Nachdem Michael Wendler am Dienstag die Corona-Schutzmaßnahmen in Deutschland mit den Konzentrationslagern der Nazis verglich, lief die erste Ausgabe von "Deutschland sucht den Superstar" zunächst noch mit dem Schlagersänger. Nachdem DWDL.de die Äußerungen allerdings öffentlich machte und sich RTL zunächst nur halbherzig äußerte, war die Empörung so groß, dass man sich schließlich doch zum Handeln gezwungen sah. Am Mittwoch kündigte man an, den Sänger aus allen Casting-Ausgaben von "DSDS" herausschneiden zu wollen - damit nimmt man auch dramaturgische Lücken in Kauf. 

Die bereits ausgestrahlte "DSDS"-Folge mit Wendler verschwand kurz darauf ebenso bei TVNow wie die zweite Episode, die man sich bereits vorab ansehen konnte. Nun hat RTL auch die Wiederholung von Folge eins im linearen Programm gestrichen: Die für Sonntagnachmittag geplante Ausstrahlung entfällt ersatzlos. Stattdessen setzt man auf "Die Superhändler" und "Undercover Boss". 

Unterdessen dürften die Arbeiten an den weiteren Folgen auf Hochtouren laufen, Wendler soll aus allen Casting-Ausgaben, insgesamt 13 an der Zahl, gestrichen werden. Schon am kommenden Samstag wird ab 20:15 Uhr die zweite Folge der diesjährigen "DSDS"-Staffel ausgestrahlt. Dann wird man sehen, wie die Verantwortlichen den Verharmloser der Nazi-Verbrechen aus dem Format gestrichen haben - und welche dramaturgischen Folgen das hat. Und während zunächst unklar schien, ob RTL die Folge bis zum Samstag sinnvoll bearbeiten kann, sieht es derzeit nicht so aus, als müsste die Castingshow eine Pause einlegen. Die erste Folge ohne den Wendler wird dann auch am kommenden Sonntag ab 14:45 Uhr wiederholt. 

Welche Auswirkungen die vielen unwürdigen Schlagzeilen rund um Michael Wendler auf die "DSDS"-Quoten haben werden, bleibt abzuwarten. Die erste Ausgabe der neuen Staffel sahen sich am Dienstag 3,25 Millionen Menschen an, der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei 16,0 Prozent und damit so niedrig wie noch nie bei einem Staffelstart.  

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