Erst vor wenigen Tagen ist in Berlin das neue Theaterstück "Gott" von Ferdinand von Schirach uraufgeführt worden, auch ein Buch dazu ist gerade erst erschienen. Das Stück kommt aber auch ins Fernsehen, die Constantin-Tochter Moovie hat für Das Erste bereits einen Fernsehfilm produziert, der noch im November zu sehen sein soll. Einen genauen Sendetermin gibt es noch nicht. Fest steht aber bereits, dass Frank Plasberg in "hart aber fair" das in dem Film besprochene Thema danach diskutieren soll. Zeitgleich soll es den Film übrigens auch im ORF und SRF zu sehen geben - und auch dort ist eine Diskussionsrunde nach der Ausstrahlung geplant.


In "Gott von Ferdinand von Schirach" geht es um die Frage, wem das Leben gehört und wer über den Tod entscheidet. In dem Film wird in einem Ethikrat über diese Fragen diskutiert. Es geht um den Fall eines 78-jährigen, kerngesunden Mannes, der sein Leben durch ein Medikament und mit Hilfe seiner Ärztin beenden will. Rechtlich ist das nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts seit Februar dieses Jahres möglich, die ethische Debatte darüber ist allerdings noch nicht beendet.

In dem Film zu sehen sein werden unter anderem Barbara Auer, Lars Eidinger, Matthias Habich, Ulrich Matthes, Anna Maria Mühe, Christiane Paul, Götz Schubert und Ina Weisse. Als Regisseur steht Lars Kraume hinter dem Projekt. Wie schon vor einigen Jahren bei "Terror - Ihr Urteil" sind auch bei "Gott" die Zuschauer dazu aufgerufen, multimedial abzustimmen und mitzudiskutieren. Nach der Verkündung des Ergebnisses wird Frank Plasberg die Zuschauerentscheidung in "hart aber fair" mit Experten erörtern.

Volker Herres, Programmdirektor des Ersten, sagt: "Ferdinand von Schirachs neuer Film geht uns alle an. Denn nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Februar dieses Jahres hat jeder die uneingeschränkte Freiheit, seinem Leben ein Ende zu setzen - entsprechend seines Verständnisses von Lebensqualität und Sinnhaftigkeit der eigenen Existenz. Das heißt aber auch: Jeder verantwortungsbewusste Mensch muss sich diese Frage über den eigenen Tod und den Wert des eigenen Lebens sehr konkret stellen. In dieser Legislaturperiode geht die Debatte um selbstbestimmtes Sterben erneut in den Deutschen Bundestag. Und wir richten uns zu diesem hochsensiblen Thema mit einem argumentativ herausfordernden Film direkt ans Publikum: Wie würden Sie sich entscheiden? Was ist für Sie ethisch vertretbar? - Brisanter kann öffentlich-rechtliches Fernsehen nicht sein."

Christine Strobl, Geschäftsführerin ARD Degeto: "Auf die Frage, ob jeder Mensch sein Leben nach seinem freien Willen beenden darf, haben die meisten vermutlich intuitiv eine Antwort. Dass die persönliche Entscheidung im Einzelfall aber keinesfalls leicht ist, zeigt Ferdinand von Schirach eindrucksvoll in 'Gott'. In der filmischen Umsetzung lassen wir die Zuschauer*innen Teil des Entscheidungsprozesses werden und machen Fernsehen dadurch emotional erlebbar. Ich bin mir sicher, dass wir alle, mit den verschiedenen im Film vorgetragenen Argumenten, die eigene Haltung hinterfragen oder vielleicht auch neu bedenken. Wir wollen mit dem Film dazu anregen, sich mit dem eigenen moralischen Wertekompass auseinanderzusetzen und bieten die Möglichkeit, zu diskutieren, abzuwägen und am Ende der eigenen individuellen Haltung in der Liveabstimmung Ausdruck zu verleihen."

Und Oliver Berben, Vorstand TV, Entertainment & digitale Medien bei Constantin Film, ergänzt: "Wie wollen wir leben und wie wollen wir sterben? Es gibt keine existentielleren Fragen, die sich eine Gesellschaft stellen kann und sie bestimmen die Art und Weise, wie wir miteinander leben und umgehen. Genau diese Fragen holen wir mit diesem Film in die Wohnzimmer nach Hause zu den Zuschauer*innen. Es ist ein einmaliges Experiment, das über alle medialen Wege ausgewertet wird und das zeigt, was Fernsehen erreichen kann."