Der ORF hat das Ende seiner Serie "Vorstadtweiber" angekündigt. Die sechste Staffel wird gleichzeitig auch die letzte sein, kündigte der Sender nun an. Die neuen Folgen werden seit dieser Woche in Wien und Umgebung gedreht. Bis das Publikum sie zu sehen bekommt, fließt aber noch viel Wasser die Donau hinunter. Im Archiv liegt noch die fünfte Staffel, die der ORF voraussichtlich 2021 ausstrahlen will. Staffel sechs dürfte dann ein Jahr später folgen. 

"Vorstadtweiber" war vor einigen Jahren eigentlich als Event-Serie geplant worden, die ORF-Verantwortlichen bestellten nach dem großen Erfolg aber Staffel um Staffel. Drehbuchautor Uli Brée ist der Schöpfer der Serie. Er sagt jetzt: "Ich denke, man sollte sich würdig verabschieden von Figuren, die man so lieb gewonnen hat, obwohl sie doch so durchtrieben sind. Und bevor wir in Gefahr geraten, uns zu wiederholen und eine Geschichte zu Tode zu erzählen, lassen wir sie in den Erinnerungen weiterleben."

Trotz zuletzt spürbar gesunkener Quoten war die Serie nach wie vor ein großer Erfolg für den ORF und speziell für den schwächelnden ORF 1, wo die Folgen allesamt deutlich über dem Senderschnitt lagen. Dass hier nun eine weitere Stütze wegbricht, ist eine schlechte Nachricht für Senderchefin Lisa Totzauer.

 

ORF-Programmdirektorin Kathrin Zechner sagt: "Nichts lockt Menschen mehr an als Lebenslust. Die ‚Vorstadtweiber‘ sind der Inbegriff dafür. Was als Eventserie gedacht war, wird uns 2021 in ORF 1 in der fünften Staffel begeistern, und geht nun in die Dreharbeiten zu einer fantastischen sechsten Staffel, die gleichzeitig den Kreis zum Anfang hin schließt – mit diesem herausragenden Team von Schauspiel, Regie, Autor, Produzenten und Redaktion! Insofern bin ich schon sehr gespannt darauf zu sehen, was passiert, wenn Nico, Wally und Co. auf den einen oder anderen ‚Geist‘ ihrer Vergangenheit treffen. Gleichzeitig richten wir unseren Blick schon jetzt in die Zukunft: Zwei neue Projekte sind für nächstes Jahr bereits in Vorbereitung. Damit und mit zwei brandneuen Staffeln ‚Vorstadtweiber‘ ist ein fesselnder Serienmontag auch weiterhin garantiert."

Neben den "Vorstadtweibern" Nina Proll, Maria Köstlinger, Hilde Dalik und Ines Honsel sind in den zehn finalen Folgen unter anderem auch wieder Bernhard Schir, Juergen Maurer, Alma Hasun, Wolfgang Pissecker, Nicole Beutler, Thomas Mraz, Ruth Brauer-Kvam, Gertrud Roll, Susi Stach, Karl Fischer, Helene Kowalsky, Valery Tscheplanowa und Karina Sarkissowa zu sehen. Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit Gerti Drassl, Simon Schwarz und Peter Marton. Neu mit dabei sind unter anderem Christian Strasser, Johannes Silberschneider und Alexander Pschill. Als Regisseure stehen Mirjam Unger und Harald Sicheritz hinter der sechsten Staffel. Produziert wird die Serie von MR-Film.

In Deutschland hatte die ORF-Serie einen schweren Stand. Die erste Staffel lief noch recht gut im Ersten, danach gingen die Quoten etwas zurück und die dritte Staffel hat der Sender dann am späten Dienstagabend gezeigt. Inzwischen verzichtet Das Erste auf eine Ausstrahlung. "Das hat mir extrem weh getan", sagte ORF-Programmdirektorin Kathrin Zechner im Dezember im DWDL.de-Interview. "Nicht nur, weil uns durch den Ausstieg des MDR auch ein Teil des Budgets gefehlt hat. Die ‘Vorstadtweiber’ liefen 2016 in Deutschland auch teilweise gegen die Fußball-Weltmeisterschaft, was jetzt nicht so ideal war." Zechner kritisierte außerdem den Sendeplatz am Dienstag im Ersten.