Valerie Weber © WDR/Annika Fußwinkel
Nachdem der NDR die Zusammenarbeit bei mehreren Sendungen aus Kostengründen aufgekündigt hat, steht WDR 5 im kommenden Jahr vor Veränderungen. Um den finanziellen Mehraufwand beim "Mittagsecho", "Echo des Tages" und "Zeitzeichen" leisten zu können, stellt der Sender zum Jahresende die auch von WDR 2 übernommenen "Berichte von heute" ein, aber auch die "Funkhausgespräche" und die "Polit-WG". "Man nennt das wohl aus der Not eine Tugend machen", so WDR-Programmdirektorin Valerie Weber über die Neuerungen. "Durch den Ausstieg des NDR aus der jahrzehntelangen Kooperation haben wir nochmal genau hingeschaut: Was trauen wir uns finanziell auch alleine zu, was machen wir künftig in Kooperation mit anderen ARD-Wellen, und was ist das Alleinstellungsmerkmal von WDR 5. So hat das Team die Informationsstrecken auf WDR 5 überarbeitet und wird ab 2021 stärker die Perspektive aus Nordrhein-Westfalen auf das nationale und internationale Geschehen berücksichtigen und sich mehr Raum für Vertiefung, Einordnung und konstruktive Ansätze geben."

WDR 5 © WDR
Konkret bedeutet das, dass sowohl das "Mittagsecho" als auch das "Echo des Tages" ein neues Konzept erhalten werden, wie der WDR gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de bestätigte. Das "Mittagsecho" wird jedoch gekürzt, gleichzeitig aber um ein 20-minütiges "Feature mit vertiefenden Informationen" ergänzt. Am Samstagabend setzt WDR 5 künftig auf die Audio-Ausgabe des Magazins "sport inside", am Sonntagabend werden längere Features und Reportagen der Auslandskorrespondentinnen und -korrespondenten gesendet. Neu ist außerdem ein Interview-Sendeplatz am Sonntagnachmittag, wo zunächst Sandra Maischberger mit der ersten Staffel ihres ursprünglich mal exklusiv bei Spotify gestarteten Podcasts zu hören sein wird. In der Nacht setzt WDR 5 ab Januar zudem nicht mehr auf Wiederholungen des eigenen Programms, sondern auf eine Übernahme der ARD-Infonacht des NDR - samstags sogar bis 7 Uhr, sodass das "Morgenecho" an diesem Tag künftig eine Stunde später beginnt als bisher. Durch den Wegfall der "Polit-WG" dauert die Sendung fortan aber auch hier bis 9:45 Uhr.

WDR 2 © WDR/Thomas Brill
Der WDR-Rundfunkrat hatte sich bereits in der vergangenen Woche kritisch mit den Veränderungen auseinandergesetzt. "Kooperationen sind wichtig und auch nötig, um kostengünstig Lücken im Programm auffangen zu können. Allerdings darf durch die geplanten Maßnahmen vor allem die Qualität und der Umfang der Informationssendungen insgesamt nicht leiden", erklärte die Vorsitzende des Programmausschusses, Petra Kammerevert. Der Rundfunkrat werde die Hörfunkreformen daher im kommenden Herbst evaluieren. Dabei werde er auch die Weiterentwicklung der Geschichtssendungen "Zeitzeichen" und "Stichtag" "besonders kritisch ins Auge fassen", wie es heißt. Der bei WDR 2 ausgestrahlte "Stichtag" soll ab April unter Federführung von Radio Bremen fortgesetzt werden. Bei WDR 2 ist seit Mittwoch übrigens ein bis 10 Uhr verlängertes "Morgenmagazin" am Start - eine Reaktion auf den gerade begonnenen Lockdown.

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Der WDR hat unterdessen das Aus des "RadioRecorders" angekündigt. Demnach soll das Angebot zum Jahresende entfallen. "Dieser Entschluss ist uns nicht leicht gefallen", erklärte der Sender und verwies etwa auf eine "in die Jahre" gekommene Software, die "aufwendig runderneuert werden" müsse, um allen heute gängigen Betriebssystemen gerecht zu werden. Darüber hinaus hätten sich die Nutzungsgewohnheiten deutlich verändert. "Neben dem PC gibt es inzwischen viele andere Geräte wie Smartphone und Tablet, mit denen unsere Radioprogramme gehört und auch aufgenommen werden können", so der WDR weiter.

Felix Kovac © Antenne Bayern
Antenne Bayern tritt überraschend aus dem Privatsenderverband Vaunet aus. Man werde die Mitgliedschaft zum Jahresende beenden, bestätigte Geschäftsführer Felix Kovac in einem Interview mit dem Branchendienst "Meedia" - überraschend ist das auch deshalb, weil Kovac 14 Jahre lang den Vorsitz der Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR) innehatte. "Als größtes deutsches Privatradiounternehmen wollen wir medienpolitisch möglichst breit aufgestellt sein. Daher haben wir uns aus strategischen Gründen dazu entschlossen, uns mit Antenne Bayern künftig stärker direkt in medienpolitische Diskussionen einzubringen", so Kovac. Kurios ist jedoch, dass das Tochterunternehmen Rock Antenne dem Vaunet weiter verbunden bleiben wird. Mit Blick auf die über die Jahre massiv gesunkenen Reichweiten von Antenne Bayern zeigte sich Felix Kovac indes realistisch. "Die 'magische Million' in der Gesamtreichweite ist nicht mehr unser Ziel", erklärte er im "Meedia"-Interview. "Leider wurde das Programm von Antenne Bayern seit den Reichweitenerfolgen der Jahre 2011 bis 2014 nicht konsequent weiterentwickelt. Man setzte eher auf Bewahrung und übersah, dass sich der Audiomarkt strukturell grundlegend veränderte und der BR mit seiner Flottenstrategie ein ganz anderer Gegner wurde als in den Jahrzehnten zuvor." Mit einem im Sommer neu aufgestellten Programm sei es nun das Ziel, die Marktführerschaft bei den 14- bis 49-Jährigen zurückzuerobern.  

Thomas Gottschalk und Fritz Egner © BR/Markus Konvalin
Nach seinem überraschenden Abschied vor einem Jahr wird Thomas Gottschalk an Weihnachten zu Bayern 1 zurückkehren. Im Rahmen des Specials "Stars moderieren - das große Weihnachtsspecial" werden Thomas Gottschalk und Fritz Egner am 26. Dezember von 19 bis 23 Uhr "das Beste der letzten 40 Jahre aus ihren Plattenschränken" holen, teilte der Bayerische Rundfunk mit. An Heiligabend wartet derweil die Singer-Songwriterin Claudia Koreck ab 15 Uhr mit Weihnachtsliedern und Geschichten aus ihrem Leben zusammen mit den Hörerinnen und Hörern aufs Christkind. Am 1. Weihnachtstag darf zudem Popmusiker Sasha ab 19 Uhr eine Stunde lang seine Lieblingssongs auflegen.

Toast Hawaii © Studio Bummens
Bettina Rust startet einen neuen Podcast, der von der Podcast-Schmiede Studio Bummens produziert wird. "Toast Hawaii" nennt er sich - und schon am 19. Dezember gibt es die erste Ausgabe zu hören. Rust spricht darin wöchentlich mit prominenten und interessanten Gästen über "kulinarische Vorlieben, Familienrezepte, den Inhalt des Tiefkühlfachs und sammelt viele unterhaltsame Anekdoten aus ihren Biografien", heißt es. Zu Gast sind unter anderem Wolfgang Joop, Dunja Hayali, Flake, Ulrich Matthes, Désirée Nosbusch, Haya Molcho oder Tarik Tesfu. Die Rede ist von einem "Feel-Good-Talkformat", das von Dr. Oetker unterstützt wird

Spotify © Spotify
Prinz Harry und seine Ehefrau Meghan arbeiten künftig mit Spotify zusammen. Archewell Audio, die neu gegründete Audio-First-Produktionsfirma der beiden ist jetzt eine mehrjährige Partnerschaft mit dem Audio-Streamingdienst eingegangen. "Was wir am Podcasting lieben, ist, dass es uns alle daran erinnert, uns einen Moment Zeit zu nehmen und wirklich zuzuhören, ohne Ablenkung miteinander in Verbindung zu treten", erklärten Harry und Meghan in einem Statement. "Mit den Herausforderungen des Jahres 2020 gab es nie einen wichtigeren Zeitpunkt dafür, denn wenn wir uns hören und die Geschichten des anderen hören, werden wir daran erinnert, wie eng wir alle miteinander verbunden sind." Noch vor dem Jahreswechsel soll das erste Angebot veröffentlicht werden, 2021 folgen dann weitere Podcasts.

Die Geissens © RTL II / Magdalena Possert
Die Geissens werden Radio-Moderatoren - zumindest vorübergehend. Schon an diesem Freiitag werden Carmen und Robert Geiss ab 9 Uhr aus ihrem Homeoffice bei 104.6 RTL Berlins Hitradio senden. "Nach Wincent Weiss, Silbermond, Rea Garvey, Michael Patrick Kelly, Bestseller Thriller-Autor Sebastian Fitzek und vielen anderen - jetzt Carmen und Robert unzensiert und ungekürzt. Ich bin sehr gespannt auf die beiden", so Programmdirektor Arno Müller. Carmen und Robert Geiss freuen sich bereit: "Arno hat versprochen: wir können machen, was wir wollen. Da nehmen wir ihn gern beim Wort." In ihrer Radioshow werden die unter anderem beiden Hörerfragen beantworten und ein selbstgeschriebenes Corona-Weihnachtsgedicht aufsagen.