Schon seit Dienstag vergangener Woche sind zentrale IT-Systeme der Funke-Mediengruppe nach einem Cyberangriff lahmgelegt, daran hat sich auch über Weihnachten nichts geändert. Bei dem Angriff handelt es sich um sogenannte Ransomware, die sich innerhalb eines Netzwerks ausbreitet, Daten verschlüsselt und so unbrauchbar macht. Gefordert wird die Zahlung eines "Lösegeldes". Ob es zu dieser Zahlung kam, ist unklar.

Sicher ist aber, dass Funke vorsichtshalber sämtliche, auch noch nicht betroffene IT-Systeme heruntergefahren hat, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. "WAZ"-Chefredakteur Tyrock schreibt online: "Damit sind alle Redaktionssysteme und die gesamte Technik für die Zeitungsproduktion ausgeschaltet, ein ansatzweise normales Arbeiten ist aktuell nicht möglich. Die Zeitungsseiten werden, vielerorts im Homeoffice, quasi von Hand gebaut. Alle Texte und Überschriften werden in Telefonaten zwischen Mediengestaltern und Redaktion Wort für Wort abgestimmt, Fotos sehr aufwendig eingearbeitet. Ähnlich kompliziert verhält es sich in den Druckereien, so dass auch keine Lokalseiten veröffentlicht werden können."

Die "WAZ" erschien wie andere Funke-Titel am Montag nur mit einer Notausgabe im Umfang von 24 Seiten. Ersatzweise lässt die Funke-Gruppe bei ihren Online-Angeboten die Bezahlschranke vorerst deaktiviert. Staatsanwaltschaft und Datenschutzbehörden wurden eingeschaltet, das LKA habe Ermittlungen eingeleitet. Unterdessen arbeitet intern eine Taskforce an der Beseitigung des Problems.