episoden den Sprung auf zweistellige Marktanteile, für die anderen lief es dann aber teilweise deutlich schlechter. Im Schnitt kamen die Folgen auf nur 8,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Natürlich müssen sich die Zuschauer erst einmal an die neue Strategie von ProSieben in der Daytime gewöhnen - nur bei "The Big Bang Theory" ist das offensichtlich nicht nötig.

Das schlechte Abschneiden in der Daytime am Freitag trug übrigens dazu bei, dass ProSieben bei einem schlechten Tagesmarktanteil in Höhe von 7,6 Prozent hängen blieb. Man hatte aber auch in der Primetime Probleme: "Green Lantern" sahen sich nur 1,39 Millionen Menschen an, das entsprach 7,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Und auch "Abraham Lincoln: Vampirjäger" blieb im Anschluss bei diesen 7,8 Prozent hängen.