Als im Frühjahr die erste Coronawelle über Deutschland hereingebrochen ist und das Land in den Lockdown ging, stand in vielen Branchen der Betrieb still - so auch in der Bundesliga. Bei Discovery sah man darin eine Chance, um aus den ungeliebten Bundesliga-Verträgen zu kommen. Das einst vom Unternehmen für Eurosport erworbene Paket hat man zwar schon 2019 an DAZN sublizenziert, dennoch musste man noch jährlich viele Millionen an die DFL überweisen. Discovery machte von einem vermeintlichen Sonderkündigungsrecht gebraucht und wollte sich so der Last der Bundesliga-Verträge entledigen. 

Das hat aber offenbar nicht so funktioniert wie erhofft. "Wir haben den Rechtsstreit umfassend gewonnen und das Geld fließt, in der Höhe wie geplant", erklärte DFL-Chef Christian Seifert am Montag nach der Mitgliederversammlung der Liga. Discovery will sich in der Sache auch auf Rückfrage nicht äußern. Bereits im August hatte ein Schiedsgericht die von Discovery ausgesprochene Kündigung für unwirksam erklärt (DWDL.de berichtete). Discovery bzw. Eurosport müssen demnach bis einschließlich der laufenden Saison zahlen. 

Geeinigt hat sich die DFL jetzt auch auf eine neue Verteilung der Medienerlöse ab der Saison 2021/22. Ab dann erhalten die Vereine im Schnitt 1,1 Milliarden Euro pro Saison - aufgeteilt wird das Geld weiterhin nach vier Säulen. Die sind aber anders gewichtet als bislang. Eine dieser Säulen nennt sich "Gleichverteilung". Hier werden in den ersten beiden Spielzeiten 53 Prozent aller Erlöse unter den Klubs der ersten beiden Ligen gleichmäßig verteilt. In den Saisons 2023/24 und 2024/25 sind es noch 50 Prozent. Damit würden laut DFL 75 Millionen Euro mehr pro Saison gleichverteilt. 

Säule zwei heißt "Leistung" und umfasst 42 (2021-2023) bzw. 43 Prozent ( ab 2023/24) der nationalen Medienerlöse. Dabei wird das Geld für die Klubs aus Bundesliga und 2. Liga nach verschiedenen Fünf- bzw. Zehnjahreswertungen verteilt. In den letzten beiden Säulen "Nachwuchs" und "Interesse" werden die TV-Gelder für gute Nachwuchsarbeit sowie für die Markenbekanntheit vergeben. Eine genaue Aufschlüsselung der Verteilung der TV-Gelder, auch der aus dem Ausland stammenden Gelder, gibt es auf der Seite der DFL