Man darf gespannt sein, wie das Nachmittagsprogramm von RTL ab der kommenden Woche genau aussehen wird, die Pläne dafür ändern sich aktuell nämlich ständig. Aktueller Stand: Das erst Ende Oktober gestartete Format "Tatort Deutschland - Aus den Akten der Justiz" verschwindet Ende der Woche zumindest vorerst wieder aus dem Programm, stattdessen will man ab der kommenden Woche um 15 Uhr nun "Im Einsatz - Jede Sekunde zählt" zeigen. Damit setzt man die Ankündigung der vergangenen Woche in die Tat um, dass man sich die Option offen halte, "Tatort Deutschland" kurzfristig ins Programm zu nehmen.

Was bisher geschah: Ursprünglich lautete der Plan, um den seit langem schwächelnden Nachmittag wieder auf Vordermann zu bringen, eine homogenere Strecke aus "Doku-Fiction"-Formaten zu bauen - von 14 bis 17 Uhr. Doch weil "Im Einsatz" nicht rechtzeitig fertig wurde, startete RTL Ende Oktober zunächst anders als von der Ad Alliance angekündigt doch nur mit zwei Formaten. Ende Oktober kündigte man dann an, "Im Einsatz" ab dem 16. November auf dem 16-Uhr-Sendeplatz nachzuziehen. In der vergangenen Woche nahm man von diesen Plänen dann wieder Abstand mit der Begründung, dass sich "Die Superhändler" in der Zwischenzeit um 16 Uhr doch recht ordentliche geschlagen hätten.

Vor allem war es aber wohl die Erkenntnis, dass die Hoffnung auf den Audience Flow, also dass die ähnlich gelagerten Formate die einmal gewonnenen Zuschauer halten und weitere einsammeln könnten, bislang nicht aufging. Während "110 - Echte Fälle der Polizei" um 14 Uhr schon so seine Probleme hat und bislang im Schnitt nur 10,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe erzielen konnte - das Problem im Vergleich zu den vorher dort beheimateten "Superhändlern" also weiter vergrößerte - lief "Tatort Deutschland - Aus den Akten der Justiz" noch schlechter. Zwar gelang in der vergangenen Woche einmalig immerhin der Sprung in die Zweistelligkeit, danach ging's aber umgehend wieder steil bergab. Die elf bislang ausgestrahlten Folgen kamen nur auf im Schnitt rund 7,5 Prozent Marktanteil.

Rund zwei Wochen nach dem Start des neuen Nachmittags hat RTL also seine ursprüngliche Strategie der Homogenität längst wieder über den Haufen geworfen und gibt derzeit vor allem ein etwas chaotisches Bild ab - was mit Blick auf die Quoten auch nicht weiter verwundert. Denn auch "Die Superhändler" tun sich auf dem neuen Sendeplatz um 16 Uhr in diesem schwachen Umfeld ziemlich schwer. Am Montag blieb der Marktanteil mit 9,4 Prozent in der Zielgruppe einmal mehr einstellig. Am Donnerstag und Freitag letzter Woche lag man nur bei rund 7 Prozent. Nun kann man einstweilen nur darauf hoffen, dass die Geschichten von Rettungssanitätern, Feuerwehr und Notärzten, die künftig um 15 Uhr erzählt werden, besser mit jenen von Polizisten um 14 Uhr harmonieren als zuletzt das Justiz-Format.

Mehr zum Thema