Der Rundfunkrat von Radio Bremen hat den Jahresabschluss des Unternehmens einstimmig genehmigt. Dieser weist einen kleinen Verlust in Höhe von 1,4 Millionen Euro aus. "Ein Fehlbetrag in dieser Größenordnung ist im dritten Jahr einer Beitragsperiode bei nahezu gleichbleibenden Erträgen keine Besonderheit", sagt Radio Bremen-Intendantin Yvette Gerner. Als Erträge ausgewiesen wurden 111,3 Millionen Euro, das waren rund 1,3 Millionen mehr als im Jahr davor. 2018 erwirtschaftete Radio Bremen noch ein leichtes Plus in Höhe von 1,5 Millionen Euro. 

Das Ziel, so Yvonne Gerner, sei es, das Ende der Beitragsperiode in diesem Jahr mit einem ausgeglichenen Haushalt abzuschließen. Für 2020 selbst erwartet man ein Minus von rund 2,4 Millionen Euro - das war zumindest der Stand im Dezember 2019. Welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf die Zahlen von Radio Bremen haben werden, ist noch nicht abzusehen. 

"Radio Bremen hat erneut erfolgreich gewirtschaftet", sagt der Vorsitzende des Rundfunkrats, Klaus Sondergeld. "Der Jahresabschluss zeigt jedoch auch, dass Radio Bremen wie alle anderen öffentlichen-rechtlichen Rundfunkanstalten die Preissteigerungen nur über eine Anhebung des Rundfunkbeitrags ab 2021 wird ausgleichen können. Der Rundfunkbeitrag ist seit 12 Jahren nicht erhöht worden. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) hat daher eine moderate Anpassung des Rundfunkbeitrags von derzeit 17,50 Euro auf 18,36 Euro empfohlen. Dieses Geld ist dringend nötig, damit auch Radio Bremen weiterhin ein gutes und journalistisch hochqualifiziertes Programm anbieten kann." Das ist ein Wink mit dem Zaunpfahl in die Bundesländer, wo die Parlamente der Erhöhung erst noch zustimmen müssen - vor allem Sachsen-Anhalt gilt als Wackelkandidat (DWDL.de berichtete).