Gemischtes Hack © Spotify
Nachdem Goldmedia schon seit längerem versucht, die Streaming-Abrufzahlen mit seinen VOD-Ratings abzubilden, hat man in dieser Woche nun die POD-Ratings gestartet, die die Reichweite von Podcasts über alle Plattformen hinweg ermitteln soll. Die Studie ergab, dass 80 Prozent der deutschen Bevölkerung Podcasts kennen, ein Drittel sie schon gehört hat. Die zwei meistgenutzten Podcasts erreichten dabei im Juli POD-Ratings zufolge mehr als eine Million Hörerinnen und Hörer: Das war zum Einen "Gemischtes Hack", das der Studie zufolge 1,1 Millionen Hörer erreichte, "Das Coronavirus-Update mit Christian Drosten" kam auf 1,04 Millionen Hörer. Wie valide die Zahlen, die auf Umfragen basieren sind, bleibt natürlich im Unklaren - Drosten zum Beispiel befand sich im Juli gerade in der Sommerpause, die Reichweite müsste sich also aus alten Folgen bzw. der einen Sonderausgabe mit anderen Wissenschaftlern ergeben haben. Die weiteren Plätze belegen der Studie zufolge "Fest & Flauschig" mit 820.000 Hörerinnen und Hörern, "Die Zeit: Verbrechen" mit 680.000 und "Mordlust" mit 420.000, die "Pochers Hier", "Bachwatch Berlin" und "Podkinski" folgen auf den Plätzen 6 bis 8. Goldmedia erhebt auch Strukturdaten über die Hörerschaft. Demnach sind 77 Prozent der Hörerinnen und Hörer von "Gemisches Hack" zwischen 14 und 29 Jahren alt, beim "Coronavirus-Update" sind hingegen 83 Prozent der Hörer schon über 30. Mehr dazu unter pod-ratings.com

Grafik: DWDL.de © DWDL
Eine andere Reichweiten-Studie ist der Online-Audio-Monitor, der in dieser Woche präsentiert wurde. Demnach erreichten Online-Audio-Angebote erstmals über 70 Prozent der Bevölkerung in Deutschland, umgerechnet also 50 Millionen Menschen - ein Zuwachs von 6,1 Millionen im Vergleich zum Vorjahr. Die Online-Audio-Nutzerschaft nähert sich immer weiter dem Durchschnitt in der Gesamtbevölkerung an. Während es bei den unter 30-Jährigen (94,5 Prozent Online-Audio-Nutzer) und den formal Hochgebildeten (83,8 Prozent) aufgrund der bereits erheblichen Marktdurchdringung nur noch geringes Wachstum gibt, legen nun vor allem Frauen (+19 Prozent auf 67,5 Prozent), über 50-Jährige (+36 Prozent auf 52,6 Prozent) und Personen mit formal niedriger Bildung (+40 Prozent auf 59,5 Prozent) überdurchschnittlich stark zu. Von diesem Wachstum profitieren alle Angebotsformen. Lineare Webradio-Angebote wuchsen um 23 Prozent und erreichen nun mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Das Wachstum war dabei stärker als beim Musikstreaming (+21 Prozent, hier werden nun 39,1 Prozent der Bevölkerung erreicht). Besonders stark war das Wachstum bei Podcasts und Radiosendungen auf Abruf (+45 Prozent). 14,1 Prozent der Deutschen nutzen Podcasts mindestens wöchentlich (+60 Prozent). Nahezu jede/r Dritte (32,7 Prozent) nutzen Musikstreaming-Dienste mindestens einmal pro Woche, 21,1 Prozent sogar täglich oder fast täglich. Mehr dazu unter online-audio-monitor.de

Radio Schlagerparadies © Radio Schlagerparadies
Noch nicht genug Zahlen? Gut, es gab nämlich auch noch die neuesten Daten der MA IP Audio, die nun die Zahlen fürs zweite Quartal umfassen - also die Hoch-Zeit der Corona-Einschränkungen. Und die hat offenbar zu einer deutlich stärkeren Nutzung geführt: Die Zahl der erfassten Sessions stieg um 9 Prozent auf 435 Millionen. Allein 152 Millionen davon entfielen auf Spotify, das um 12 Prozent gegenüber dem Vorquartal wuchs. Riesige Zuwächse gab's aber auch bei anderen. Radio Paloma legte um 25 Prozent auf 3,9 Millionen Sessions zu, der Simulcast von Sunshine Live sogar um 37 Prozent auf 2,4 Millionen (gemeinsam mit den Webradios sind es sogar 4,9 Millionen), Radio Schlagerparadies schießt mit einem Zuwachs von 44 Prozent auf 1,3 Millionen Sessions aber den Vogel ab. Meistgehörter Einzelsender im Web blieb unterdessen SWR3 mit über zwölf Millionen Sessions. Im Folgenden die Top 10 der Einzelsender nach Sessions im 2. Quartal:

1. SWR3 (12,3 Mio. / +7%)
2. Antenne Bayern (11,1 Mio. / -1%)
3. WDR 2 (10,1 Mio. / +4%)
4. 1Live (9,7 Mio. / +7%)
5. NDR 2 (8,6 Mio. / +5%)
6. Deutschlandfunk (6,9 Mio. / -3%)
7. Bayern 1 (6,2 Mio. / +5%)
8. Bayern 3 (5,9 Mio. / +8%)
9. WDR 4 (5,6 Mio. / +12%)
10. Hit-Radio FFH (4,4 Mio. / -21%)

Deutscher Radiopreis © Radiopreis
In einer Woche wird der Deutsche Radiopreis verliehen. Die Nominierungen sind seit vergangener Woche bekannt und so langsam füllt sich auch das musikalische Lineup. Nachdem zuletzt schon Tim Bendzko und Milow angekünigt worden waren, steht nun auch fest, dass Katie Melua mit "A Love Like That" sowie Michael Patrick Kelly auf der Bühne performen werden. Dazu kommt noch ein gemeinschaftlicher Auftritt von Sasha, Stefanie Heinzmann, Kelvin Jones und Lotte vom Projekt "WIER". Sie treten mit dem Song "Best of us" auf. ür das Projekt haben sich auf Initiative der Radiozentrale und der deutschen Radiolandschaft 18 deutsche und internationale Künstler zusammengetan, um dem "Wir" in diesen bewegten Zeiten eine Stimme zu geben. "Der Song steht für Zusammenhalt und Gemeinschaft. In schweren Zeiten müssen wir zusammenhalten und dürfen nicht diejenigen vergessen, denen es schlechter geht, erklärt Sasha als Teil des Künstler-Kollektivs die Botschaft.

Stefan Kuna Show © NDR/Ecki Raff
Bei NDR 1 Radio MV gibt es ab sofort eine neue Stimme am Morgen: Stefan Kuna moderiert "Die Stefan Kuna Show" montags bis freitags zwischen 5 und 10. Für Wetter und Verkehr sind Theresa Herbert und Marilyn Pagel zuständig. Schluss ist damit für "Die Frühaufsteher" - wo es die bisherigen Moderatoren Susanne Grön und Marko Vogt beruflich hin zieht, ist noch nicht bekannt. Musikalisch gibt's einen Mix aus aktuellen Hits, deutschen Hits und Kulthits, Leif Tennemann bleibt für Telefonspäße an Bord, auch das "Quiz 6 in 49" wird fortgeführt. Neu ist ein aktuelles Newsformat über Instagram. Chefredakteurin Grodana Patett sagt: "Mit dieser neuen multimedialen Morningshow machen wir bei NDR 1 Radio MV ganz modernes Radio. Vernetztes multimediales Arbeiten heißt, Themen und Geschichten über alle Möglichkeiten, die uns beim NDR zur Verfügung stehen – linear und zeitversetzt, im Nordmagazin, Online und Social Media – an möglichst viele Nutzer, egal wie sie uns empfangen – zu verbreiten. Das ist die Zukunft für ein modernes Medienunternehmen."